„Das Prinzip ist ‚Grab and Go‘“

Die payfree GmbH wurde auf der EuroCIS mit der Auszeichnung „Top Supplier Retail 2024“ ausgezeichnet. Im Interview mit Stadionwelt spricht Chief Design Officer Nils Bergmann über den Walkthrough-Checkout.

Am Eröffnungsabend der EuroCIS, Europas wichtigster Fachmesse für Retail Technology, wurde payfree als „Top Supplier Retail 2024“ in der Kategorie „Best Customer Experience“ ausgezeichnet. Das EHI Retail Institute und die Lebensmittel Zeitung würdigten die innovative Walkthrough-Technologie des Düsseldorfer Checkout-Spezialisten, der eine Tochtergesellschaft der VR Payment GmbH ist. Einkäufe im Ladengeschäft können damit automatisch erfasst und von Kunden im Vorbeigehen per Karte oder mobiler Wallet bezahlt werden. Im Interview mit Stadionwelt erläutert Nils Bergmann, Chief Design Officer der payfree GmbH, wie das System arbeitet, welche Vorteile die Technologie bietet und welches Potenzial der payfree Walkthrough-Checkout für die Sportbranche bietet.

Chief Design Officer, Nils Bergmann, auf der EuroCIS 2024.
Chief Design Officer, Nils Bergmann, auf der EuroCIS 2024. Bild: payfree

Stadionwelt: Ende Februar wurde payfree vom EHI Retail Institute und der Lebensmittel Zeitung als „Top Supplier Retail 2024“ in der Kategorie „Best Customer Experience“ prämiert. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Nils Bergmann: Die Auszeichnung bedeutet uns viel. Sie zeigt, dass wir mit unserem Walkthrough-Checkout am Puls der Zeit sind – und in der Entwicklung genau die richtige Strategie verfolgen. Seit dem ersten Go-Live mit Eintracht Frankfurt vor zwei Jahren und der gemeinsamen Eröffnung des ersten kassenlosen Fanstores der Bundesliga haben wir unsere Technologie stetig weiterentwickelt und unterschiedlichen Händlerbedürfnissen angepasst. Immer mit Blick auf die spezifischen Bedarfe unserer Kunden und das Feedback der Nutzer. Dadurch haben wir heute ein modulares Produktpaket, das schlüsselfertig in unterschiedlichste Store-Settings integriert werden kann. Kosteneffizient, flexibel im Design und einfach in der Installation und Wartung. Umso mehr freut es uns, dass die Fachjury den hohen strategischen Nutzen hervorgehoben hat, den wir unseren Partnern bieten. Denn mit der payfree Bag Fast Track können sowohl die Customer Experience verbessert als auch große Kundenströme und Personalmangel am Point of Sale abgefangen werden.

Stadionwelt: Wie funktioniert der payfree Walkthrough-Checkout?
Nils Bergmann: Das Prinzip ist „Grab and Go“: Kunden wählen ihre Produkte, die im Checkout-Bereich automatisch über einen Scanner erfasst und abgerechnet werden. Ein Anzeigendisplay mit Artikelübersicht erlaubt einen letzten prüfenden Blick bevor der Kunde dann bequem und kontaktlos per Karte oder digitaler Wallet bezahlt. Um einen digitalen Kassenbeleg zu erhalten, kann ein QR-Code auf dem Display gescannt werden. Fertig.
Herzstück des payfree Walkthrough-Checkouts ist die Scaneinheit, die alle Produkte eines Einkaufs mittels Radio Frequency Identification (RFID) Technologie auf einmal erfasst. U-förmig erlaubt sie ein bequemes Hindurchführen von Einkaufstaschen, sodass sie als alleinstehende Lösung oder auch als Fast-Lane neben einem klassischen Kassenplatz integriert werden kann. Ist nur wenig Platz vorhanden, lässt sich die Scaneinheit auch als Box-System aufsetzen.

