Start der Eishockey-Weltmeisterschaft
Vom 10 bis zum 26. Mai findet in der Slowakei die 85. Eishockey-Weltmeisterschaft statt. Gespielt wird in Bratislava und Kosice. Deutschland trifft in Gruppe A unter anderem auf Kanada, Amerika und Finnland.
Kanada gegen Finnland und Russland gegen Norwegen, klangvoller hätten die Auftaktpartien zur 85. Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei kaum sein können. Nach 2011 ist es für die Slowakei bereits das zweite Mal in diesem Jahrzehnt, dass sie Austragungsland einer Eishockey-Weltmeisterschaft wird. Anders als im Fußball, der auf die globale Vermarktung setzt, finden Eishockey-Weltmeisterschaften in der Regel im europäischen Raum statt. Allein von den letzten zehn Turnieren wurden neun auf europäischem Boden ausgetragen. Neben der Slowakei hatte sich auch die Schweiz um die Ausrichtung der Eishockey-WM 2019 beworben – den Zuschlag erhielt die Slowakei. Unter anderem, bedingt dadurch, dass es für die Eidgenossen bereits die neunte Eishockey-WM gewesen wäre.
Wie 2011 auch, setzt das Organisationskomittee der IIHF in diesem Jahr wieder auf die bewährten Standorte Bratislava und Košice. Während sich die Teams der Gruppe A in der Steel Aréna in Kosice messen, tritt die Gruppe B in der knapp 400 Kilometer entfernten Slovnaft Aréna in Bratislava an. Die 1940 eröffnete Zimný štadión Ondreja Nepelu ist heute besser unter dem Namen Slovnaft Aréna bekannt. Slovnaft ist ein regionales Unternehmen, das in der Erdölindustrie tätig ist und seit 2011 die Naming Rights an der Arena hält. Die aktuell 10.000 Zuschauer fassende Arena wurde extra für die Eishockey-WM 2011 umfassend renoviert und ausgebaut. Seither umfasst das Areal neben einem unterirdischen Parkhaus, zwei zusätzliche Trainingshallen. Während der laufenden Eishockeysaison trägt der HC Slovan Bratislava aus der ersten slowakischen Eishockeyliga seine Heimspiele dort aus. Mit einem Fassungsvermögen von 8.378 Zuschauern fällt die Steel Aréna in Kosice etwas kleiner aus. Im Vorfeld der WM 2011 wurden auch dort umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt, allerdings zogen diese sich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten über fast zehn Jahre. Die Halle trägt den Namen des Hauptsponsor des hier spielenden Eishockeyklubs HC Steel Košice.
Nach dem überaus erfolgreichen Jahr 2018, das dem Deutschen Eishockey Bund überraschend einen sensationellen zweiten Rang bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang einbrachte, steht nun ein neues Kapitel in der deutschen Eishockey Geschichte an. Der in die NHL zu den Los Angeles Kings gewechselte Bundestrainer Marco Sturm wurde durch Toni Söderholm ersetzt, der nun vor seiner ersten Bewährungsprobe steht. Zwar kann der neue Bundestrainer auf ein junges, hungriges Team setzen, aber allzu große Sprünge sind im Kampf mit den Top-Nationen nicht zu erwarten – auch wenn viele ihrer besten Spieler zurzeit noch in den Playoffs der nordamerikanischen NHL aktiv sind. Wie in den letzten Jahren auch, sind es wohl die Amerikaner, Kanadier, Russen, Finnen und Schweden, die den Titel unter sich ausmachen werden.
Auf drei der Top-Favoriten trifft das deutsche Team auch gleich in der Gruppenphase. Eingeteilt in Gruppe A messen sich die Bundesadler in Košice mit Großbritannien, Frankreich, Dänemark, der Slowakei und eben genannten Kanada, Finnland und USA. Die Gruppe B spielt in Bratislava und setzt sich aus Schweden, Russland, Tschechien, Schweiz sowie Norwegen, Lettland, Österreich und Italien zusammen. Nach Abschluss der Vorrunde am 21. Mai startet die Finalrunde mit dem Viertelfinale. Während das Viertelfinale noch in Bratislava und Košice gespielt wird, ziehen die qualifizierten Teams für das Halbfinale nach Bratislava um, wo auch am 26. Mai das Spiel um Platz 3 und das Finale gespielt wird.
Der Modus der Eishockey-WM ist relativ einfach erklärt. Gespielt wird in zwei Gruppen mit je acht Mannschaften. Innerhalb der beiden Gruppen spielt jeder einmal gegen jeden. Die besten vier Team qualifizieren sich für das Viertelfinale, wo es im Ko-Modus weitergeht. Die letzten beiden jeder Gruppe spielen den Absteiger aus. Für den Verlierer geht es dann in die in die zweitklassige Division A. Die übrigen Nationen spielen in gruppenübergreifenden Platzierungsspielen die Plätze neun bis 14 aus. (Stadionwelt 10.05.2019)
Gruppe A | Gruppe B |
Kanada | Schweden |
USA | Russland |
Finnland | Tschechien |
Deutschland | Schweiz |
Slowakei | Norwegen |
Dänemark | Lettland |
Frankreich | Österreich |
Großbritannien | Italien |
Der Spielplan bei der 2019 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft für Deutschland:
11. Mai 2019, 16:15 Uhr: Deutschland – Großbritannien
12. Mai 2019, 16:15 Uhr: Dänemark – Deutschland
14. Mai 2019, 20:15 Uhr: Deutschland – Frankreich
15. Mai 2019, 20:15 Uhr: Deutschland – Slowakei
18. Mai 2019, 16:15 Uhr: Kanada – Deutschland
19. Mai 2019, 16:15 Uhr: Deutschland – USA
21. Mai 2019, 12:15 Uhr: Finnland – Deutschland