Übersicht: Zelttypen und weitere Raumlösungen

Die Auswahl an Zelten und anderen temporären Raumlösungen für Events ist groß. Um ein der Veranstaltung angemessen dimensioniertes System zu finden, sollten sich Veranstalter zunächst einen Überblick über die verschiedenen Lösungen auf dem Markt verschaffen.

Verkaufsstände / Faltzelte / aufblasbare Zelte

Die Auswahl beginnt beim einfachen Stand mit oder ohne Theke und wahlweise Fußboden. Die Grundform ist rechteckig oder sechseckig, die Fläche beträgt zwischen 4 und 50 qm. Geeignet unter anderem als einfacher Unterstand, Promotion- und Info-Stand, Verkaufs- und Ausschank-Stand, als Speziallösung mit Abzug auch als Raucherzelt. Die kleinsten Ausführungen sind leicht, passen in eine Tasche und sind innerhalb weniger Minuten aufgebaut. Nicht genehmigungspflichtig. Gut geeignet zum Bedrucken mit Sponsor-Motiven. Nicht geeignet bei stürmischem Wetter, bei starkem Wind müssen sie geschlossen werden.

Kleinzelte

Die kleinsten Zelte beginnen bei einer Fläche von 6 bis 9 qm und sind im Rastermaß von 2 bis 3 m beliebig erweiterbar. Systeme mit Klappbindern sind mit wenigen Handgriffen aufgebaut. Kleinere Planenflächen sind preisgünstig zu bedrucken. Es können PVC-Folien oder Kassetten mit oder ohne Fenster als Wände eingesetzt werden, auch stehen unterschiedliche Dachformen und Bodensysteme zur Verfügung. Je nach Bodensystem ist keine zusätzliche Bodenverankerung mehr erforderlich. Geeignet als kleines Partyzelt, Verkaufs- oder Präsentationsstand, Empfang, Organisationsbüro. Kleinzelte dienen außerdem häufig als Anbauten für größere Zelte.

Pagoden

Die Pagode mit ihrem charakteristischen spitzen Dach ist eine attraktive Lösung im Kleinen wie im Großen. Die Pagode kann als Stand sowie als Zelt mit oder ohne Seitenwände eingesetzt werden und auf einem quadratischen oder sechseckigen Grundriss stehen. Auch ihr Auf- und Abbau gestaltet sich durch die einfache Montagetechnik schnell und reibungslos. Wie mit den anderen Zelttypen auch, lassen sich mit Pagoden Gruppen bilden.

Partyzelte

Die Kategorie beginnt schon bei den Kleinzelten, es handelt sich um eine vergleichbare Bauweise, nur ist die überdachte Fläche größer. Die Spannweite beträgt zwischen ca. 3 bis 10 m, die Länge ist im Raster erweiterbar. Je größer die überspannte Fläche, desto höher die Seiten und Firsthöhe. Ein Anhaltspunkt zur Auswahl der Größe: Ohne Bestuhlung werden 0,5 qm pro Person veranschlagt, bei Biertischen 1 qm und bei Tischgruppen mit bis zu 2 qm. Je nach Art der Veranstaltung kann ein gut zu pflegender Boden einer hohen Belastungsklasse empfehlenswert sein. Zum Beispiel als Lager oder Personal- und Besprechungsraum kommt gegebenenfalls ein Wirtschaftsanbau in Frage. Die Seitenwände können aus Folie oder verschiedenen Arten von Kassetten bestehen – je nach Jahreszeit und Anlass. Der PVC-Vorhang hat eine weniger hochwertige Anmutung als eine gläserne Kassettenwand, kann aber bei entsprechenden Temperaturen einfach offen gehalten werden. Ein Zelt dieser Größe ist von einem erfahrenen Team in wenigen Stunden auf- und abgebaut.

Großzelte

Ab einer Spannweite von über 10 bis hin zu 50 m oder mehr gelten hinsichtlich der modularen Erweiterbarkeit anhand eines Rasters dieselben Prinzipien wie bei kleineren Bauten. Jedoch wird das Raumvolumen insgesamt deutlich größer, die Schulterhöhe kann etwa 2,30 m statt 1 m betragen. Auch kann sich die Firsthöhe schnell auf 5 m belaufen und sogar 10 m übersteigen. Für den Fall, dass nicht sehr viele Personen gleichzeitig anwesend sein sollen, dieser Raum nicht dem Charakter der Veranstaltung entspricht oder schlicht keine einheitliche Grundfläche dieser Größe vorhanden ist, lassen sich alternativ Gruppen kleinerer Zelte koppeln. Andererseits sind für Großzelte zahlreiche Systemelemente verfügbar, um die entstehenden Räume zu strukturieren, zum Beispiel der Innenhimmel. Großzelte können als Festzelte zum Einsatz kommen, anhand der Fassaden- und Innenausstattung aber auch zur Messe oder zum Kongresszentrum werden.

Doppelstockzelte

Ein Doppelstockzelt empfiehlt sich, um viel Raum auf einer kleinen Grundfläche zu schaffen, aber insbesondere auch, um in einem Bau, der repräsentativ ist und Aufmerksamkeit erregt, klar getrennte Bereiche zu ermöglichen. Es sind klassische Großzelte in dieser Version erhältlich, aber auch Pagoden ab einer Kantenlänge von 4 oder 5 m. So kann zum Beispiel im Erdgeschoss ein Empfang eingerichtet werden und im Obergeschoss ein Organisationsbüro und/oder Besprechungsraum. Treppenaufgänge können sich wahlweise außen oder innen befinden. Besonders vielfältige Raumlösungen sind im Inneren der Doppelstock-Großzelte möglich. Das Obergeschoss kann als Galerie dienen oder als vollwertige Geschossebene. Ebenso gut kann hier eine überdachte oder unüberdachte Terrasse geschaffen werden.

