Stadionführungen in Deutschland 2019

Stadionführungen haben sich als lukratives Mittel etabliert, Spielstätten auch abseits des regulären Spielbetriebs Leben einzuhauchen. 2019 ließen sich mehr als 1 Mio. Gäste durch deutsche Stadien führen.

Wenn die großen Clubs der Bundesliga die Pforten ihrer jeweiligen Spielstätten öffnen, ist der Andrang groß. So kann der FC Bayern München seit Jahren mit einem Zuschauerschnitt von 75.000 pro Heimspiel eine Saisonauslastung von 100 Prozent verbuchen. Auch abseits der Spiele des deutschen Rekordmeisters ist die Allianz Arena stets gut besucht: Im Jahr 2019 nahmen insgesamt 377.018 Personen an den verschiedenen Stadionführungen in der Allianz Arena teil. Kein anderes Stadion in Deutschland konnte mehr Besucher bei Führungen im vergangenen Kalenderjahr verzeichnen. Auf dem zweiten Platz landet mit einigem Abstand das OLYMPIASTADION BERLIN mit einer Teilnehmerzahl von 197.238.

Doch auch andere Stadien haben im vergangenen Jahr Stadionführungen als lukrative zusätzliche Einnahmequelle etabliert: Insgesamt kommen 14 Stadien auf fünfstellige Besucherzahlen.

 

Stadionführungen als Geschäftsmodell

Während in einigen Stadien der Bundesliga Führungen zum Tagesgeschäft gehören, ist die Bedeutung bei anderen Clubs deutlich geringer. So bieten etwa der SC Freiburg und der SC Paderborn Stadionführungen lediglich auf Anfrage an.

Einige Stadien warten mit einer Vielzahl verschiedener Führungen auf, die sich sowohl an Fans, als auch an Business-Gäste oder Kinder richten können. Viele Vereine inkludieren deshalb einen Besuch des Vereinsmuseums in ihre Stadionführung, bieten spezielle Führungen für Kinder, Junggesellen oder Menschen mit Behinderung an oder spezialisieren ihre Tour auf bestimmte Bereiche des Stadions (z.B. VIP-Tour). Manche Clubs – wie etwa Schalke 04 oder der VfB Stuttgart – bauen ihr Angebot stetig aus und bieten ihren Fans und Gästen mittlerweile sogar Rundgänge in Kombination mit moderne Virtual-Reality- bzw. Augmented-Reality-Technologie an.

Die Preisspanne für eine Führung liegt zwischen 5 und 19 Euro pro Person. Die günstigste Führung in der Bundesliga bieten Hoffenheim und Augsburg an, bei beiden Clubs ist allerdings kein Besuch des Vereinsmuseums inkludiert. Die teuerste Tour wird in der Allianz Arena angeboten – allerdings ist auch der Besuch des Vereinsmuseums im Eintrittspreis enthalten. In der Bundesliga dauert eine Tour durchschnittlich 79 Minuten und kostet im Schnitt 9,66 Euro.

 

Olympiastadien im Fokus

Während bei Führungen in der Allianz Arena oder der Volkswagen Arena auch und vor allem vereinsspezifische Highlights in Szene gesetzt werden, können die beiden Olympiastadien in München und Berlin viele geschichtliche Informationen vermitteln und mit einem großen Aufgebot an Sonderführungen aufwarten. Insgesamt 228.389 Personen besuchten im vergangenen Jahr eines der beiden Stadien im Rahmen einer Stadionführung.

So erhalten Besucher des Olympiastadions in München nicht nur Einblicke in die Historie des gesamten Olympiaparks, sondern können sich beispielsweise auch über das berühmte Zeltdach führen lassen. Marion Schöne, Geschäftsführerin des Olympiapark München beschreibt das Angebot im Stadionwelt-Interview.

Das Olympiastadion Berlin steht diesem Angebot in nichts nach und bietet neben einer Hertha-BSC-Tour, die sich gezielt an Fans des Hauptstadtclubs richtet, etwa auch eine Technik-Tour, eine sportartenübergreifende und historisch geprägte Highlight-Tour sowie verschiedene Workshops und Führungen für Schulklassen an. (Stadionwelt, 03.03.2020)

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