Napoli-Präsident erhebt wegen Stadion schwere Vorwürfe
Aurelio De Laurentiis, Präsident des italienischen Spitzenclubs SSC Neapel, hat seinen Unmut über das in die Jahre gekommene Stadio San Paolo geäußert. Die Stadt hätte seit der WM 1990 nichts mehr getan.
Das Stadio San Paolo und der SSC Neapel – aktuell eine Zweckehe, aber sicher keine Liebesbeziehung. Das 60.240 Zuschauer fassende Stadion ist in die Jahre gekommen, sehr zum Ärger von Vereinspräsident Aurelio De Laurentiis. Der extrovertierte Besitzer des Clubs würde gerne ein neues Stadion bauen, aber bis es soweit ist auch Renovierungen am San Paolo vornehmen. Das Stadion gehört jedoch der Stadt Neapel, und die habe seit der WM 1990 nur das Nötigste getan. Im August bezeichnete De Laurentiis das Stadion als „Toilette“ und behauptete, aufgrund des Zustandes des Stadions könne er Neapel nicht weiter voranbringen.
„Die Verwaltung des Stadions ist ein großes Problem. Die Stadt hat nichts weiter getan, als es über Wasser zu halten. Als ich herausfand, dass Paris Saint-Germain eine Millionen Euro pro Jahr an Miete für den Parc de Princes zahlt, habe ich realisiert, wie weit wir zurückliegen“, sagte De Laurentiis, der vor allem die Nicht-Nutzung abseits der Spieltage als großes Problem des San Paolo ansieht. Aber auch den schlechten Zustand beschrieb der Präsident.
„Niemand hat Verantwortung genommen und wir befinden uns in einem Stadion, das nicht nur hässlich ist, sondern auseinanderfällt. Es gibt Millionen von Schrauben, die niemals geprüft werden. Warum fordert die Stadtverwaltung eine jährliche Miete von 1,8 Millionen Euro?“
De Laurentiis behauptet, er könne leicht ein neues Stadion an einem anderen Ort errichten, aber die Geschichte des San Paolo verlange, dass Neapel dortbleiben müsse. „Ich bräuchte zwei Sekunden, um das Land zu kaufen und 18 Monate, um ein neues Stadion zu bauen. Aber das San Paolo ist das Theater von Diego Maradona. Der einzig wichtige Teil der Geschichte von Neapel, den wir nicht vergessen wollen.“
Der Vizemeister der vergangenen Saison hat aktuell nur eine Auslastung von 48,4 Prozent. (Stadionwelt, 22.11.2018)