„Werden mit Zeitverzug rechnen müssen“
Das Corona-Virus stellt die gesamte Sportbranche vor Herausforderungen – auch die laufenden Bauprojekte sind betroffen. Stadionwelt hat bei den Verantwortlichen der neuen Arena in Würzburg nachgefragt.
Im vergangenen Herbst hat die Arena Würzburg Projektgesellschaft den nach EU-Recht vorgeschriebenen Teilnahmewettbewerb gestartet, um einen Betreiber für die geplante Multifunktions-Arena in Würzburg zu ermitteln. Ursprünglich sollte im Anschluss der Bauantrag eingereicht werden. Doch die laufenden Verhandlungen mit Bewerbern für den Betrieb und das sich ausbreitende Corona-Virus verzögern das Projekt.
„Natürlich nehmen wir die Einschränkungen durch die Coronakrise auch in unserem Projekt wahr. Derzeit sind viele unserer Ansprechpartner erstmal selbst damit beschäftigt, die Konsequenzen der aktuellen Situation abzuschätzen und darauf zu reagieren“, erklärt Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft mbH & Co. KG. „Die Veranstaltungsbranche ist hiervon ja besonders betroffen. Da wir uns aktuell im Verhandlungsverfahren zum Betrieb der Arena befinden und hierbei viele Abstimmungsprozesse mit Dritten notwendig sind, werden wir an dieser Stelle mit Zeitverzug rechnen müssen.“
Ob sich die Coronakrise langfristig negativ auf das Projekt auswirken werde, dazu gibt Oehler an: „Man kann jetzt noch nicht absehen, welche Auswirkungen die aktuelle Situation auf wesentliche Projektbeteiligte, wie etwa die potenziellen Betreiber oder das Basketballteam von s.Oliver Würzburg als Anker-Mieter, haben wird.“
Den Verantwortlichen bleibt demnach nur übrig, die kommenden Wochen abzuwarten. Man wolle jetzt erstmal an den Themen weiterarbeiten, die man selbst beeinflussen könne, so der Geschäftsführer. Um welche es sich da konkret handelt, dazu erklärte er: „Dies betrifft Bereiche der Genehmigungsplanung sowie weitere administrative und rechtliche Themen, welche wir auf den Weg bringen können. Allerdings gibt es momentan wichtigeres als unser Projekt. Gesundheit und die Eindämmung des Coronavirus gehen vor und wir hoffen, dass diese gesellschaftliche Mammutaufgabe in absehbarer Zeit bewältigt werden kann.
Die Kapazität der neuen Arena soll bei einem Großteil der Veranstaltungen bei rund 6.000 Zuschauern liegen. Ohne Bestuhlung des Innenraums können, beispielsweise bei größeren Konzerten, bis zu 8.000 Besucher Platz finden. Mit dem Basketball-Bundesligisten s.Oliver Würzburg konnte auch ein Anker-Mieter für das Projekt gewonnen werden. Geplant sind in Summe rund 90 Veranstaltungen im Jahr, abhängig von den jeweiligen Termin- und Tourneeplänen ortsansässiger und überregionaler Veranstalter. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 35 Millionen Euro (Stadionwelt, 19.03.2020)