CEO appelliert an die Politik
Am 12. August gibt der Schweizer Bundesrat bekannt, welche Regeln für Großveranstaltungen ab September gültig sind. Im Vorfeld hat sich Patrick Lengwiler, CEO des EV Zug, zur aktuellen Lage und den möglichen Konsequenzen weiterer Einschränkungen geäußert.
Nicht nur in der deutschen Sport- und Veranstaltungslandschaft wird in diesen Tagen hitzig über den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie diskutiert. Auch in der Schweiz pochen Veranstalter, Betreiber und Clubs auf eine zeitnahe Entscheidung zugunsten von Zuschauern. Kurz vor der so wichtigen Sitzung des Schweizer Bundesrats am kommenden Mittwoch, 12. August, hat sich Patrick Lengwiler, CEO des EV Zug, an die Öffentlichkeit gewandt.
In einem Statement auf der Webseite des Clubs gibt er Einblicke in die aktuelle Lage und betont die Bedeutung der Zuschauer. „Alleine bei den zwölf National League-Clubs gibt es rund 4.000 Arbeitslätze, die gefährdet sind. Beim EVZ sind es neben der ersten Mannschaft rund 100 Vollzeit- und über 300 Teilzeit-Angestellte, die es nicht mehr braucht, wenn die erste Mannschaft nicht spielen und der Club nicht mit Zuschauern die nötigen Einnahmen erwirtschaften kann“, heißt es unter anderem.
Laut eigenen Angaben verzeichnete der einmalige Schweizer Eishockeymeister aufgrund der Corona-Pandemie in der zurückliegenden Saison Mindereinnahmen in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro. Trotzdem hätte man das Geschäftsjahr mit einem kleinen Plus abgeschlossen, erklärt Lengwiler.
„Für das nächste Geschäftsjahr sieht es anders aus. Da geht es für alle Vereine um das Überleben – vor allem dann, wenn weiterhin keine Großveranstaltungen mit Zuschauern stattfinden können. Im EVZ kommen mit den Ticketing- / Hospitality- / Sponsoring- und Werbeeinnahmen rund 84% der Erträge direkt aus dem Spielbetrieb.
Stand jetzt gibt es noch keine Tendenz, wie die Entscheidung des Bundesrats ausfallen wird. Möglich ist eine Verlängerung des Verbots von Veranstaltungen mit über 1000 Personen bis Ende Dezember 2020 oder sogar bis Ende März 2021.
„Natürlich steht auch für uns weiterhin die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle und diese gilt es zu schützen – keine Frage. Dennoch appelliere ich an die Behörden, unter gewissen Bedingungen wieder Spiele mit Zuschauern zuzulassen. Es gibt dafür Konzepte und wir sind bereit, die Auflagen zu akzeptieren, sei dies beispielsweise, dass alle Zuschauer im Stadion eine Maske tragen müssen“. Heißt es abschließend.
Drei Optionen werden diskutiert
In der Schweiz sind, genau wie in Deutschland, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern aktuell verboten. Während das Verbot in Deutschland noch bis zum 31. Oktober datiert ist, sollten ursprünglich Veranstaltungen mit über .1000 Personen in der Schweiz ab September 2020 wieder möglich sein. Laut Schweizer Medien werden aktuell drei Möglichkeiten diskutiert.
Neben der Verlängerung der bestehenden Restriktionen sprechen die Verantwortlichen auch darüber, dass Veranstaltungen dieser Größe nur mit einer besonderen Genehmigung durchgeführt werden können. Auch eine vollständige Aufhebung des Verbotes ist theoretisch eine Option. Die finale Entscheidung wird am Mittwoch getroffen. (Stadionwelt, 10.08.2020)