Zürich: Abstimmungskampf zum Stadionbau spitzt sich zu.

Nach den positiven Umfragewerten über die Abstimmung zum Bau eines neuen Züricher Fußballstadions im Oktober spitzt sich der Kampf im Rahmen der Ende November stattfindenden Abstimmung weiter zu.

Grund dafür sind unterschiedliche Zahlen, die sich aber nicht auf das Stadion an sich, sondern auf das Stadiongelände beziehen. Denn auf dem Areal Hardturm sollen neben einem reinen Fußballstadion für 18.000 Zuschauer auch zwei Hochhäuser, sowie 174 gemeinnützige und 600 private Wohnungen errichtet werden. Die Stadt Zürich sieht den Stadion- und Wohnungsbau als Chance, während die Sozialdemokraten (SP) die Pläne stark kritisieren. Nun hat die SP als Gegner der Stadionpläne, anhand neuer Zahlen zu Wohnungen und Mieten, Rückenwind bekommen.In ihrem Bericht zur Abstimmung nennt die SP Zahlen, die mit denen der Stadt nicht zusammenpassen. So sollen laut der Stadt Zürich in den beiden Hochhäusern 570 Zweieinhalb- bis Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen und Gemeinschaftswohnungen im mittleren Preissegmenten (3200 Franken) errichtet werden. Die Sozialdemokraten sprechen dagegen von 595 neuen Wohnungen, mit einem Durchschnittspreis von 3200 Franken – eine Diskrepanz von 25 Wohnungen und 800 Franken.

Die abweichenden Zahlen lassen sich auf unterschiedliche Berechnungszeitpunkte zurückführen. Die SP stützt sich auf Informationen zum durchschnittlichen Mietpreis und Gesamtfläche, die die Projektleitung der Kommission im November 2017 und im Frühjahr 2018 veröffentlichte. Seit dieser Berechnung haben sich allerdings die Zahlen seitens der Projektleitung geändert. So sollen statt der ursprünglichen Gesamtfläche von 49.500 nur noch 45.900 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung stehen. Bedingt durch die geringere Fläche würde der Mieterlös von 19,15 auf 17,62 Millionen Schweizer Franken sinken – 1,53 Millionen weniger als ursprünglich geplant. Das Problem, das sich nun ergibt, die Zahlen der Stadt Zürich für die Abstimmungszeitung basieren eben auf diesen tieferen zahlen. Ein Unding für die SP.

Die Frage, die sich nun aber stellt, warum verzichtete die Projektleitung auf 1,53 Millionen Schweizer Franken pro Jahr? Laut einer Sprecherin habe man den Gestaltungsplan abgeändert und es mussten 3700 Quadratmeter durch zusätzliche Gewerbenutzung ersetzt werden, wodurch die Gesamteinnahmen aus der Miete niedriger wären. Wie es nun weiter geht, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass rund eineinhalb Millionen Mieterlöse eingenommen werden als geplant und diese nun anderweitig beschafft werden müssen.

Nach den Plänen der Stadt sollen sowohl der FC Zürich, als auch der Grasshoppers Club Zürich im neuen Stadion, dass Platz für 18.000 Zuschauer bietet, ihre Heimspiele austragen. Die Abstimmung zum Bau findet am 25. November statt. (Stadionwelt, 07.11.2018)

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