Newlands-Stadion in Südafrika wird abgerissen
In Kapstadt soll eines der ältesten Rugby-Stadien der Welt abgerissen werden. Am vergangenen Wochenende fand das letzte Spiel im Newlands-Stadion statt, die dort heimischen Clubs sollen ins Cape Town Stadium umziehen.
1888 wurde das Newlands-Stadion gebaut, bis 2018 spielte die südafrikanische Nationalmannschaft 53 mal in der Sportstätte, unter anderem beim Eröffnungsspiel der Rugby-WM 1995. Das letzte Länderspiel der „Springbocks“ im Juni 2020 musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Der Profiverein DHL Western Province konnte am Wochenende noch ein letztes Spiel im Newlands-Stadion absolvieren, jedoch ohne Zuschauer auf den Rängen.
Das 52.000 Plätze fassende Stadion gilt in Kapstadt zwar als ikonisch, allerdings soll es nicht mehr den modernen Anforderungen entsprechen. So seien im Falle einer Massenpanik die Beengtheit und die schmalen Fluchtwege höchst gefährlich. Die letzte Sanierung der Spielstätte fand im Jahr 1995 statt. Zudem soll der Abriss dem Western Province Verband in der Bewältigung seiner Schulden helfen. Die Rugby-Union wird das dortige Land für 99 Jahre an einen Investor verpachten. Südafrikanischen Berichten zufolge erhält der Verband durch den Deal zunächst 6 Mio. Euro sowie einen fixen Betrag an künftigen Mieteinnahmen auf dem Land. Dieses soll für Wohneinheiten und Verkaufsfläche genutzt werden.
Auch die Stadt Kapstadt wünscht sich einen Umzug der Rugby-Vereine aus dem Newlands-Stadion. Neben dem Western Province Verband spielen die Stormers im traditionellen Stadion. In Zukunft sollen beide im Capetown Stadium eine neue Heimat finden. Das für die Fußball-WM 2010 errichtete Stadion besitzt eine Kapazität von 55.000 Plätzen und wäre damit für die Rugby-Partien groß genug. Die Stadt hofft durch die neuen Vereine auf eine größere Auslastung des Capetown Stadiums. Durch Fußballpartien ließ sich das Stadion bisher nämlich kaum füllen. (Stadionwelt, 26.01.2021)