CDO Nils Bergman und Co-CEO Nino Raddao empfangen die Auszeichnung „Top Supplier Retail 2024“.
CDO Nils Bergman und Co-CEO Nino Raddao empfangen die Auszeichnung „Top Supplier Retail 2024“. Bild: payfree

Stadionwelt: Was genau steckt hinter der Radio Frequency Identification Technologie und welche Nutzungsvorteile entstehen daraus für Ihre Kunden?
Nils Bergmann: Radio Frequency Identification ist eine auf Radiowellen basierende Technologie, mit der sich Gegenstände eineindeutig identifizieren und automatisch erkennen lassen. Produkte werden dafür mit einem kleinen Etikett ausgestattet, das eine Antenne und einen Mikrochip enthält. Über den Chip lässt sich das individuelle Produkt mit Informationen wie Preis, Verkaufsstatus oder Verfallsdatum verknüpfen. RFID-Scanner können diese sogenannten RFID-Tags erkennen und auslesen, problemlos auch mehrere gleichzeitig. 
RFID überzeugt dabei nicht nur als Checkout-Technologie, sondert bietet auch weitere Vorteile in der verlängerten Wertschöpfung: Warensicherung, Lagerlogistik sowie Bestandsmanagement können damit weitestgehend automatisiert und somit beschleunigt und präzisiert werden. Punkte, die mit Blick auf kommende Regulatorik zu Lieferketten und der Nachverfolgung von Produktlebenszyklen enorm an Bedeutung gewinnen.

Stadionwelt: Sie haben mit der SG Eintracht Frankfurt und dem VfL Borussia Mönchengladbach bereits zwei Kunden aus der Bundesliga in Ihrem Portfolio. Wie groß sind Ihre Bestrebungen, sich zukünftig noch stärker in der Sportbranche zu positionieren?
Nils Bergmann: Wir sehen gerade in der Sportbranche noch großes Automatisierungspotenzial. Entsprechend hoch ist unser Engagement. Die Erfahrung zeigt: Zu Stoßzeiten, wenn tausende Menschen in die Stadien und Hallen strömen, sind Fanshops schnell überlastet. Dabei muss es schnell gehen. Niemand möchte den Anpfiff verpassen, weil er noch beim Schal- oder Trikotkauf in der Schlange steht. Hier kann payfree Durchlauf und Umsatz erhöhen, denn die Warenerkennung und kontaktlose Bezahlung beschleunigen den Check-out um ein Vielfaches. Das entlastet nicht nur die Mitarbeiter der Stores, sondern ermöglicht auch Besuchern ein reibungsloses Einkaufserlebnis mit gutem Service.

Der payfree Walkthrough-Checkout wird bereits von Eintracht Frankfurt eingesetzt.
Der payfree Walkthrough-Checkout wird bereits von Eintracht Frankfurt eingesetzt. Bild: payfree

Stadionwelt: Wie unterscheidet sich payfree von anderen autonomen Checkout-Verfahren?

Nils Bergmann: payfree unterscheidet sich in der Technologiebasis: RFID erlaubt uns eine kostengünstige und flexible Integration in beinahe jedes Store-Konzept. Das System punktet zudem bei regelmäßigen Sortimentsrotationen und der Erfassung optisch schwer differenzierbarer Produkte oder Verpackungen. Hier kommen ähnlich performante Checkout-Verfahren, die auf Kameranetzwerken und KI basieren, an ihre Grenzen. So sind verschiedene Größen ein und desselben Kleidungsstücks von KI-gesteuerten Kameras und Sensorik kaum zu erfassen, per Funktag auf RFID-Basis aber eindeutig identifizierbar.

Stadionwelt: Wie gestaltet sich der Kaufprozess für den Endkunden? Welche Vorteile entstehen?
Nils Bergmann: Für Endkunden ist der payfree Walkthrough-Checkout eine sehr schnelle und bequeme Art einzukaufen. Das System ermöglicht ein Bezahlen im Vorbeigehen. Wartezeiten werden verkürzt, ein Anstehen an der Kasse vermieden. Alle gängigen Zahlungskarten und Wallets werden akzeptiert, selbst Kundenbindungsprogramme, Rabatt- und Gutscheinaktionen können wir mit dem System abbilden. Komfortabler geht es kaum. (Stadionwelt, 20.03.2024)

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