„Elektronik erleichtert vieles“

Die Digitalisierung macht auch vor dem Sportbusiness nicht Halt. Im Interview spricht Dr. Volker Brink, Leiter Produktmanagement Zutrittsorganisation von Winkhaus, über die Vorteile eines digitalen Zutrittssystems.

Dr. Volker Brink
Dr. Volker Brink Bild: Winkhaus

Stadionwelt: Wieso sollten Betreiber von Sportstätten das Zutrittsmanagement digitalisieren?
Brink: Elektronische Zutrittsorganisation ist deutlich flexibler als mechanische Lösungen und langfristig gesehen meist auch kostengünstiger. Denn mit wenigen Mausklicks auf dem PC können individuelle Schließrechte geändert oder verlorene Schlüssel gesperrt werden. Bei Schlüsselverlust ist dann kein Schließanlagenaustausch mehr nötig. Unterschiedlichen Nutzergruppen können individuelle Zugangsrechte und -zeiten zugeordnet werden. Außerdem lässt sich unsere Technologie Winkhaus blueSmart über Schnittstellen an Drittsysteme zur Gebäudeautomation und für den Stammdatenaustausch an Managementsysteme für das Personalwesen anbinden.

Stadionwelt: Welche Vorteile sehen Sie allgemein in elektronischen Zutrittssystemen – insbesondere gegenüber nicht-digitalisierten Lösungen?
Brink: Neben den bereits genannten Vorteilen erleichtert Elektronik vieles: Ein Beispiel ist die Heinz von Heiden Arena, in der Hannover 96 spielt. Hier finden regelmäßig auch Großveranstaltungen statt. Dass die dafür notwendige Änderung von Schließrechten – beispielsweise für die Garderoben – heute nur noch rund eine Stunde in Anspruch nimmt, ist blueSmart zu verdanken. In Zeiten der mechanischen Schließanlage mussten dafür Schließzylinder ausgetauscht werden. Damit war pro Veranstaltung ein Mitarbeiter zwei Arbeitstage beschäftigt. Jetzt erhält jeder Zutrittsberechtigte einfach einen elektronischen blueSmart Schlüssel. Seine Schließrechte verfallen automatisch nach dem Ende der Veranstaltung.

„Kosten im zweistelligen Prozentbereich einsparen“

Stadionwelt: Welche Kosten sind mit einer Implementierung verbunden? Können Sie grobe Kennzahlen mitteilen?
Brink: Da jedes Projekt sehr individuelle Anforderungen stellt, ist es nicht möglich, konkrete Zahlen zu nennen. Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus einer Schließanlage, lassen sich allerdings durch die Effizienzsteigerungen in der Schließanlagenverwaltung und die Möglichkeit zur einfachen Ausprogrammierung verloren gegangener Schlüssel nach unserer Erfahrung mit einer elektronischen Anlage – im Vergleich zu einer mechanischen – Kosten im zweistelligen Prozentbereich einsparen. 

Stadionwelt: Wird technisches Know-how für die Bedienung benötigt?
Brink: Sowohl das Handling im Alltag als auch die Verwaltung der blueSmart Schließanlage ist anwenderfreundlich und einfach. In aller Regel übernehmen dies die Haustechniker vor Ort selbst. Während der Inbetriebnahme der neuen Schließanlage schulen unsere Werks-Servicetechniker die Anwender. Bei der Anlagenplanung hilft im Vorhinein der Winkhaus-Fachhändler, so dass auf Wunsch bereits vorprogrammierte Türkomponenten erstausgeliefert werden können. blueSmart wird mit Hilfe der Winkhaus Software blueControl Professional auf einem Server installiert und von einem oder mehreren Client-PCs aus verwaltet. Auch die Zutrittsberechtigungen von Mitarbeitern und Externen – wie beispielsweise Veranstaltungstechnikern – werden damit organisiert.

Auch die Anwendung der elektronischen blueSmart Schlüssel ist denkbar einfach und orientiert sich am gewohnten Schließverhalten: Der extrem robuste, handliche Schlüssel wird ohne Einfädelaufwand in den elektronischen Zylinder gesteckt und gedreht – schon lassen sich Schlossriegel und Türfalle zurückziehen.

„Unsere Systeme sind außerordentlich robust“

Stadionwelt: Inwieweit ist die Hardware grundsätzlich geschützt vor Vandalismus? Und besteht, mit Blick auf die Software, die Gefahr beispielsweise eines digitalen Hackerangriffs?
Brink: Unsere Systeme sind außerordentlich robust und bieten wenig Angriffsfläche für versehentliche oder mutwillige Beschädigung. Sie halten Witterungseinflüssen stand und sind wartungsarm. Zudem vermindern die flächenbündigen Türzylinder die Gefahr von Quetschverletzungen an den Fingern. Da sie knauflos sind, können sie auch nicht als Steighilfe missbraucht werden. Die aus Hochleistungskunststoff gefertigten blueSmart Schlüssel sind ebenfalls äußerst stabil und wartungsfrei. Sie sind beständig gegen Handdesinfektionsmittel und vertragen dank ihres wasserdichten Gehäuses (IP 68) sogar eine Wäsche.

Informationen zwischen den Schlüsseln und den elektronischen Zylindern überträgt das System innerhalb von Millisekunden verschlüsselt und kabellos. Die Software wird auf einem Server installiert, der teilweise vom Internet abgekoppelt und dediziert für die Schließanlagenverwaltung genutzt wird. Der Zugriff auf die Software ist neben Benutzernamen und Passwort mittels Programmierkarte, die bei Anmeldung mittels Programmiergeräts eingelesen werden muss, vor unberechtigtem Zugriff geschützt.

„Die Anforderungen werden weiter steigen“

Stadionwelt: Wie blicken Sie auf die zukünftige Entwicklung in puncto Zutritt & Digitalisierung?
Brink: Die Anforderungen werden weiter steigen. Funktional spielen Integrations- und Kommunikationsmöglichkeiten mit Drittsystemen, die mittels Programmierschnittstellen – API – realisiert werden können, eine zunehmend wichtigere Rolle. Die Bedienungsfreundlichkeit unserer Anwendersoftware und Apps werden unsere Kunden auch in Zukunft honorieren. Immer mehr Kunden legen einen gesteigerten Wert auf die Sicherheit elektronischer Schließanlagen und den Datenschutz. Dabei unterstützen wir diese mit einer wachsenden Zahl an Service-Leistungen, die bis zu fertig vorformulierten Vorlagen für Betriebs- bzw. Dienstvereinbarungen reichen. (Stadionwelt, 23.11.2022)

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