Amnesty prangert Arbeitsbedingungen in Katar weiter an

Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International hat zur Eröffnung des ersten fertiggestellten WM-Stadions in Katar noch einmal auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen im Golfstaat aufmerksam gemacht.

Ausbleibende Gehälter, Einzug von Pässen, miserable Unterkünfte – das ist nur ein Teil der Probleme, mit denen die Arbeiter auf den WM-Baustellen in Katar, noch immer täglich zu kämpfen haben. Obwohl zahlreiche Menschenrechts-Organisation schon seit Beginn der Bauarbeiten an den WM-Stadien in Katar auf die unmenschlichen Bedingungen hinweisen, hat sich nichts geändert – Ausbeutung und Willkür sind weiterhin fester Bestandteil. In dem Bericht "The Ugly Side of the Beautiful Game – Exploitation on a Qatar 2022 World Cup site", den Amnesty 2016 veröffentlichte, berichten Arbeiter, die am Bau des Khalifa-Stadions beteiligt sind, ihre Arbeitgeber ihre Pässe abnahmen, um zu verhindern, dass sie Katar vor Ablauf des Arbeitsvertrags verlassen. Bei einem Großteil der in Katar angestellten Arbeiter handelt es sich um Männer aus südasiatischen Ländern wie Bangladesch, Indien oder Nepal.

Laut Amnesty International sind die Arbeiter auf den Baustellen in Katar auch drei Jahr vor der WM 2022 noch immer unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt.
Laut Amnesty International sind die Arbeiter auf den Baustellen in Katar auch drei Jahr vor der WM 2022 noch immer unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Bild: Stadionwelt

Regina Spöttl, die Katar-Expertin von Amnesty International, erklärte damals: „Zwielichtige Arbeitsvermittler machen den Arbeitsmigranten in deren Heimatländern falsche Lohn-Versprechungen und verlangen hohe Gebühren von 500 bis 4300 US-Dollar für eine Arbeitsstelle in Katar. Das ist ein Verstoß gegen katarisches Recht, nach dem der Arbeitgeber solche Kosten zu tragen hat. Viele Arbeitsmigranten verschulden sich, um die Gebühr der Arbeitsvermittler zu bezahlen. Einmal in Katar angekommen, bekommen sie dann deutlich weniger Lohn als versprochen, in einigen Fällen gerade mal die Hälfte."

Gegenüber dem Südwestrundfunk wiederholte Spöttl, dass viele Millionen noch immer unter unmenschlichen Bedingungen beschäftigt seien. So hat sich an den gegenwärtigen Zuständen auch durch den Erlass mehrerer Gesetze nichts geändert – der Mindestlohn liegt zum Beispiel weiterhin bei nur 200 US-Dollar im Monat. (Stadionwelt, 17.05.2019)

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