„Eines der größten Bau-Projekte in unserer Geschichte“

Startschuss für einen Meilenstein: Die 21 Kilometer lange Nordschleife bekommt flächendeckend eine digitale Infrastruktur. 11 Mio. Euro investiert die Betreibergesellschaft des Nürburgrings, um die Sicherheit auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt in die Zukunft zu führen. Davon sollen alle Nutzer profitieren – ganz gleich ob Privatfahrer bei den Touristenfahrten, Testfahrer beim Industriepool oder Rennfahrer verschiedener Veranstaltungen.

Ab der Saison 2025 soll die neue Infrastruktur rund um die Rennstrecke im Einsatz sein und mittels Kameratechnik sowie künstlicher Intelligenz die gesamte Rennstrecke lückenlos überwachen.

Eines der umfangreichsten Bauvorhaben in der bald 100-jährigen Geschichte des Nürburgrings: Die 21 Kilometer lange Nordschleife bekommt flächendeckend eine digitale Infrastruktur.
Eines der umfangreichsten Bauvorhaben in der bald 100-jährigen Geschichte des Nürburgrings: Die 21 Kilometer lange Nordschleife bekommt flächendeckend eine digitale Infrastruktur. Bild: Nürburgring

Die Digitalisierungsmaßnahme, für die die Bauarbeiten in diesem Winter starten, ist nach Betreiber-Angaben „eines der umfangreichsten Bauvorhaben in der bald 100-jährigen Geschichte des Nürburgrings“. Rund um die 21 Kilometer lange Rennstrecke wird in den nächsten zwei Jahren eine komplett neue Infrastruktur errichtet. Fundamente werden gesetzt und sturmfeste Masten für spezielle HD-Kameras errichtet. Zeitgleich finden entlang der gesamten Strecke Erdarbeiten für die Verlegung der Glasfaser- und Stromkabel statt. Zudem werden sogenannte Off-Grid-Systeme für die Stromversorgung aufgestellt und LED-Panels für digitale Warnsignale installiert.

Am Ende der Baumaßnahme soll eines der weltweit umfangreichsten Rennstrecken-Sicherheitssysteme an den Start gehen. Deshalb wurden in den vergangenen zwei Jahren im Testcluster „Döttinger-Höhe“, dem 2,8 Kilometer langen Abschnitt der Nordschleife zwischen Galgenkopf und Grand-Prix-Strecke, die entscheidenden Praxis-Erfahrungen für dieses Vorhaben gemacht – und in Zusammenarbeit mit dem IT-Konzern Fujitsu auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt.

Erdarbeiten entlang der gesamten Strecke für die Verlegung der Glasfaser- und Stromkabel.
Erdarbeiten entlang der gesamten Strecke für die Verlegung der Glasfaser- und Stromkabel. Bild: Nürburgring

Die KI macht den Betrieb des digitalen Sicherheitssystems erst in dem geplanten Umfang möglich. Sie soll Gefahren, Unfälle oder sonstige außerplanmäßigen Ereignisse auf der Strecke erkennen und die Einsatzleitung dabei unterstützen, umgehend Maßnahmen zu ergreifen. In Zukunft soll sie den nachfolgenden Verkehr über die LED-Panels automatisch vor Gefahrenstellen warnen. Zusätzlich zum etablierten Verfahren der Funkmeldungen durch die Streckenposten laufen in Zukunft alle Bilder und Informationen über rund 50 Kilometer Glasfaserkabel direkt in der Einsatzleitung zusammen. Hier entscheiden die Mitarbeiter über die weiteren Maßnahmen – durch den erstmals direkten Einblick auf das Geschehen wird dies in Sekundenschnelle möglich sein.

Ab 2025 soll das neue System im Einsatz sein. Bis dahin ist über zwei Jahre und zwei Bauabschnitte hinweg viel zu erledigen. Neben den baulichen Maßnahmen wird auch die künstliche Intelligenz im Livebetrieb ständig weiterentwickelt und auf die Eigenheiten der Nordschleife angepasst.

Über den Stand der Arbeiten und den zukünftigen Einsatz des digitalen Systems wird die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG im Rahmen einer Pressekonferenz im März 2023 berichten. Weitere Infos dazu folgen.

Über die Entwicklung der künstlichen Intelligenz

Die künstliche Intelligenz für die Steuerung der Streckenüberwachung am Nürburgring wird in Zusammenarbeit mit Fujitsu entwickelt. Für den Praxiseinsatz absolvierte die KI bereits ein umfassendes Training und erlernte verschiedene Bestandteile der Rennstrecke, wie „Fahrbahn“, „Wiese“, „Schotter“, „Leitplanken“ sowie die Fahrzeuge entsprechend einzuordnen. Genauso wie die Differenzierung zwischen verschiedenen Abweichungen wie Regen oder Schattenwurf sowie Fahrbahnverschmutzungen, Gegenständen oder Lebewesen. Die in Echtzeit erhobenen Daten werden unmittelbar einem System übergeben, das weitere Schritte, Alarmierungen und Warnungen auslösen kann.

Die großen Baumaßnahmen in Sicherheit & Infrastruktur der Rennstrecken des Nürburgrings – die vergangenen Jahre im Überblick (Summe seit 2015: rund 26 Mio. Euro).

  • 2022/23 - 2024/2025: 11 Mio. Euro

Digitalisierungsmaßnahme Nordschleife

4K-Streckenkameras, Glasfaser, Stromversorgung rund um gesamte Nordschleife & Entwicklung künstlicher Intelligenz

  • 2021/22: 3 Mio. Euro

Neuer Asphalt Döttinger Höhe (Nordschleife) bis Hyundai N Kurve (Grand-Prix-Strecke)

300 Meter neuer FIA-Fangzaun zwischen Kallenhard und Wehrseifen

  • 2020/21: 1 Mio. Euro

Digitalisierungs-Projekt für Teile der Nordschleife

4K-Streckenkameras & Glasfaser von Döttinger Höhe bis Hohenrain Schikane

  • 2019/20: 1 Mio. Euro

Neuer Asphalt AMG Arena (Grand-Prix-Strecke)

Neubau Nürburgring Rallycross-Strecke

Weitere Infrastruktur-Maßnahmen Müllenbachschleife

  • 2018/19: 1,3 Mio. Euro

Umfangreiche Digitalisierung der Grand-Prix-Strecke

4K-Streckenkameras, 17 Kilometer neue Glasfaserkabel

Rundum erneuerte Race Control

  • 2017/18: 4 Mio. Euro

Neuer Asphalt Schwedenkreuz, Kallenhard, Wehrseifen & Ex-Mühle

Weitere FIA-Fangzäune an der Nordschleife

  • 2016/17: 1 Mio. Euro

Neuer Asphalt Hatzenbach, Hohe Acht, Hedwigshöhe & Brünnchen

FIA-Fangzäune u.a. Hatzenbach & Kesselchen

  • 2015/16: 2 Mio. Euro

Neuer Asphalt Quiddelbacher Höhe & Flugplatz

Neue FIA-Fangzäune u.a. Schwedenkreuz, Metzgesfeld, Stefan-Bellof-S

Informations-Anzeigetafeln Nordschleifen-Zufahrt

  • 2014/15: 1 Mio. Euro

Neuer Asphalt im Bereich Eschbach

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(Stadionwelt, 23.01.2023)

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