„Ein völlig anderes Publikum in den Stadien“

Vor Beginn der UEFA EURO 2024 in Deutschland spricht Markus Stenger, Geschäftsführer der EURO 2024 GmbH, über das Sicherheitskonzept sowie Verantwortlichkeiten und Herausforderungen rund um den Themenkomplex Safety & Security.

Stadionwelt: Wie ist die Organisationsstruktur mit den Verantwortlichkeiten aufgeteilt – von den lokalen Stadion-Managern über Zuständigkeiten der Host Cities bis zu nationalen Aufgaben und behördlichen Kompetenzen?
Stenger: Zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) einen Vorbereitungsstab für die EURO 2024 eingerichtet. Auf Länderebene ist eine sogenannte Projektgruppe PG EM 2024 unter der Führung der nordrhein-westfälischen Polizei installiert worden, um die betreffenden Polizeien der Länder zu bündeln. Die Polizei ist zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit, der Kriminalitätsbekämpfung und zur Aufklärung von Straftaten verpflichtet. […]

Die EURO 2024 GmbH wird ab Mitte Januar 2024 sogenannte Venue Safety & Security Manager in den zehn Stadien einsetzen, um die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten aller sicherheitsrelevanten Themen zwischen Veranstalter, Behörden und Betreiber vor Ort zu koordinieren. An den Spieltagen stellt dann jeweils eine von den Turnierorganisatoren gestellte Veranstaltungsleitung – gemäß Versammlungsstättenverordnung – die Koordination mit der Polizei, den Rettungsdiensten und dem Stadionbetreiber sicher.

Stadionwelt: In welche Haupt-Bereiche ist das Sicherheitskonzept für die UEFA EURO 2024 eingeteilt?
Stenger: Auf Bundesebene wird durch das BMI das Nationale Sicherheitskonzept erstellt, für die Länder erfolgt dies gebündelt über die in NRW eingerichtete Projektgruppe EM 2024, die das Polizeiliche Rahmenkonzept für die Polizeien der Länder anfertigt.

Für die Stadien gibt es ein übergeordnetes, ganzheitliche Sicherheitskonzept, welches Maßnahmen, Standards und Regelungen enthält, die für alle zehn Stadien gelten. Hier sind beispielsweise Notfallszenarien, Grundsätze der Krisenkommunikation und die Schnittstellenarbeit zwischen Veranstalter und Behörden generell beschrieben.

Weitaus konkreter und detaillierter sind die jeweiligen Stadionsicherheitskonzepte, die individuell pro Standort verfasst werden und spezifische Sicherheitsplanungen für das jeweilige Stadion beschreiben […] (Stadionwelt, 15.01.2024)