Olympische Spiele: DOSB lädt zum Dialog ein

Warum wollen wir Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland – oder warum nicht? Diese und weitere Fragen will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit den Bürger*innen Münchens am Sonntag, den 05.11.2023, diskutieren. Das Dialogforum findet von 11:00 bis 17:00 Uhr in der Kleinen Olympiahalle im Olympiapark München statt.

Mit dem Dialogforum gibt der DOSB den Menschen in München frühzeitig eine Stimme im Prozess. Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des DOSB: „Im Dialog mit den Münchner*innen wollen wir frühzeitig zuhören und Bedenken und Sorgen ernstnehmen, aber auch Ideen in Bezug auf Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland aufnehmen. Wir wollen zeigen, welche nachhaltigen Chancen eine Bewerbung für München, aber auch für Deutschland bieten kann.“ Nach den Dialogforen in Leipzig und Hamburg, ist nun München an der Reihe. Es folgen Berlin (12.11.) und Düsseldorf (13.11.), stellvertretend für das Land Nordrhein-Westfalen. Alle Städte bzw. Regionen sind der Einladung des DOSB in den Prozess gefolgt und haben grundsätzliches Interesse an einer möglichen Austragung bekundet.

Der Olympiapark – „nachhaltiges Symbol“ der Spiele von 1972

Seit den Olympischen Spielen von München im Jahr 1972 ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Deutschland hat seitdem keine Olympischen Spiele mehr ausgerichtet. Der Olympiapark, der einst als Austragungsort diente, ist bis heute nicht nur eine beliebte Sportstätte, sondern auch eine touristische Attraktion und eine Veranstaltungsstätte von Weltruf. Auch das Olympische Dorf wird noch bewohnt.

Olympiapark: Heute noch Touristen-Attraktion.
Olympiapark: Heute noch Touristen-Attraktion. Bild: Olympiapark München/Fabian Stoffers

Am kommenden Sonntag findet hier, in der Kleinen Olympiahalle, von 11:00 bis 17:00 Uhr das dritte von insgesamt fünf Dialogforen des DOSB statt. Joachim Herrmann, bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, wird zu Gast sein und freut sich auf den offenen Austausch: „Bayern ist ein sportbegeistertes Land – Olympische und Paralympische Spiele können, wenn sie in der Gesellschaft verankert sind, wenn sie nachhaltig sind und den notwendigen Rückhalt der Bevölkerung haben, einen großen Mehrwert für die Menschen in unserem Land bieten. Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports ist unbezahlbar. Sie in Deutschland wieder erheblich zu stärken und eine Gesellschaft zu bewegen, wäre mir ein Herzensanliegen. Olympische und Paralympische Spiele können in der Tat einzigartige Impulse setzen, die weit über den Sport bzw. die Sportentwicklung hinausgehen. Es ist daher wichtig, rechtzeitig mit der Bevölkerung zu sprechen, sie ernst- und mitzunehmen – mit den Olympiabegeisterten genauso wie mit den Kritikern.“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter kommentiert: „München und Olympia, kann das passen? Dazu möchten der DOSB und wir als Stadt gerne mit allen interessierten Bürger*innen am 5. November diskutieren. Ich freue mich auf den Austausch und danke dem DOSB für die Möglichkeit, ganz offen über das Für und Wider von Olympischen Spielen in den Austausch zu gehen. München ist Sportstadt und beweist das regelmäßig, zuletzt mit der erfolgreichen Durchführung der European Championships letzten Sommer – lassen Sie uns also ins Gespräch kommen und ausloten, wie und ob das auch für Olympische Spiele gelten kann.“

