Heiz-, Kühl- und Belüftungssysteme für Events

Ob heizen, kühlen oder lüften – die Klimatechnik bietet zahlreiche mobile Lösungen für Events.

Findet ein Event in einer festen Location statt, ist die klimatechnische Infrastruktur meist vorhanden und auch auf die jeweilige Veranstaltung und Besucherzahl abgestimmt.

Bei vielen Events, die außerhalb fester Gebäude, etwa in Zelten oder anderen Temporärbauten stattfinden, stehen die Veranstalter bei diesem Thema vor besonderen Herausforderungen. Es gibt allerdings zahlreiche Möglichkeiten und technische Lösungen, die das gewünschte Klima in allen Locations herstellen können.

Die Lufttemperatur hat einen großen Einfluss auf das Behaglichkeitsempfinden des Menschen und damit auch darauf, als wie hoch die Aufenthaltsqualität bei Veranstaltungen empfunden wird, da sie entscheidend für die Wärmeabgabe des Körpers über die Haut ist. Welche Temperatur als angenehm empfunden wird, hängt stark vom subjektiven Empfinden sowie Kleidung, Alter und Geschlecht ab. Im Winter kann im Allgemeinen von einer behaglichen Temperatur in Räumen gesprochen werden, wenn sie zwischen 20° C und 23° C liegt.

Technische Lösungen

Klimageräte

Eine kompakte und Eine kompakte und flexible Lösung für Events sind mobile Klimageräte, die meist mit Abluftschläuchen für das gewünschte Klima sorgen. Mobile Geräte sind vielseitig einsetzbar und in der Regel mit Leistungen von 30 bis 230 kW erhältlich. Ein Vorteil von Klimageräten liegt darin, dass kein Kältemittel benötigt wird und Luft oder Wasser als Kühlmedien fungieren. Diese Tatsache erleichtert die Installation und den Betrieb erheblich, sodass nicht unbedingt Fachpersonal benötigt wird. Leistungsstarke Klimageräte können sowohl kühlen, heizen, als auch entfeuchten und arbeiten in der Regel geräuscharm.

Lüftungsgeräte/Air-Handler
Um eine hohe Luftqualität in Zelten oder anderen temporären Eventstätten zu erreichen, ist der Einsatz von Lüftungsgeräten zu empfehlen. Sämtliche mobilen Lüftungsgeräte können an Kaltwassersätze angeschlossen werden, um wahlweise warme oder kalte Luft zu erzeugen. Der Anschluss des Air Handlers wird außerhalb des zu klimatisierenden Raums vorgenommen und die Luft über entsprechende Schläuche in die zu klimatisierenden Räume eingeführt. Professionelle Anbieter haben Lüftungsgeräte mit Leistungen bis zu 400 kW im Sortiment. Bei der Auswahl ist jedoch vor allem darauf zu achten, dass bei größeren Geräten auch der Stromverbrauch steigt.

Kaltwassersätze/Chiller
Kaltwassersätze sind eine weit verbreitete Form der Klimatisierung von Räumen. In diesem Zusammenhang gibt es luftgekühlte und wassergekühlte Kaltwassersätze, sowie Flüssigkeitskühler mit integrierter Wärmepumpe. Einzelaggregate sind in Leistungen von etwa 50 bis 1.500 kW erhältlich. Durch die Möglichkeit der Kombination mehrerer Aggregate ist die Leistungsgrenze der Kaltwassersätze nach oben im Grunde offen.

Heizgeräte
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten zur Erwärmung von Luft in Veranstaltungsstätten. Eine Möglichkeit besteht in der Beheizung eines Zelts mit einer Ölheizung.

Und neben der Temperatur spielt die Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle – auch, wenn dies oft nicht so bewusst wahrgenommen wird wie die Temperatur, kann ein Mittelwert von 50 % relativer Luftfeuchtigkeit als Richtwert gelten. Zu beachten ist, dass kalte und trockene Luft, die durch den Eingang hereinströmt, der Atemluft schlagartig Feuchtigkeit entziehen kann – einer der Gründe dafür, dass Haupteingänge bevorzugt als Schleusen angelegt sein sollten, die jähe Klimaschwankungen beim Öffnen der Türe verhindern. Grundsätzlich neigen stark von Personen frequentierte Räume aber eher zur hohen Luftfeuchtigkeit. Sollten besonders hohe Anforderungen herrschen, kann sich zur gezielten Kontrolle und Steuerung schwankender Luftfeuchtigkeit in einer Eventstätte der Einsatz mobiler Be- und Entfeuchter anbieten. Anlagen, die auch in großen Räumlichkeiten noch effizient arbeiten, gehören nicht zur Standardausstattung; in einigen Fällen kann die Luftfeuchtigkeit aber ein sensibles Thema sein. Es seien wertvolle Musikinstrumente oder Kunstwerke genannt wie auch Sänger mit sensiblen Kehlen.

Die Herausforderung bei Events liegt zudem darin, in der Veranstaltungsstätte, häufig in einem Zelt, eine gleichmäßige Temperaturverteilung insbesondere zwischen der Luft am Boden und in Kopfnähe zu erreichen.

Da jedes Event individuell ist, sollte auch das jeweilige Heizkonzept an die Bedingungen vor Ort angepasst werden. Dabei gilt es allerdings mehrere Faktoren miteinzubeziehen, die auf den ersten Blick nicht viel mit Klimatechnik zu tun haben.

