Corona-Notprogramm für die Veranstaltungsbranche?

Steffen Schüller, Geschäftsführer der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM) fordert aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus ein Notprogramm für die Veranstaltungs- und Eventbranche.

Für die Veranstaltungsbranche muss zur Abfederung der Corona-Krise dringend ein eigenes Notprogramm aufgelegt werden. Das fordert Steffen Schüller, Geschäftsführer der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM), angesichts zahlreicher Absagen von Events auf unbestimmte Zeit durch die Gesundheitsbehörden in Deutschland.

Der Geschäftsführer des größten Betreibers von Veranstaltungshäusern in Sachsen-Anhalt warnt: „Der durch die Bundesregierung angekündigte Schutzschirm für vom Corona-Virus betroffene Unternehmen sowie die Ankündigungen für Kredithilfen seitens des Landes Sachsen-Anhalt verfehlen in unserer Branche ihr Ziel.“

Stattdessen benötigten die Unternehmen, ähnlich wie bei den Hochwasserhilfen, „kurzfristige und unkompliziert ausgezahlte Liquiditätshilfen“, fordert er. Ein Konjunkturprogramm helfe hier „überhaupt nicht“.

Die MDCC-Arena in Magdeburg.
Die MDCC-Arena in Magdeburg. Bild: Stadionwelt

Betroffen seien neben den Betreibern von Veranstaltungsstätten insbesondere Konzert- und Veranstaltungsagenturen, Gastronomen, Hotelerie, Veranstaltungstechnikfirmen, Security- und Reinigungsunternehmen. „Es handelt sich überwiegend um kleinere bis mittlere Unternehmen, die aufgrund der Untersagung von Veranstaltungen vor massiven Umsatzeinbußen stehen. Es sind keine Banken oder Automobilkonzerne mit erheblichen Gewinnmargen und großen finanziellen Polstern.“

Dabei sei das Veranstaltungsgeschäft saisonal stark schwankend. „Aktuell ist für Events in Hallen und Veranstaltungshäusern eigentlich Hochsaison. Die in dieser Zeit erwirtschafteten Erlöse dienen auch dazu, die Gesamtkosten eines Jahres zu decken, da in den Sommermonaten weniger Veranstaltungen stattfinden.“ Die zeitlich noch unbekannten Einschränkungen durch das Virus führten zu erheblicher Planungsunsicherheit. „Dies wird noch lange nachwirken“, ist sich der Magdeburger MVGM-Chef sicher.

Auch wenn die Personalkosten durch die Kurzarbeiterregelung teilweise kompensiert werden könnten, so fehlten den Unternehmen die Erlöse, um dauerhafte Verträge und Investitionsfinanzierungen weiterhin bedienen zu können. Die in Aussicht gestellten Notfallkredite seien aus seiner Sicht keine adäquate Unterstützung.

An Unternehmen aus veranstaltungsnahen Geschäftsfeldern wie Gastronomie, Hotelerie oder Veranstaltungsagenturen würden Banken ohnehin kaum Kredite vergeben, „schon gar nicht für die laufende Liquiditätsabsicherung“, gibt Steffen Schüller zu bedenken. Denn: „Aus welchen Erlösen sollen die Kredite perspektivisch auch zurückbezahlt werden?“

Die Landeshauptstadt Magdeburg hat Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern bis auf Weiteres untersagt, um die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus einzudämmen. (Stadionwelt, 13.03.2020)

 

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