Vieleck-Zelte

Als Klein-, wie auch als Großzelte sind sechs-, acht- oder mehreckige Zelte verfügbar. Diese Grundform erzeugt einen gänzlich anderen Raumeindruck als das gewohnte Partyzelt und kann den festlichen Charakter einer Veranstaltung unterstützen. Ein Sechseck von 10 m Spannweite bietet eine Grundfläche von rund 65 qm. Die Seitenlänge beginnt bei 2 m, womit bereits ein attraktiver Pavillon geschaffen ist. Die Vielecke können für sich stehen, werden aber auch im Verbund mit viereckigen Zelten gebaut, womit sich gezielt Raumeffekte erzielen lassen. Als Variante kann auch das klassische viereckige Festzelt an der Stirnseite eine oder zwei Apsiden als halbrunde Abschlüsse erhalten.

Spannzelte

Spannzelte besitzen meist nur wenige Rahmenbauteile über diese die Planen gespannt werden. Die meist sehr straff gespannten Dachplanen wirken sehr plastisch und leicht. Sie machenden Einsatz von Lichtspielen ohne störende konstruktive Bauteile möglich . Die Plane wird hier zum tragenden Bauteil. Die meist futuristsich anmutenden Gebilde können oft endlos und in verschiedenen Formen aneinandergereiht werden. So entstehen unterschiedlich große Aktionsräume - von der leichten, luftigen Teilüberdachung bis zur geschlossenen, tageslichtundurchlässigen Zelthalle.

Messezelte

Ein Messezelt ist die ideale Lösung, wenn keine feste Halle zur Verfügung steht, Messen an ungewöhnlichen Orten veranstaltet werden sollen oder kurzfristig Raum für Ausstellungen geschaffen werden muss. Meist ist die Vorderfront des Zelts aus Glas, um für die Besucher ein optimales und messengerechtes Entrée zu schaffen. Ein Vordach kann den typischen Ausstellungscharakter einer Messe unterstützen. Messezelte können dabei ganz unterschiedlich gestaltet sein: von pagodenartigen Spitzzelt bis hin zum Flachdach lässt sich die perfekte Form für jede Messeart finden.

Festzelte

Festzelte, wie sie beispielsweise auf dem Münchener Oktoberfest oder dem Canstatter Volksfest zu finden sind, haben die größte Firsthöhe. Diese reicht weit über die 10 m hinaus. Zudem bestehen die Wände eines Festzelts aus massivem Holz, was ihm den typischen Charakter dieser Art von Veranstaltungsstätte verleiht. Im Inneren findet sich die klassische Aufteilung in Gäste- und Gastronomiebereich. Letzterer ist meist entlang der Längsseite lokalisiert. Die meisten Festzelte halten für spezielle Gäste außerdem Logenbereiche bereit. Ein Bühnenaufbau wird entweder mittig oder an der Breitseite platziert. Die Toilettenanlage befindet sich meist in einem separaten Außenbereich. Je nach Größe bietet das Festzelt Platz für über 8.000 Personen. In dem dazugehörigen Außenbereich können nochmals knapp 2.500 Personen untergebracht werden. Für den Auf- und Abbau dieses Zelttyps wird spezielles Personal benötigt. Auch sollte hierfür genügt Zeit eingeplant werden. Der Aufbau kann je nach Größe bis zu 90 Tage beanspruchen. Für den Abbau müssen bis zu 30 Tage eingeplant werden.

Lagerzelte

Mithilfe von Lagerzelten, die in den großen Ausführungen allmählich in den Bereich der Leichtbau-Lagerhallen übergehen, lässt sich in kurzer Zeit großer Stauraum schaffen. Es gibt Modelle mit Blechverkleidung oder Planen. Es unterscheiden sich zudem die Tore und das Format – je nachdem, ob in die Höhe gestapelt werden soll und welche Gabelstapler zum Einsatz kommen. Die Größe beginnt bei rund 5 Metern Spannweite.

Unterkunfts- und Sanitätszelte

Ein Sanitätszelt wird ein Veranstalter in der Regel nicht selbst anmieten. Aber als Unterkunft mag es durchaus geeignet sein, wenn es nicht auf den Komfort ankommt und zum Beispiel teilnehmende Mannschaften bei einem Jugendturnier einquartiert werden sollen. Finden hin und wieder Freizeit-Ausflüge statt, lohnt sich bei einem Kaufpreis von unter 2.000 Euro wohl auch der Kauf. Selbst ein an die 60 qm großes Unterkunftszelt, das insgesamt gut 100 kg wiegt, kann im Transporter mitgenommen werden. Der Aufbau geht mit einfachen Steckverbindungen praktisch vonstatten.

Küchenzelte

Soll das Catering vor Ort in höchster Qualität ohne fest installierte Infrastruktur stattfinden, kann ein spezielles Küchenzelt die Lösung sein. Es sind Abzugshauben in die Architektur integriert, alle Anschlüsse vorbereitet und zum Beispiel auch der Boden ist für den speziellen Bedarf angepasst.

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