Gemeinsame Olympische Spiele in Berlin und Tel Aviv?
Das schlugen zumindest zwei deutsche Sportfunktionäre vor. Der Berliner Sport- und Innensenator begrüßte den Vorschlag und steht der Idee aufgeschlossen gegenüber. Es wäre ein „starkes Zeichen für Frieden und Völkerverständigung.“
Richard Meng, Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin, und Frank Kowalski, Geschäftsführer und Organisationschef der Leichtathletik-EM Berlin 2018, überraschten in ihrem gemeinsamen Gastbeitrag mit der Idee, Berlin und Tel Aviv sollten sich gemeinsam für die Austragung der Olympischen Spiele 2036 bewerben.
Ob es eine solche Bewerbung gibt, hängt von der Entscheidung des DOSB ab. Auch für 2032 soll es eine Bewerbung mit der Region Rhein-Ruhr geben. Hier gilt allerdings Brisbane als Favorit auf die Ausrichtung.
Zwar sei 2036 „wahrscheinlich nach den Nazispielen von 1936 [und somit genau 100 Jahre später] ein schwieriges Datum für Berlin“, aber gerade 2036 ließe sich zeige, was sich geändert habe und noch ändern müsse.
Berlins Sport- und Innensenator Andreas Geisel stehe der Idee der gemeinsamen Bewerbung grundsätzlich positiv gegenüber. Eine gemeinsame Ausrichtung wäre „ein starkes Zeichen für Frieden und Völkerverständigung – im vollen Bewusstsein unserer schmerzlichen Geschichte und dem scheußlichen Missbrauch der olympischen Idee durch die Nationalsozialisten.“
Auch das israelische Olympische Komitee kann der Idee von Olympischen Spielen in Berlin Positives abgewinnen. „Die Olympischen Spiele in Berlin abzuhalten, 100 Jahre nach Hitlers Olympischen Spielen 1936, wird uns alle an die dunklen Zeiten erinnern, die wir erfahren haben, und der Welt eine starke Botschaft senden von den Werten, die wir aufrechterhalten müssen“, teilte das NOK mit. Auf den Vorschlag einer gemeinsamen Ausrichtung reagierte das Komitee allerdings nicht konkret. (Stadionwelt, 06.04.2021)