DFL verbietet Stehplätze und Alkohol
Die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga haben ein einheitliches Vorgehen bei Auswärts-Kontingenten, Stehplätzen, Alkoholausschank und Nachverfolgung von Infektionsketten beschlossen.
Die Clubs haben sich im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL Deutsche Fußball Liga darauf verständigt, zum Start der neuen Spielzeit eine begrenzte Anzahl an Zuschauern in den Stadien zu zulassen – vorausgesetzt die von den Clubs vorgelegten Konzepte werden von der Politik und den Gesundheitsämtern genehmigt. In einer Pressekonferenz im Anschluss an die Mitgliederversammlung erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert: „Priorität haben nicht volle Stadien, sondern nach wie vor die gesundheitliche Situation. Aber ebenso wenig darf man kapitulieren und warten, dass es vorbeigeht.“
Spätestens in 14 Tagen möchten die Verantwortlichen deshalb ein Konzept präsentieren, das die genauen organisatorischen und medizinischen Rahmenbedingungen für die Saison 2020/21 beinhaltet. Schon jetzt steht aber fest, dass in den Stadien bis mindestens 31. Oktober auf Stehplätze und den Ausschank von alkoholhaltigen Getränken verzichtet werden muss.
Vor allem im Hinblick auf das Stehplatzverbot hatte es zu zuletzt Kritik aus den Reihen der Fans gegeben. Seifert erklärt dazu: „Es geht hier nicht um sportpolitische oder strategische Weichenstellungen für die nächsten Jahre. Und auch nicht um eine Grundsatzdiskussion über Fans, Stehplätze o.ä., sondern einzig um den Umgang mit Corona. Es geht nur darum, in dieser Situation eine gewisse Trittsicherheit zu erlangen. Der Fußball kann nur in Etappen" in einen normalen Betrieb zurückkehren. Deswegen sind Ansätze wie 'alle oder keiner' derzeit eben nicht zielführend.“ Diese Entscheidung soll dazu beitragen, das bundesweite Reiseaufkommen von Fans – teilweise in öffentlichen Verkehrsmitteln – zu reduzieren und dadurch das potenzielle Infektionsrisiko zu verringern.
Auch im Hinblick auf den Umgang mit Gästefans haben die Clubs einen Konsens gefunden. Demnach werden bis Jahresende keine Tickets für Gastmannschaften angeboten. Dies sei keine Entscheidung gegen Gästefans, sondern gegen Corona, so der Geschäftsführer. Die 36 Clubs verpflichten sich zudem, die Daten der Ticketkäufer zu erfassen, um mögliche Infektionswege nachverfolgen zu können. Über genaue Zahlen, wie viele Zuschauer pauschal zum Saisonstart in die Stadien dürften, sei nicht gesprochen werden. Die endgültige Entscheidung, das betonte Seifert noch einmal, läge ohnehin bei der Politik. (Stadionwelt, 04.08.2020)