Stadt: „SC-Stadion tritt in die entscheidende Phase“

Die Pläne des Freiburger Rathauses für den Stadionneubau sind klar formuliert. Ende Juni sollen wichtige Beschlüsse fallen. Die Baugenehmigung soll im Herbst folgen. Auch dazwischen gibt es einiges zu tun. Am Mittwochabend äußerte sich Baubürgermeister Martin Haag in einer Pressekonferenz zum aktuellen Stand des Stadionprojekts in Freiburg. Über das Ergebnis der Prüfung der Spiegelvariante, bei der das Stadion 500 Meter nach Osten versetzt werden würde, könnte das Rathaus aber erst Ende des Monats Auskunft geben. Doch auch so stehen für die Verwaltung in den kommenden Wochen und Monaten weitere wichtige Planungs- und Arbeitsschritte im Vorfeld des Baus des neuen SC-Stadions am Wolfswinkel an.
Vor der Sommerpause wird der Gemeinderat über den Satzungsbeschluss zum umfassenden Bebauungsplan mit über 1500 Seiten für das neue Stadion entscheiden. Seit Monaten arbeitet die Verwaltung intensiv daran, die vielfältigen und umfangreichen Einwendungen an dem aufwendigen Bebauungsplan sachgerecht abzuarbeiten. Jetzt sind dafür wichtige begleitende Beschlüsse im Vorfeld erforderlich, damit der Bebauungsplan nach Satzungsbeschluss Ende Juli zügig umgesetzt werden kann.

Organtransporte stellen kein Problem dar

Ob Klagen das Bauprojekt behindern könnten, ist schwer zu sagen. Dies hänge von der Qualität der Klage ab und ob das Verwaltungsgericht aufschiebende Wirkung (vorläufigen Rechtsschutz) zugunsten des Klägers beschließe, so Haag. Finanzbürgermeister Stefan Breiter geht aber davon aus, dass es zu keinen Problemen diesbezüglich kommen wird.

Das Problem mit den Organtransportflügen an Spieltagen ist zudem auch gelöst. Immer wieder wurde die Wichtigkeit des angrenzenden Flugplatzes für die Organflüge des Transplantationszentrums der Universitätsklinik hervorgehoben. Dass der Flugverkehr am Flugplatz Freiburg an Spieltagen stundenweise für Organtransporte ausgesetzt werden muss, ist, anders als bisher vermutet, kein Problem. Der Transport von Spenderorganen an das Transplantationszentrum im Universitätsklinikum Freiburg ist auch in Zukunft gewährleistet, denn: Völlig unabhängig vom geplanten Stadionbau erfolgt inzwischen der Regeltransport von Organen auf dem Luftweg durch die DSO mit Jet-Maschinen bereits seit Ende März 2018 über Lahr bzw. Baden-Baden, ohne dass sich die Transportzeiten dadurch spürbar verlängern.

Verkehrliche Erschließung kommt ins Rollen

Bei der Sitzung am 26. Juni wird dem Gemeinderat der Satzungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans „Stadtbahn Messe“ vorgelegt. Die Verlängerung der Stadtbahn dient der Erschließung der Messe, aber auch der Erschließung des neuen Stadions durch den ÖPNV.

Es wird eine Endhaltestelle mit Wendeschleife und eine neue Haltestelle am südöstlichen Ende des Stadionareals geben, die eine attraktive und leistungsfähige Anbindung des neuen Stadions und eine effektive Verknüpfung der Stadtbahn mit dem städtischen und regionalen Buslinienverkehr ermöglicht. Das Teilstück Robert-Koch-Straße bis Haltestelle Technische Fakultät ist bereits seit Dezember 2015 in Betrieb.

Entgegen der ursprünglichen Planung von vor über zehn Jahren, wird die Verlängerung ab der Haltestelle „Technische Fakultät“ nicht über das Messegelände und nicht kreuzend über die Madisonallee geführt, sondern entlang an deren Ostseite direkt zur Endhaltestelle. Diese Planungsänderung musste schon vor dem Beschluss zum Stadionstandort vorgenommen werden, weil eine Querung der Madisonallee ohne Schranke nicht realisierbar gewesen wäre.

Die Verlängerung der Stadtbahn Messe soll bei optimalem Verlauf bis 2020 bis Endhaltestelle Messe fertig gestellt sein. Eine zusätzliche Haltestelle am Knoten Madisonallee wird für den Besucherstrom zum Stadion geschaffen.

Politik ist zuversichtlich

Baubürgermeister Martin Haag kommt aufgrund des Planungsstands zum Stadion zu dem Ergebnis: „Wir haben sämtliche Untersuchungen zum Bebauungsplan in akribischer Tiefe und gründlicher Sorgfalt durchgeführt. Die Ergebnisse werden jetzt zusammengetragen. Sollte der Bebauungsplan im Juli zur Satzung beschlossen werden, sind wir mit allen Planungen und Vorarbeiten im Zeitplan.“

Der neue Sportbürgermeister Breiter ist erfreut, dass die Vorbereitungsphase abgeschlossen ist und die Arbeiten vor Ort mit der Beschlussfassung des Gemeinderates auf den Weg gebracht werden können. „Fast dreieinhalb Jahre nach dem Bürgerentscheid stehen jetzt die ersten Vergaben im Rahmen der Erschließung an.“ (Stadionwelt, 07.06.2018)

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