Mobile Sanitäranlagen: Normen und Verordnungen

Bei jedem Event außerhalb fester Bauwerke müssen auch Toiletten bereitgestellt werden. Bezüglich Art und Anzahl liefert die Gesetzgebung Richtwerte.

Nicht selten steht und fällt eine Veranstaltung mit der Qualität der sanitären Anlagen. In Sachen allgemeiner Kundenzufriedenheit sollten bei einem Event nicht allein Rahmenbedingungen, Live-Kommunikation, die gastronomische Qualität sowie die allgemeine Sicherheit, sondern auch Sanitäreinrichtungen immer ganz weit oben stehen. Die praktischen Raumeinheiten, in denen Besucher sich waschen und ihre Notdurft verrichten können, sind daher heutzutage weitaus mehr als nur dürftig ausgestattete Notlösungen. Je nach Veranstaltung und der zu erwartenden Klientel bietet die Branche entsprechend vielfältige Lösungen in allen qualitativen Abstufungen an, deren Ausstattung in komfortabel und exklusiv eingerichteten Bädern gipfelt. Vom einfachen Toilettencontainer, der je nach eingesetzter Stückzahl bei kleineren und auch den ganz großen Events jedem Besucheraufkommen gerecht wird, bis zum luxuriös eingerichteten mobilen Badezimmer ist alles auf dem Markt verfügbar. Etwa bei mehrtägigen Festivals sollten außerdem Wasch- und Duschmodule mit in die Gesamtplanungen einbezogen werden. Je nach Umfang sind die Module als Gemeinschaftsduschen oder mit abgetrennten Duschkabinen verfügbar. Neben Containern sind die nicht überdachten Varianten auch mit Großraumzelten kombinierbar.

Ein Fixpunkt im Katalog der Planung vom Einsatz der Sanitäranlagen ist die Frage: Reicht gegebenenfalls ein Kontingent in einem Gebäude der unmittelbaren Umgebung, zu dem die Besucher Zutritt haben können, oder muss eine mobile Lösung geschaffen werden? Für ein Stadtfest oder jedes andere Großevent, wie ein Open-Air Festival, sind Sanitär-Lösungen, die beim Hersteller individuell ausgestattet werden, zur Miete erhältlich, können aber auch im Bedarfsfall gekauft oder geleast werden.

Die in Normgröße gefertigten Module lassen sich gegebenenfalls auch miteinander kombinieren, sodass in kleinen Container-Dörfern all das bereit steht, was ein Event an sanitären Anlagen benötigt. Ferner sollte allgemein überprüft werden, ob auf dem Areal Anschlüsse und Leitungen mitsamt Plänen vorhanden sind, um die Sanitäranlagen zu betreiben. Dazu gehören unter anderem Kaltwasser-, Abwasser- sowie Stromanschlüsse für Licht und Heizung. Während im Sommer gut klimatisierte Container zu empfehlen sind, sind für Events, die während der kälteren Jahreszeiten stattfinden, Module vorzuziehen, die über eine Heizung, warmes Wasser sowie eine Frostsicherung der Wasserzuleitung verfügen. Sollten Zu- und Abwasseranschlüsse, wie ein Kanal nicht zur Verfügung stehen, kann auf entsprechende mobile Lösungen zurückgegriffen werden. Ein Fäkalientank kann unterirdisch, unsichtbar und geruchsneutral angebracht werden. Die Entsorgung erfolgt durch Abpumpen jederzeit und nach Bedarf – jedoch immer nach den Richtlinien des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.

Normen und Verordnungen

Wie viele Einheiten bei einem Event eingesetzt werden, ist von der Größe der Veranstaltung und der zu erwartenden Besucherfrequenz abhängig. Während bei privaten Feiern Erfahrungswerte ausreichen mögen, wird dies bei öffentlichen Events über die Versammlungsstättenverordnung des jeweiligen Bundeslandes geregelt. Anforderungen an die Dienstleistungen und Produkte für den Einsatz von mobilen anschlussfreien Toilettenkabinen werden dagegen über die DIN EN16194 gesteuert, die – unter anderem bezogen auf Kabinen und Sanitärprodukte sowie den Reinigungsumfang – den Mindeststandard festlegt.

Wie in anderen Planungsbereichen, ist auch im sanitären Sektor der Behindertenanteil unter den Besuchern der Veranstaltung ein Faktor, der berücksichtigt werden muss. In der Versammlungsstättenverordnung ist festgehalten, dass stufenlos erreichbare Toiletten vorhanden sein müssen. Vorgeschrieben ist mindestens eine Toilette je zehn Rollstuhlfahrern.

Neben ausreichend Platz für eine komfortable und barrierefreie Nutzung, sind häufig auch ein Babywickeltisch für junge Familien sowie integrierte Sicherheitswarnsysteme Teil des Moduls, damit Menschen mit Behinderungen im Notfall einen Alarm auslösen können.

Luxuriöse Einrichtungen werden besonders häufig für die Schaffung besonders exklusiver Räume bei Messen, Ausstellungen oder ausgedehnten VIP-Bereichen ausgerichtet.

Neben einem edlen Interieur kann auch ein Walkway ein repräsentatives Entrée schaffen, sodass jeder Gang zu einem wahren Vergnügen wird. Was allerdings beim prestigeträchtigen Golf-Turnier in kompromissloser Exklusivität hergerichtet wird, mag für das Sommerfest des Oberligisten zu groß und zu teuer sein. Im Hinblick auf die Örtlichkeiten haben etwa Open Air Events häufig einen faden Beigeschmack. Für den Veranstalter gilt es daher, saubere und separate Urinalbereiche bereitzustellen, bei denen unter anderem Waschrinnen nicht fehlen dürfen, um die hygienischen Anforderungen zu erfüllen. Insgesamt gilt: Ob nun ein extravaganter Prunkbau gefordert ist oder ein mobiles Outdoor-Urinal, es stehen alle Möglichkeiten offen, und ein guter Anbieter wird mit seinem Know-how jeden Interessenten exakt nach dessen Vorgaben beraten und zu bedienen wissen.

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Sanitäranlagen (Event)