„European Championships 2022 elektrisierten München“

Die European Championships waren das größte Event, das seit den Spielen 1972 im Olympiapark stattfand. „50 Jahre nach den Olympischen Spielen trafen sich fast 1,5 Mio. Menschen zu einem außergewöhnlichen Multisportevent, bei dem der Spirit von 1972 deutlich zu spüren war. Neun Europameisterschaften und ein einmaliges Rahmenprogramm begeisterten die Besucher*innen, sie elektrisierten München und schufen positive und beeindruckende Bilder, die um die Welt gingen. Das Versprechen, das Erbe der Spiele 1972 modern zu interpretieren und ein eigenes zu hinterlassen, wurde eingehalten“, blickt Marion Schöne, Geschäftsführerin der Olympiapark München GmbH zurück. „Dass wir heute mit großer Sorgfalt und Bürgerbeteiligung über eine erneute Bewerbung Deutschlands um Olympische und Paralympische Spiele sprechen und München ein zweites Mal Austragungsort von Olympia werden könnte, ist auch ein Verdienst der European Championships. Denn sie haben gezeigt, wie ein Multisportevent mit Verantwortung, nachhaltig und zum Nutzen und zur Freude der Bevölkerung durchgeführt werden kann.“

Von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr erwartet die Besucher*innen des Dialogforums eine Mischung aus aktuellen Informationen zum Prozess des DOSB, eine Talkrunde sowie moderierte Diskussionsrunden, bei denen sich die Besucher*innen aktiv einbringen können. Zu den Fokusthemen Sport, Wirtschaft, Gesellschaft, Nachhaltigkeit sowie Zukunft können die Münchner*innen Ideen und Kritik platzieren.

Um 13:00 Uhr werden Joachim Herrmann, Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration sowie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das Dialogforum offiziell eröffnen. Es folgen zwei Vorträge des DOSB über den neuen Bewerbungsprozess sowie ein Blick auf die Olympischen Spiele der Zukunft.

Von 14:00 bis 15:00 Uhr begrüßt „Sportstudio“-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein Joachim Herrmann und Dieter Reiter zurück auf der Bühne zu einer Talkrunde. Neben den beiden Politikern werden DOSB-Vizepräsidentin und Paralympics-Siegerin Verena Bentele, der ehemalige Basketballer und Olympia-Teilnehmer von 2008 Steffen Hamann, Nachwuchs-Judoka Kilian Kappelmeier und Sportjournalist Markus Harm über die Mehrwerte, Risiken und Bedingungen möglicher Spiele in Deutschland diskutieren.

Anschließend bieten eine zweite Dialogrunde und fünf betreute Messestände die Möglichkeit für weiteren Austausch. Ab 16:45 Uhr fassen Marion Schöne, Geschäftsführerin der Olympiapark München GmbH sowie Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landessportverbandes, die Ergebnisse des Tages zusammen und verabschieden die Besucher*innen. „Dass wir hier und heute – nach mehr als 50 Jahren der Olympischen Spiele 1972 in München – ein Dialogforum zu einer möglichen Bewerbung um Olympische Spiele ausrichten, erfüllt mich mit großem Stolz und stimmt mich gleichsam positiv für unsere sportliche Zukunft. Klar ist: Dies gelingt nur mit – nicht ohne – einer breiten Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Aber wo sonst, wenn nicht direkt hier – auf dem Erbe Coubertins – ließe sich der Gedanke intensiv vertiefen. Wir, als größte Bürgerbewegung im Freistaat Bayern mit ihren rund 4,6 Mio. Sportbegeisterten, freuen uns sehr, dieses Dialogforum unterstützen zu können. Mehr noch: wir blicken mit Spannung auf die Ergebnisse“, sagt Jörg Ammon. „ECS 2022 in München, Special Olympics World Games 2023, UEFA EURO 2024, Rhine-Ruhr FISU World University Games 2025 und Handball-WM 2027 als Wegbereiter für Olympische Spiele 2036/40 in Deutschland: wer weiß“, so der BLSV-Präsident.

Ergebnisse des Dialogs als Grundlage einer Bewerbung

Die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Dialogformaten werden in der Frankfurter Erklärung gebündelt. Diese bildet die gesellschaftlichen Leitplanken einer möglichen Olympiabewerbung. Die Frankfurter Erklärung wird bei der Mitgliederversammlung des DOSB am 2. Dezember 2023 vorgestellt. (Stadionwelt, 31.10.2023)

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