Kein Neubau? Senat will Hertha im Olympiastadion halten
Hertha BSC möchte 2025 das Olympiastadion verlassen und einen Neubau beziehen. Der Senat möchte weiterhin den Club in der bisherigen Spielstätte behalten – und hat dafür eine Strategie.
Wie der Tagesspiegel berichtet, beabsichtigt der Berliner Senat, die Hertha über 2025 hinaus als Ankermieter im Olympiastadion zu halten. Das zumindest antwortete die Innen- und Sportverwaltung auf die Frage der CDU, welche Pläne man mit dem Stadion nach dem Auszug der Hertha verfolge. In den kommenden Jahren stehen schließlich Investitionen wie in ein verbessertes WLAN oder in ein neues LED-Flutlicht an.
Die Hertha, die bekanntlich ausziehen möchte, sucht indes nach einem neuen Standort für den Neubau. Das gewünschte unweit des Olympiastadions bekommt der Verein bekanntlich nicht. Ob das Stadion auf dem Flughafengelände Tegel gebaut werden kann, soll im Oktober erörtert werden. Die Grünen wollen jedenfalls gegen einen Bau in Tegel kämpfen.
Auch aufgrund der ungeklärten politischen Debatte in der Hauptstadt sieht Sportsenator Andreas Geisel die nähere Zukunft im Olympiastadion. Ein Umzug in 2025 sei „nicht wirklichkeitsnah.“ Dennoch beteuerte Geisel, dass man ernsthaft nach einem Grundstück für den Club suche.
Da der Mietvertrag 2025 jedoch ausläuft, müsse über eine Verlängerung nachgedacht werden. Der Senat soll laut dem Tagesspiegel immer wieder versuchen, die Hertha von einem Verbleib zu überzeugen. Die Hertha stellt jedoch immer wieder klar, dass das Olympiastadion für den Bundesligabetrieb weder sportlich noch wirtschaftlich geeignet sei. Auch geplante Investitionen würden daran nichts ändern.
Die Instandhaltungsmaßnahmen, die in den nächsten Jahren notwendig seien, haben laut dem Bericht wenig mit dem Fußballbetrieb zu tun, abgesehen von der neuen Beleuchtungsanlage. Bis 2029 soll der Investitionsbedarf bei rund 68 Mio. Euro liegen. Auch aufgrund dieser hohen Investitionssumme soll der wichtigste Mieter gehalten werden. Rund 4,7 Mio. Euro zahlt die Hertha jährlich für die Nutzung des Stadions, das sind laut Tagesspiegel 40 Prozent der Gesamterträge des Olympiastadions.
Die Debatte bleibt offen – eine schnelle Lösung scheint aktuell jedenfalls nicht in Sicht. (Stadionwelt, 30.09.2019)
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