Kolumne: Wo ist der Strohhalm?
Mit dem Verbot von Einwegplastik zum 3. Juli 2021 hat nun die erste Saison ohne Strohhalm begonnen. Zumindest die uns allen seit unserer Kindheit allgegenwärtigen Plastik-Trinkhalme sind schon weitestgehend verschwunden und wir gewöhnen uns an Alternativen aus Maisstärke oder Papier – und selbst eine Makkaroni-Nudel landet mitunter im Glas. Eine Kolumne von Arne-Sebastian Fritz, Associate Partner und Head of Sports and Entertainment bei Drees & Sommer.
Der Schritt ist mit Blick auf die Vermeidung von Plastikabfällen sicherlich zu begrüßen, ist jedoch leider nur ein kleiner Tropfen – führt man sich die enormen Mengen an Müll vor Augen, die durch die falsche Zusammensetzung unserer Alltagsprodukte täglich entsteht. Natürlich wollen wir als aufgeklärte Verbraucher zur Reduktion von Müll beitragen und auch im Stadion gelingt es immer häufiger, die aufgestellten Müllsortierungsbehältnisse korrekt zu füttern. Wenn nur der vorschriftsmäßig im blau gekennzeichneten Behälter platzierte leere Papierbecher ohne Plastikbeschichtung auskommen würde… Der Schritt ist eigentlich kein großer - die vergangenen Jahrzehnte, in denen Produkte mit Blick auf die Anwendung immer weiter optimiert wurden, sich jedoch die wenigsten Hersteller Gedanken über die Zeit danach gemacht haben, haben jedoch ihre Spuren hinterlassen.
Dies gilt auch für Sportveranstaltungen und sonstige Großevents – der Spieltag bzw. die Veranstaltung steht hier im Vordergrund. Alles muss gut aussehen, die Partner und Sponsoren sollen selbstverständlich eine bestmögliche Sichtbarkeit bekommen. Da denkt man dann auch nicht über ein paar hundert zusätzliche Quadratmeter, im Vierfarbdruck hochwertig gestaltete PVC-Plane nach. Insbesondere bei den Mega-Events wie Olympischen Spielen, Fußball-Welt- oder Europameisterschaften entstehen immer noch Tonnen von Müll und landen nach Ende des Turniers auf der Deponie.
Mit der Idee der Kreislaufwirtschaft machen sich immer mehr Hersteller auf den Weg, um Abhilfe zu schaffen und Produkte so zu optimieren, dass die Bestandteile entweder ohne wesentlichen Wertverlust weiterverwendet oder vollständig biologisch abbaubar sind, ohne dass Druckfarben oder Beschichtungen hierbei zu Problemen führen. Die Herstellung eines recyclebaren Strohhalms stellt hierbei sicherlich eine der kleineren Herausforderungen dar.
Auch wenn der Plastiktrinkhalm uns in dieser Spielzeit nun also nicht mehr begleiten wird hoffe ich dennoch für alle Fans, dass die Verantwortlichen des jeweiligen Lieblingsvereins in kritischen Situationen bei der Suche nach dem sprichwörtlichen rettenden Strohhalm erfolgreich sein werden und die richtige (hoffentlich auch nachhaltige) Lösung finden. (Stadionwelt, 26.08.2021)
Drees & Sommer hilft gerne auch bei der Suche nach dem Strohhalm – wenn es darum geht, Events nachhaltig durchzuführen. Zusammen mit der EPEA beraten wir bei der Entwicklung von kreislauffähigen Produkten sowie dem Bau zukunftsfähiger, nachhaltiger Gebäude. Sprechen Sie uns gerne an!
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