Der Sportpark Unterhaching wechselt den Besitzer
Die Gemeinde Unterhaching verkauft das Fußballstadion an die SpVgg Unterhaching. Während die Mehrheit im Rathaus und der Club in der Entscheidung Vorteile für beide Seiten sehen, üben die Grünen Kritik am Verkauf und dessen Preis.
Nach langen Verhandlungen ist der Stadionverkauf in Unterhaching, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, jetzt in trockenen Tüchern. Der Gemeinderat hat am 15.Juli mehrheitlich für einen Verkauf der Immobilie für etwa 3,3 Mio. Euro an den Drittligisten SpVgg Unterhaching gestimmt. Das sei laut Rathaussprecher Simon Hötzl der Endpunkt eines relativ langen Prozesses und überwiegend vorteilhaft für die Gemeinde. Der Präsident der Spielvereinigung, Manfred Schwabl, äußerte sich ebenfalls zufrieden mit dem Geschäft, denn im Club gebe es eine breite Unterstützung für den Stadionkauf. 99,7 Prozent der Mitglieder hätten sich dafür ausgesprochen. Daher bleibe er dabei, dass das für beide Seiten ein angemessener und fairer Deal sei.
Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) stellte klar, dass man die Grundstücke um das Stadion herum nicht verkaufe. Sie blieben im Besitz der Gemeinde und würden weiterhin von der Spielvereinigung, der Schule und von Fortuna für den Jugend- und Breitensport genutzt. Diese Entscheidung begrüßt auch der dritte Bürgermeister Richard Raiser (CSU), denn es sei wichtig, dass diese Plätze für die Jugend im Besitz der Gemeinde blieben, aber ein Stadion brauche die Gemeinde nicht. Peter Hupfauer (FDP) gibt sich darüber hinaus zufrieden mit dem Verkauf, denn man könne sich so jetzt stärker um andere Liegenschaften kümmern. Diese Aussage stützen auch die Freien Wähler mit Christa Helming, die sich darüber freue, einen finanziellen Klotz am Bein loswerden zu können. Allein die Fraktion der Grünen stimmte geschlossen gegen den Verkauf. Die Partei sei von Anfang an gegen den Verkauf gewesen und hatte auch durchgesetzt, dass das Thema in öffentlichen Sitzungen behandelt wurde.
Zuletzt hatten daher laut der Süddeutschen Zeitung Anwälte der Gemeinde und die Rechtsaufsicht des Landratsamts ein Gutachten für die Immobilie dahingehend überprüft, ob das Stadion mit der Kaufsumme von 3,3 Mio. Euro nicht unter Wert verkauft würde. Ergebnis war, dass der Preis gerechtfertigt und marktgerecht sei.
Man habe sich an einem ähnlichen Geschäft in Heidenheim orientiert und an Unterhachinger Verhältnisse angepasst. Der Untergrund, auf dem die Liegenschaft am Sportpark gebaut ist, sei zudem wegen des früheren Kiesabbaus an dieser Stelle problematisch. Die Risiken, die im Boden stecken, seien laut Panzer nicht zu vernachlässigen. Die Osttribüne hatte sich eben aus diesem Grund bereits gesenkt und war zum Sanierungsfall geworden. (Stadionwelt, 20.07.2020)