Allianz der Veranstaltungswirtschaft gegründet
Fünf der größten Verbände der Veranstaltungswirtschaft haben sich zur Allianz „Forum Veranstaltungswirtschaft“ zusammengeschlossen. Ziel ist unter anderem die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit weiter zu steigern.
Schon in den letzten Monaten arbeiteten der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC), die Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen in der Veranstaltungsbranche (ISDV), die LiveMusikkommission e.V und der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik (VPLT) eng beim Rettungsdialog mit der Politik zusammen. Dabei steuerten die Verbände Briefings, Handlungshilfen und Konzeptpapiere bei um Verbesserungen in den Hilfsprogrammen für die Corona-Pandemie zu erreichen. „Diese gewachsenen Kontakte mit Politikern, Parteien und den Ministerien will das Forum Veranstaltungswirtschaft nun verstärkt ausbauen und vertiefen“, betont die Allianz. Die Verbände waren schon Teil der Initiative „#AlarmstufeRot“, die in den letzten Monaten unter anderem mit Demonstrationen auf ihre Lage aufmerksam machte.
Für Timo Feuerbach, Geschäftsführer des EVVC, sorgten die Initiativen dafür, dass die Veranstaltungswirtschaft nicht mehr in der zweiten Reihe wahrgenommen wird. „Es hat sich in den vergangenen Monaten gezeigt, dass uns die Politik als zentralen und legitimierten Ansprechpartner versteht. Das wollen wir durch die Neugründung des Forums Veranstaltungswirtschaft nachhaltig abbilden und stärker nach außen kommunizieren“, erläutert Feuerbach weiter. In der Allianz sollen Interessen, Netzwerke, Kompetenzen und Ressourcen gebündelt werden, um durch einen gemeinsamen Auftritt bei der politischen Lobbyarbeit noch schlagkräftiger zu werden. Das betont auch Prof. Jens Michow, Geschäftsführer des BDVK. Zudem erinnert er an die Aufgaben, die Interessen ihrer Mitglieder in den politischen Willensbildungsprozess mit einzubringen und sich für die Optimierung gesetzlicher Rahmenbedingungen einzusetzen.
Das Forum versteht sich explizit nicht als Dachverband, alle Partner würden weiter die speziellen Interessen ihrer Branche vertreten. Die Schnittmenge zwischen diesen Teilbranchen sei aber groß, darum seien diese eng miteinander verbunden. „Daher wird der Schulterschluss der Verbände die Wahrnehmung des Wirtschaftszweiges durch Politik und Öffentlichkeit erheblich erhöhen“, heißt es von der Allianz. Diese weist noch mal darauf hin, dass die Veranstaltungsbranche den sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands ausmacht, mit 1,3 Mio. Angestellten und einem jährlichen Umsatz von 130 Milliarden Euro. Das Forum selbst repräsentiert 2.000 Unternehmen, von Soloselbständigen bis hin zu den größten Aktiengesellschaften.
Auch nach der Corona-Pandemie soll das Forum den Verbänden Vorteile bringen. In den kommenden Jahren möchte man gemeinsam die Themen Perspektiven zur Wiedereröffnung nach Corona, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie Internationalisierung angehen. „Es ist jetzt die Zeit, unsere Branche agiler und professioneller aufzustellen und ihr ein Gesicht zu geben, das die Öffentlichkeit besser wahrnimmt”, sagt Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT. Dafür seien starke und nachhaltige Verbände nötig. Das neue Forum sorge dabei für mehr Gestaltungs- und Wirkungsmacht.
Die für die Verbände bisher zentrale Plattform zur Zusammenarbeit soll ihren Status weiterhin behalten. Allerdings sei die Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft e.V. (IGVW) mehr für interne Kommunikation sowie Themen der Technik, Standardisierung und ähnliches geeignet. Das neue Forum stellt laut den Verbänden eine Ergänzung zur IGVW dar und soll die gesamte Branche stärken. (Stadionwelt, 08.12.2020)
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