NHL: Zentrale Lösung ohne neutrale Spielorte
Die nordamerikanische Eishockeyliga NHL spricht sich bei den Planungen für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs für eine Zentralisierung auf vier Arenen aus – in neutrale Arenen sollen nicht gespielt werden.
Auch, wenn noch nicht feststeht, wann die Eishockeysaison in Amerika fortgesetzt werden kann, treibt die National Hockey League (NHL) die Planungen voran. Die ursprüngliche Idee, die restlichen Spiele der Hauptrunde in neutralen Arenen durchzuführen, wurde vorerst abgelehnt.
Gegenüber Sportsnet erklärte NHL-Commissioner Gary Bettman, dass man nicht auf einer College-Eisfläche in Mitten einer kleinen Gemeinde spielen könne, denn wenn man alles an einen Ort bringen wolle, dann brauche man mehrere Kabinen, Technologie, Abläufe, die richtigen Banden und Gläser, den Videobeweis und die Infrastruktur für TV-Übertragungen.
Die neusten Pläne sehen eine zentrale Lösung mit bis zu vier Arenen vor, in denen ohnehin regelmäßig Spiele der NHL stattfinden. In jeder Arena sollen drei bis vier Spiele am Tag stattfinden. Dazu gibt Bettman an, dass es vielleicht auch nur zwei Städte seien. Das könne man noch nicht wirklich vorhersagen. Es müsse auch nicht eine Stadt pro Division sein - auch wenn man gerne eine Division an einem Ort zusammenziehen würde.
Im Hinblick auf die Auswahl der möglichen Arenen sollen vor allem Aspekte wie die benötigte Infrastruktur im Vordergrund stehen. Um drei bis vier Partien pro Tag zu spielen, bedarf es zum Beispiel mindestens vier Kabinen und entsprechende Trainingsflächen. Darüber hinaus müsste gewährleistet werden, dass ausreichend Platz zur Verfügung steht, um die Athletenbereiche regelmäßig zu desinfizieren. Laut TSN hat die NHL in Edmonton angefragt, ESPN berichtet von Minnesota und Carolina als mögliche Standorte.
Im Hinblick auf die anstehenden Playoffs heißt es, dass man im Idealfall die reguläre Saison noch beenden könne und man dann so in die Playoffs starten könne, wie man sie auch normalerweise spielen würde.
Bevor der Spielbetrieb allerdings wieder aufgenommen werden könne, bräuchten die Spieler rund einen Monat Zeit, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Dazu plant die NHL ein dreiwöchiges Trainingscamp. Dieses soll in den teameigenen Räumlichkeiten stattfinden. Die größte Eishockeyliga der Welt ist seit dem 12. März unterbrochen. Alle Clubs hatten zu diesem Zeitpunkt zwischen 68 und 71 von 82 Hauptrundenspielen absolviert. (Stadionwelt, 23.04.2020)