Englische Clubs nutzen selten Naming Right Potenziale
Eine Studie von Duff & Phelps zeigt, dass Premier-League-Clubs die Einnahmen aus Naming Rights nicht voll umfänglich nutzen. Aktuell haben nur 30 Prozent der Vereine einen Naming Right Partner für ihr Stadion.
Was AFC Bournemouth, der FC Arsenal, Brighton & Hove Albion, Huddersfield Town, Leicester City und Manchester City gemeinsam haben – sie sind die einzigen Vereine der englischen Premiere League, die aktuell die Naming Rights an ihrem Stadion an ein Unternehmen veräußert haben. Die sechs genannten Teams machen damit einen Anteil von 30 Prozent aus – 70 Prozent verzichten zurzeit auf die Veräußerung der Naming Rights an ihrem Stadion. Wobei gesagt werden muss, dass die Naming-Right-Deals der Vereine meistens mit denen der Hauptsponsoren einhergehen. So hat Manchester City zwar die Namensrechte am Etihad Airways veräußert, allerdings wirbt die Fluggesellschaft gleichzeitig auch als Hauptsponsor auf der Trikotbrust der Citizens. Lediglich der AFC Bournemouth und Huddersfield Town haben unterschiedliche Hauptsponsoren und Naming Right Partner. Während Bournemouth zum Beispiel auf dem Trikot für den Wettanbieter Mansion wirbt, ist das Stadion nach dem Gesundheits- und Lebensversicherungsunternehmen Vitality benannt. Bei Huddersfield ziert der Schriftzug „OPE“ das Trikot, das Stadion ist nach der Heinecken Marke John Smith’s betitelt.
]Laut der Studie stieg der potenzielle Wert für Naming-Right-Sponsoring in der Premiere League im vergangenen Jahr um fünf Prozent von 157,3 Millionen Euro (2018) auf 165,5 Millionen Euro (2019). Das wertvollste Stadion im Bezug auf potenzielle Einnahmen aus dem Verkauf des Naming Right steht in Manchester. In der Studie wird das Old Trafford, die Heimstätte von Manchester United, mit möglichen Einnahmen von rund 30,5 Millionen Euro geführt. Auf dem zweiten Rang folgen Manchester City und die Tottenham Hotspur, deren Naming-Right-Wert bei 24,9 bzw. 19,9 Millionen Euro liegt.
Zum Vergleich: In der amerikanischen NFL haben zurzeit 26 der 32 Teams die Namensrechte an ihrem Stadion veräußert – ein Viertel wird von Unternehmen aus der Finanzbranche gesponsort. Den größten Naming-Right-Deal haben die Dallas Cowboys abgeschlossen. Sie erhalten von dem Telekommunikationsanbieter AT&T pro Saison ca. 16,3 Millionen Euro. In Deutschland haben momentan 15 von 18 Stadien die Namensrechte verkauft.
Michael Weaver, Geschäftsführer bei Duff & Phelps, prognostiziert auch für sämtliche Premiere-League-Teams langfristig den Verkauf der Namensrechte. Vor allem die hohen Trikotsponsoring-Deals in der Vergangenheit seien für ihn ein Indiz, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein könne, bis die Naming Rights der Stadien verkauft würden. (Stadionwelt, 15.05.2019)
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