Wasserverbrauch: Einsparpotenziale nutzen

Spezielle Armaturen können den Durchfluss um 50 % senken. Hier sind vor allem Selbstschluss- und Elektronik-Armaturen zu nennen.

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Bei der Planung der Sanitärbereiche von Sportstätten sorgen Bau-Richtlinien für eine Mindestausstattung an Waschbecken, WCs und Duschen. Und die Trinkwasserverordnung gebietet, dass alle Entnahmestellen regelmäßig gespült werden bzw. ein Mindest-Durchfluss stattfindet. Stagnationswasser ist ein Hort für Keime und es droht die Legionellen-Infektion. Einsparungen lassen sich daher nicht durch Stilllegungen erzielen.

Um den Wasserverbrauch von Sportstätten zu reduzieren, bietet sich im Bereich der Urinale unter Umständen die wasserlose Technik an; diese ist aber nur für stark frequentierte Stadien darstellbar, ansonsten sind bevorzugt automatische Spülungen mit kontaktlosem Auslöser die zeitgemäße und hygienische Lösung.

Mengenregler und Automatisierung einsetzen

Bei den Waschbecken und Duschen sind Durchflussmengenregler ein einfacher, aber effektiver Weg und bei zahlreichen Herstellern bereits werkseitig in die Armatur eingebaut.

Ein spezieller Präzisions-O-Ring lässt nahezu unabhängig vom Wasserdruck eine konstante, vordefinierte Wassermenge fließen. Indem im Strahlregler zusätzlich Luft beigemischt wird, bleibt der Komfort erhalten, obwohl die Durchflussmenge um bis zu 50 % reduziert wird.

In öffentlichen und halböffentlichen Gebäuden setzt man  als Bediener-Schnittstelle vor allem auf Selbstschluss- sowie elektronische Armaturen. Hier wird der Wasserfluss nach einer vordefinierten Zeit automatisch unterbrochen. Hautkontakt mit der Armatur nach dem Händewaschen wird so vermieden.

Bei elektronischen Armaturen sorgen Infrarotsensoren dafür, dass nur dann Wasser fließt, wenn sich die Hände tatsächlich unter dem Wasserhahn befinden. Hautkontakt ist weder zum Ein- noch zum Ausschalten notwendig.

Bis zu 50 % Wasser können gespart werden

Die besten Werte im Vergleichsmodell erzielt die Elektronik-Armatur, in der Mitte liegt die Selbstschlussarmatur. Das Modell geht von 25 Sekunden Dauer eines Handwasch-Vorgangs aus. Ziel ist es hier, den ungenutzten Wasserfluss zu unterbinden.

Der gesamte Vorgang mit Anfeuchten, Einseifen und Abspülen dauert im Mittel 25 Sekunden. Bei einer klassischen Armatur, die anfangs aufgedreht und erst nach dem Spülen abgedreht wird, fließt das Wasser 25 Sekunden lang. Es wird aber nur zum Anfeuchten (5 Sekunden) und Abspülen (10 Sekunden) benötigt. Die Selbstschlussarmatur ist beispielsweise auf 10 Sekunden Wasserfluss eingestellt, wobei beim Einseifen immer noch für 5 Sekunden unnötig Wasser läuft.

Die elektronische Armatur, die den Wasserfluss abriegelt, sobald sich die Hände vom Wasserhahn entfernen, und ihn wieder freigibt, wenn die Sensorik dort eine Bewegung erkennt, reduziert den Wasserfluss auf 10 Sekunden.

Kalkulationstabellen zur Ermittlung der Einsparungen bei Umrüstungen auf Wassersparsysteme liegen bei Fachplanern und Anbietern vor. Eine Steigerung in puncto Effizienz und Trinkwasserhygiene bieten Wassermanagementsysteme. Sie vernetzen elektronische Armaturen im gesamten Gebäude durch eine Master-Slave-Hierarchie oder durch die Einbindung in die Gebäudeautomation. Die intelligente Steuerung passt die Wasserabgabe an den aktuellen Bedarf an und berücksichtigt zudem die Trinkwasserhygiene.