Gas, Öl oder Strom

Zur Herstellung eines gewünschten Raumklimas bieten sich mobile Heizsysteme an, die es sowohl zur Miete als auch zum Kauf gibt. Für die meisten Veranstalter liegt die wirtschaftlichste Lösung in der Miete von Heizungen, weil dabei hohe Investitionen und der Wartungsaufwand vermieden werden. Mobile Heizgeräte gibt es für verschiedene Einsatzzwecke in unterschiedlichen Arten, Leistungsstärken und Größen.

Einflussfaktoren auf die Raumtemperatur:
Außentemperatur, Anzahl der Besucher, Größe des Veranstaltungsraums, Licht, aktive elektrische Geräte, Ausgänge und Öffnungen.

Wie auch bei fest installierten Heizungen basieren die gängigsten mobilen Heizsysteme auch auf der Verwendung der Energieträger Gas, Öl oder elektrischer Strom. Für die Beheizung von größeren Zelten empfiehlt sich die Beheizung mit Gebläseheizungen, die mit Heizöl oder Gas betrieben werden. Die Heizgeneratoren werden außerhalb des Zelts aufgestellt und versorgen den Innenraum über einen Schlauch gleichmäßig mit erwärmter Luft. Weitere Möglichkeiten liegen in mobilen Elektroheizungen und -boilern, die dementsprechend Strom und kein Öl oder Gas verbrauchen. Letztere Variante mit einem Außentank stellt jedoch besondere Anforderungen an die Logistik und Sicherheit. In der Regel wird bei Events daher auf flammen- und rauchfreies Heizen in Form von leistungsstarken Elektroheizern gesetzt. Die Größenordnungen und Leistungen reichen dabei von per Hand fahrbaren mobilen Heizungen mit bis zu 40 kW über Heizanhänger (in der Regel bis 300 kW) auf Rollen mit Anhängerkupplung bis hin zu größeren Heizcontainern, die mit Leistungen von bis zu 2.500 kW als Heizzentralen von Events dienen.

Wie viel Kilowatt Kälte wird benötigt?
Der kW-Bedarf ist für jede Veranstaltung individuell zu betrachten. Zu abhängig ist der Bedarf von externen Einflüssen und Rahmenbedingungen, die im Vorfeld nicht hundertprozentig vorhergesagt werden können. Im Folgenden werden jedoch einige Beispiel aus der Praxis dargestellt:

Podiumsdiskussion im Pavillon mit 120 Besuchern: 150 kW
Festzelt mit 250 Besuchern: 200 kW
Zirkuszelt mit 1.000 Besuchern: 1.200 kW

Auch Kälte gibt es zur Miete

Von ähnlich großer Bedeutung wie die Beheizung von Eventräumen im Winter ist auch die Klimatisierung beziehungsweise Kühlung von Räumlichkeiten bei hohen Außentemperaturen im Sommer. Denn für Veranstalter steht stets das Wohlbefinden der Gäste im Vordergrund – das gilt bei Feierlichkeiten im kleinen Kreis ebenso wie bei großen Events mit mehreren hundert Besuchern. Der Unterschied liegt dabei jedoch vor allem im jeweiligen Budgetrahmen. Die Industrie bietet dementsprechend nahezu maßgeschneiderte Lösungen an, die speziell auf Art, Größe und Umfang des Events eingehen. Mit Hilfe von Klimaanlagen können Temperaturunterschiede und Luftströme praktisch jeder Größenordnung kontrolliert und reguliert werden. In Kapazitäten von 2 bis 15.000 Kilowatt (kW) gibt es Anwendungen für die Raumkühlung. Die Möglichkeiten reichen dabei von Kaltwassersätzen, Wärmepumpen bis hin zu Lüftungssystemen. In Verbindung mit Luftverteilungssystemen sorgen die Systeme für die gewünschte Temperatur und eine zugfreie Luftverteilung innerhalb einer Veranstaltungsstätte.

Eine effiziente Lösung ist die Klimatisierung von Räumen mit Kaltwassersätzen. Diese sind in der Regel als luftgekühlte oder wassergekühlte Variante erhältlich. Bei der wassergekühlten Variante fungiert das in einem Kreislauf zirkulierende Wasser als wärmeabführendes Medium, da es die Wärme aufnimmt und im Kühlungsprozess in kalte Luft umwandelt. Der Kreislauf wird durch eine Pumpe angetrieben und mittels eines Verdampfers wird die Energie an den Flüssigkeitskühler übertragen. Ein luftgekühlter Kaltwassersatz funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip. Die freigesetzte Wärme wird dabei jedoch mit Hilfe von integrierten Ventilatoren abgeleitet.

Eine weitere sinnvolle Lösung zur Kühlung von Zelten und anderen Veranstaltungsräumen stellt eine Kombination aus Kaltwassersätzen und mobilen Lüftungsgeräten dar. Dabei wird der Anschluss des Klimageräts außerhalb der zu klimatisierenden Räumlichkeit installiert und die Luft über Schläuche in den Raum transportiert. Die Funktionsweise ähnelt dabei der eingangs beschriebenen Gebläseheizung.

Was die Kosten einer mobilen Klimaanlage betrifft, ist es schwierig, pauschale Preise und Richtwerte zu nennen. Als Richtwert kann gelten, dass ein 100 Quadratmeter großes Festzelt an einem Veranstaltungswochenende schon ab 8.000 Euro ausreichend klimatisiert werden kann. Handelt es sich um exklusivere Veranstaltungen, die höhere Anforderungen an die Ausstattung und die Klimatechnik stellen und zusätzliche technische Betreuung erwünscht ist, kann die Klimatisierung eines Zeltes derselben Größe allerdings auch bis zu 20.000 Euro kosten. Entscheidend ist aber nicht nur das zur Verfügung gestellte Material, sondern vor allem die Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren auf die Raumtemperatur.

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