Human Resource Management im Profifußball

Deutsche Profivereine sind Wirtschaftsunternehmen. Allerdings sind Wirtschaftstheorien bezüglich des Human Resource Management kaum übertragbar. Eine Studie der Hochschule für angewandtes Management soll das ändern.

In ihrem Wirtschaftsreport 2022 zählt die Deutsche Fußball-Liga mehr als 20.500 Menschen, die beruflich direkt an den deutschen Profifußball gebunden sind. Davon sind 5.311 Personen als angestellte Mitarbeiter bei den Proficlubs beschäftigt. Werden alle weiteren Beschäftigungsformen rund um den Profifußball hinzugerechnet, so wird eine Gesamtzahl von 46.765 Menschen erreicht, die rund um die 1. und 2. Bundesliga beschäftigt waren. Diese Zahlen sprechen für eine herausragende Bedeutung des Profifußballs auf dem deutschen Arbeitsmarkt, so Prof. Dr. Philipp Kaß von der FHAM.

Deutsche Profivereine sind mittlerweile mit Wirtschaftsunternehmen vergleichbar, betrachtet man Finanzstrukturen, Personaleinsatz und Professionalität im Allgemeinen. Sascha Rentmeister (2013) behauptet, dass Human Resource Management für den Großteil der Vereine eine wichtige Bedeutung hat und damit eine einhergehende Professionalisierung zu verzeichnen ist. Die Vereine haben sich auf bestehende Umstände, Anforderungen und Trends eingestellt und somit ihre Einstellung bezüglich des Humankapitals angepasst. Im Gegensatz zu Wirtschaftsunternehmen ist die Zielsetzung eines Fußballclubs neben dem Erreichen der wirtschaftlichen Ziele jedoch vor allem der sportliche Erfolg.

Aufgrund dieser Zieldualität ist es nur bedingt möglich, Wirtschaftstheorien und wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich des Human Resource Management von der Wirtschaft auf das Geschäft des Profifußballs zu übertragen. Eine der grundlegenden Problematiken im Hinblick auf das Human Resource Management in der Fußball-Bundesliga liegt darin, dass der sportliche Erfolg, beziehungsweise Misserfolg sehr eng mit den finanziellen Rahmenbedingungen verknüpft ist. Dieser Erfolg wird von mehreren Variablen beeinflusst, wie z.B. Mannschaftsleistung, Trainerarbeit, Schiedsrichterentscheidungen, Glück, Zufall und Verletzungen. Dem geschuldet, herrscht eine hohe Unsicherheit bezüglich der Erfolgsplanung eines Vereins. Dies hat zur Folge, dass das Budget für das Humankapital deutlich höheren Schwankungen unterliegt, als es bei Wirtschaftsunternehmen der Fall ist. Die sportliche Ausgangslage beeinflusst in direkter Weise so auch die Unternehmensstrategie eines Vereins. Auf- und Abstiege haben somit einen Effekt auf das Humankapital.

Bislang existieren laut FHAM keinerlei tragfähige Konzepte, die von mehreren Vereinen angewandt oder als Best Practice Beispiele im eigenen Club verwandet werden. Es stellt sich daher die Frage, wie man in Zeiten sportlicher Schwankungen oder auch generell mit dem Thema Human Resource Management in Profifußballclubs umgeht. (Stadionwelt, 08.11.2022)

Die vollständige Studie finden Interessierte hier.

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