Studie: mehr Corona-Tote durch CL-Spiel?
Laut einer britischen Studie ist eine Vielzahl von Corona-bedingten Todesfällen auf das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Liverpool und Atlético Madrid zurückzuführen. Das berichtet die Sunday Times.
Aufgrund seiner Rolle bei der Verbreitung von Covid-19 in einer der am stärksten betroffenen Regionen Italiens wird das Champions-League-Spiel zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Valencia in Italien als „Game Zero“ bezeichnet. Eine Studie der Datenanalysefirma Edge Health, die ihre Erhebung auf Daten des National Health Service (NHS) stützt, nährt den Verdacht, dass auch drei Großveranstaltungen in England weitreichende Folgen hatten.
Wie die Studie zeigt, starben im Anschluss an das Spiel zwischen dem FC Liverpool und Atlético Madrid am 11. März zwischen 25 und 35 Tage nach der Partie insgesamt 41 Menschen in Liverpooler Krankenhäusern. Das von 52.000 Zuschauern besuchte Achtelfinal-Rückspiel an der Anfield Road war das vorerst letzte Fußballspiel, das in England vor Beginn der Eindämmungsmaßnahmen durchgeführt wurde. Rund 3.000 Fans aus Spanien waren anlässlich des Spiels nach England gereist.
Schätzungen des Imperial College London und der Oxford-Universität zufolge hatten sich in Großbritannien zu diesem Zeitpunkt bereits 100.000 Menschen mit dem Virus infiziert.
Auch das Derby zwischen Manchester United und Manchester City, das drei Tage vor dem Champions-League-Spiel von Liverpool stattfand, soll zu einer erhöhten Anzahl von Todesfällen geführt haben, wie die Studie zeigt.
Das Cheltenham Festival ist die dritte Veranstaltung, die in der Studie genannt wird. Das Pferderennen wurde zwischen dem 10. und dem 13. April von mehr als 250.000 Menschen besucht. Die Untersuchungen zeigen, dass Cheltenham zu 37 weiteren Todesfällen im Zusammenhang mit Coronaviren führte. (Stadionwelt, 25.05.2020)