„Die Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig“

Sven Schröder, Direktor Events beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), spricht über den Zertifizierungsprozess für die Sportstätten, die Bedeutung der Stadion-Infrastruktur und aktuelle Entwicklungen in Deutschland.

Stadionwelt: Ausgehend von der aktuellen Zertifizierung der Laufbahnen durch World Athletics (WA) – wie viele Sportstätten in Deutschland wären für welche Wettkämpfe geeignet?

Schröder: Im Rahmen des offiziellen Zertifizierungsprozesses von World Athletics ist aktuell eine geringe Anzahl an deutschen Stadien zertifiziert. Da die Deutschen Meisterschaften eine Veranstaltung innerhalb des World Ranking Systems von World Athletics (WA) sind, müssen die Vorgaben von World Athletics hier vollumfänglich eingehalten werden. Eine offizielle Zertifizierung ist jedoch kein notwendiges Kriterium für die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft.

Grundsätzlich müssen Stadien zur Austragung von Deutschen Meisterschaften dem Anforderungsprofil des DLV entsprechen, das sich an den erwähnten Zertifizierungskriterien von World Athletics sowie zusätzlich in Deutschland geltenden DIN-Normen orientiert. Das bedeutet, dass durch den DLV gemeinsam mit den örtlichen Ausrichtern sowie zuständigen Kommunen die Einhaltung der Anforderungskriterien überprüft und sichergestellt wird, ohne dabei eine kostspielige offizielle WA-Zertifizierung vorauszusetzen.

Im Rahmen dieser Überprüfungen wird auch die Anpassung an Änderungen im Regelwerk, z.B. aktuell die vorgeschriebene Höhe des Diskuskäfigs, vorgenommen, sodass ausrichtende Stadien für DLV-Veranstaltungen grundsätzlich in einem guten Zustand sind. Die Erfüllung der Anforderungskriterien zur Austragung von Deutschen Meisterschaften kann außerdem... (Stadionwelt, 15.08.2023)