Top-Clubs planen Premier League-Reform

Der englische Meister FC Liverpool sowie Rekordchampion Manchester United planen umfassende Reformen in der Premier League. Unter anderem sollen künftig nur noch 18 Teams in der höchsten englischen Liga spielen.

Das Projekt, das die beiden erfolgreichsten englischen Clubs vorantreiben, läuft unter dem Namen „Big Picture“ (sinngemäß: das große Ganze). Es sieht außerdem Änderungen im Stimmrecht der Vereine innerhalb der Liga, bei der TV-Geldverteilung sowie dem Aufstiegskonzept vor.

Bereits seit dem Jahr 1910 ist das Old Trafford die sportliche Heimat von Manchester United.
Bereits seit dem Jahr 1910 ist das Old Trafford die sportliche Heimat von Manchester United. Bild: Stadionwelt

In England wird erwartet, dass sich auch die anderen vier englischen Top-Clubs (Chelsea, Tottenham, Manchester City und Arsenal) dem Konzept anschließen, von dem die Londoner Zeitung „Telegraph“ zuletzt erstmals berichtete. Die English Football League (EFL), die die Ligen zwei bis vier verantwortet, begrüßte das offenbar bereits seit längerem vorbereitete Projekt bereits in einer Stellungnahme.

Bisher wurden alle wichtigeren Entscheidungen der Premier League demokratisch getroffen, jeder Club hatte eine Stimme. Mit ihren Reformen wollen Liverpool und Manchester United das Stimmrecht zugunsten der größeren Clubs in England kippen. Die neun Teams, die am längsten am Stück Teil der Premier League sind, hätten dann eine größere Entscheidungsgewalt. Momentan handelt es sich dabei um den FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, den FC Chelsea, Tottenham Hotspur, den FC Arsenal, den FC Everton, West Ham United sowie den FC Southampton.

Außerdem sollen der Ligapokal „Carabao Cup“ sowie der Community Shield (der englische Supercup) abgeschafft werden, um für Entlastung zu sorgen und die Clubs international konkurrenzfähiger zu machen. Eine weitere Option sei es, alle Vereine, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, vom League Cup zu befreien.

Auch die Auf- und Abstiege sollen anders geregelt werden: Bisher stiegen die letzten drei Teams der Premier League direkt in die zweitklassige Championship ab. Mit der neuen Regelung würden nur noch die letzten beiden Teams absteigen, während der Drittletzte analog zur Bundesliga via Relegation eine zweite Chance erhalten würde.

Die Reformen sehen zudem eine Umverteilung der künftigen TV-Gelder vor: 25 Prozent der jährlichen Einnahmen der Premier League sollen unter der zweiten, dritten und vierten englischen Spielklasse verteilt werden, um die Corona-bedingten finanziellen Einbrüche der unterklassigen Clubs stärker abzufedern. Dies würde vor allem der EFL zusagen.

Die Premier League zeigte sich in einem Statement offen für Veränderungen, rief aber zur Zusammenarbeit auf und kritisierte, dass einige der Vorschläge dem gesamten Spiel schaden könnten. Dass Rick Parry, der Vorsitzende der EFL, das Projekt bereits öffentlich begrüßt habe, sei „enttäuschend“. (Stadionwelt, 12.10.2020)

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