SC Freiburg bezieht neues Stadion nicht vor Sommer
Der Umzug des SC Freiburg in das neue Stadion wird wohl frühestens zur neuen Saison erfolgen. Der Club möchte gerne vor Fans in seiner neuen Spielstätte auftreten. Der Bau verzögerte sich zuletzt.
Schuld daran soll vor allem die Corona-Pandemie sein. Eine Stadiongesellschaft, bestehend aus der Stadt Freiburg und dem Club, ist für den Bau des neuen Stadions, unmittelbar neben dem Flugplatz im Freiburger Westen, verantwortlich. Die Kapazität des 76,5 Mio. Euro teuren Stadions soll 34.700 Plätze betragen.
Bei der Grundsteinlegung vor zwei Jahren rechnete der Club noch damit, zum Auftakt der Saison 2020/21 das erste Spiel im neuen Stadion zu machen. Im Laufe der Corona-Pandemie verschob sich dieses Datum weiter nach hinten, nun soll nach Angaben der Badischen Zeitung der Umzug erst stattfinden, wenn wieder Fans in Stadien erlaubt sind. SC-Finanzchef Oliver Leki und die Stadtverwaltung halten dabei den Beginn der kommenden Saison für realistisch.
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Aktuell findet im neuen Stadion noch der Innenausbau statt, konkret geht es um die Haus- und Datentechnik. Die bisherigen Verzögerungen beim Bau lassen sich hauptsächlich auf die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einreiseverbote zurückführen. Jedoch nennt ein Beteiligungsbericht der Stadtverwaltung auch einen anderen Grund. So soll der Ausfall von Subunternehmen, Lieferengpässe für Waren aus dem Ausland sowie Verzögerungen im Bauablauf ebenfalls entscheidend gewesen sein.
Die Kosten dafür sollen aber der verantwortliche Baukonzern Köster tragen. Die Subunternehmen arbeiten in dessen Auftrag. Coronabedingt fielen sowohl deutsche als auch ausländische Firmen aus. Betroffen waren Rohbau, Tiefbau, Haustechnik und Innenausbau. Unter anderem Fliesen, Betonwerksteine, Kühlgeräte, Elektroteile und Beleuchtungselemente sollen zu spät geliefert worden sein.
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Nun sollen im Laufe des ersten Halbjahres die Abnahmen stattfinden. Dann geht das Stadion in Betrieb, und der Sportclub muss unabhängig ob er darin spielt seine Pacht zahlen. Diese liege zwischen 3 bis 3,5 Millionen Euro pro Jahr. Ohne die Pacht entsteht durch die Finanzierungskosten für das Darlehen aktuell ein Defizit. Die Verluste werden dem SC Freiburg bilanziell zugewiesen.
Sie sollen in den Folgejahren abgetragen werden durch den erwarteten Überschuss aus der Pachtzahlung in Höhe von etwa 100 000 Euro im Jahr. Mit dem Schwarzwald-Stadion hat der SC Freiburg derweil seinen Pachtvertrag verlängert, im neuen Stadion darf der Club nach aktuellem Stand nämlich nur zu bestimmten Zeiten spielen. Der Steuerzahler soll für die durch die Verzögerung und Finanzierung entstandenen Kosten nicht belastet werden. (Stadionwelt, 03.03.2021)
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