Case Study: Kameratechnik für Alsancak Stadion

Um Straftäter auf den Rängen künftig besser identifizieren und verfolgen zu können, entschied sich der Betreiber des Alsancak Mustafa Denizli Stadions für eine Videosicherheitslösung des deutschen Herstellers Dallmeier.

Das Alsancak Mustafa Denizli Stadion in Izmir – benannt nach dem ehemaligen türkischen Fußballspieler und heutigen Trainer Mustafa Denizli – ist ein Mehrzweckstadion, in dem vor allem Fußballspiele ausgetragen werden. Mit über 15.000 Plätzen gehört es zu den mittelgroßen Stadien in der Türkei. Ursprünglich 1929 gebaut, wurde es 2015 abgerissen und nach dem Neuaufbau im November 2021 wiedereröffnet.

Jeder der 15.000 Sitze des Alsancak Stadions in Izmir sollte mit einer Auflösungsdichte von mindestens 144 Pixel pro Meter erfasst werden. Mit der Dallmeier Lösung waren es fast 40 Prozent mehr.
Jeder der 15.000 Sitze des Alsancak Stadions in Izmir sollte mit einer Auflösungsdichte von mindestens 144 Pixel pro Meter erfasst werden. Mit der Dallmeier Lösung waren es fast 40 Prozent mehr. Bild: Dallmeier Türkiye A.Ş

Bis zu 15 Prozent weniger Zuschauer durch Ausschreitungen

In der Türkei ist der Eigentümer der Stadien meist das Sportministerium, das die Nutzungsrechte dann an einen Betreiber übergibt. Im Fall des Alsancak Stadions an „Altay Izmir“, einem türkischen Fußballverein in Izmir, der derzeit in der ersten türkischen Profiliga spielt. Der Verein hatte, wie so viele anderen Fußballstadien, seine Probleme mit wiederholten Vorfällen und Gefährdungen von Zuschauern und Spielern. Dazu zählen Beleidigungen sowie das Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld. Neben dem immateriellen Schaden für das Image waren die Konsequenzen schmerzhaft: von klassischen Strafzahlungen bis hin zur Sperrung eines kompletten Zuschauerblocks – ein Verlust von 1.000 bis 2.000 Zuschauern pro Heimspiel, und das regelmäßig.

Unter diesen Voraussetzungen suchten die Betreiber nach einer Lösung, die es erlaubt, potenzielle Täter zuverlässig zu erkennen und zu verfolgen. Als Kriterium für die Bildqualität wurde dabei in der Ausschreibung eine minimale Auflösungsdichte von 144 Pixel pro Meter (px/m) festgelegt, die auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Das bedeutet, dass mindestens 144 Pixel im Kamerabild vorhanden sein müssen, um jeden Meter „Realität“ auf der Tribüne abzubilden. Dieser Wert liegt damit zwischen den in der DIN EN 62676-4 Norm festgelegten Qualitäten „Erkennen“ (125 px/m) und „Identifizieren“ (250 px/m).

Lediglich zehn Kameras für die Tribünenüberwachung

Um die am besten geeignete Lösung für das Alsancak Stadion zu finden, beschloss das Sportministerium, verschiedene Hersteller zu einem Vergleichstest einzuladen. Nachdem den Proofs of Concept (PoCs) mehrerer Unternehmen vorlagen, entschied sich der Eigentümer für eine Lösung des deutschen Herstellers Dallmeier electronic. Neben rund 140 Single-Sensor-Kameras für Korridore, die Außenbereiche und Eingänge sind für die besonders kritische Tribünenüberwachung lediglich zehn „Panomera®“-Multifocal-Sensorsysteme erforderlich.

Die Dallmeier Panomera® Tribünenüberwachung kombiniert eine beliebige Anzahl von Detailansichten mit einem großen Gesamtbild.
Die Dallmeier Panomera® Tribünenüberwachung kombiniert eine beliebige Anzahl von Detailansichten mit einem großen Gesamtbild. Bild: Dallmeier Türkiye A.Ş

Die geringe Anzahl der benötigten Kamerasysteme für die Tribünenüberwachung resultiert aus der patentierten Multifocal-Sensortechnologie: Die Panomera®-Kameras kombinieren die Bilder von bis zu sieben Detail- und einem Übersichtssensor in einem einzigen Kamerasystem. Damit erhält der Anwender ein hochauflösendes Gesamtbild des kompletten zu überwachenden Bereichs, das wie ein Einzelbild einer riesigen Umgebung wirkt. In diesem Gesamtbild können Systembediener nun eine beliebige Anzahl an Detailansichten gleichzeitig öffnen, wobei die Gesamtszene stets hochlauflösend erhalten bleibt – auch in der Aufzeichnung, die für eine mögliche Strafverfolgung essenziell ist. Dies garantiert einen optimalen Lageüberblick und stellt gleichzeitig sicher, dass sämtliche Vorgänge live, hochauflösend und detailliert verfolgt werden können. Im Alsancak Stadion stehen nun dank der Technologie flächendeckend sogar mindestens 200 px/m statt der geforderten 144 px/m zur Verfügung, 39% mehr als ursprünglich gefordert.

Remote „FAT“ und Training durch Dallmeier Türkiye

Aufgrund der COVID-19-Pandemie konnten die Stadiontechniker nicht zum Dallmeier Unternehmenssitz nach Regensburg reisen, um das System abzunehmen und an Präsenztrainings teilzunehmen. Aus diesem Grund fand der sogenannte Factory Acceptance Test (FAT) online statt. Dabei wurde das gesamte System im FAT-Centre in Regensburg aufgebaut, konfiguriert und remote abgenommen. Die Schulung der Techniker und Bediener erfolgte durch die Experten von Dallmeier Türkiye vor Ort.

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Serkan Atalar, CEO von Systemintegrator RESA Construction Electromechanical Inc. CO, ist begeistert: „Dallmeiers aufrichtige und kooperative Herangehensweise sowie die High-Tech-Produkte und der After-Sale-Support, den sie angeboten haben, waren sehr beeindruckend. Wir bedanken uns bei Dallmeier Türkiye für die tolle Zusammenarbeit.“

„Der Kunde ist mit den Panomera®-Systemen sehr zufrieden. Der Nutzen entspricht der Kombination aus einer leistungsfähigen Megapixelkamera mit beliebig vielen, hochauflösenden ‚virtuellen‘ PTZ-Kameras. Gleichzeitig reduzieren die Systeme die Gesamtbetriebskosten für Infrastruktur, Kabel, Masten, Bildschirmarbeitsplätze, usw.“, resümiert Serkan Atalar. „Für den Betrieb reichen drei Systembediener mit jeweils nur einem Monitor. Dazu gibt es je eine weitere Workstation für die Polizei und das Management. Durch die Lösung hat das Alsancak Stadion die Sicherheitslage im Stadium jederzeit zu 100% im Griff, kann sofort reagieren und Täter zuverlässig verfolgen. Und dies alles zu geringen Gesamtbetriebskosten und mit minimalem Personalaufwand aufgrund der einmaligen Multifocal-Sensortechnologie.“ (Stadionwelt, 25.09.2023)

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