„Wir sind im Endspurt“

Die Institut für Sportstättenberatung GmbH war an der Entwicklung und Umsetzung von mehr als 50 Stadion- und Arenaprojekten beteiligt. Im Interview spricht Geschäftsführer Dr. Heiner Peschers über das Projekt in Freiburg.

Dr. Heiner Peschers
Dr. Heiner Peschers Bild: Institut für Sportstättenberatung GmbH

Stadionwelt: Mit welchen Leistungen war die IFS GmbH bei der Konzeption des neuen Stadions in Freiburg beteiligt?
Peschers: IFS war von den ersten Überlegungen an beteiligt: Erste Standortüberlegungen im Jahr 2009, Erstellung des Anforderungsprofils und der Ausschreibungsunterlagen, Steuerung des Vergabeverfahrens, Prüfung der Planung und (immer noch laufend) Mitwirkung bei der Projektsteuerung und im Qualitätsmanagement der Baustelle.

Stadionwelt: Welche Besonderheiten/Herausforderungen gab es bei den Planungen?
Peschers: Ein sehr anspruchsvolles Programm des Hauptnutzers mit Spieltags- und Trainingsnutzung für zwei Teams, innovativem Businesskonzept und der Integration des Trainingszentrum in die Planungen. Auch der benachbarte Flugplatz und die Lärmschutzproblematik stellen besondere Anforderungen.

Das Interview finden Sie auch in der Ausgabe 4/2020 des Fachmagazins Stadionwelt INSIDE. Zudem finden Sie dort einen ausführlichen Hintergrundbericht zum Neubau in Freiburg. Hier geht es direkt zum eBook.

Stadionwelt: Wie ist die Suche nach dem Standort abgelaufen? Welche Vorteile bietet das Gelände an der Universität?
Peschers: Der Standort wurde in zwei Studien gesucht. Vorteile sind die relative Stadtnähe, ausreichend Platz für das Trainingszentrum und die gute ÖPNV und Fahrradanbindung.

Stadionwelt: Der Verwaltungsgerichtshof hat kürzlich entschieden, dass weder abends noch sonntags zwischen 13 und 15 Uhr im neuen Stadion gespielt werden darf. Inwiefern wurde das Thema bei den Planungen berücksichtigt? Gibt es bautechnische Möglichkeiten, das Verbot zum umgehen?
Peschers: Das Stadion berücksichtigt alle Vorgaben aus dem Bebauungsplan und den Schallschutzgutachten. So wird das Dach sehr weit über die erste Reihen geführt, um die Dachöffnung zu verkleinern und die Westseite wurde schalltechnisch komplett geschlossen.

Stadionwelt: Wodurch zeichnet sich das neue Stadion aus? Können Sie markante Merkmale nennen?
Peschers: Markant ist zunächst die Architektur. Das Stadion ist eindeutig zu erkennen und dem Architekt HPP ist es sehr gut gelungen, die Topographie zu gestalten. Im Umfeld finden sich eine Reihe innovativer und auch „freiburgtypischer“ Merkmale. In der Erschließung sind über 3.000 Fahrradstellplätze und ein insgesamt sehr offenes, durchgängiges Konzept zu nennen. Das Stadion verfügt über 144 Rollstuhlplätze mit bester Sicht und – in der Bundesliga wohl einmalig – davon zwölf Plätze mitten im Stehplatzbereich. Das Cateringkonzept mit regionalen Spezialitäten und einer sehr guten Relation Kioske pro Besucher nimmt die Angebotsvielfalt des Schwarzwaldstadions auf. Ebenfalls typisch ist das besondere Angebot im Business-  und VIP Bereich. Der Stadion hat drei Vollküchen, mit denen die Businessebenen frisch bekocht werden. Es verzichtetet auf eine große Menge an Logen zugunsten eines hochwertige Premiumbereichs, der eine optimale Kommunikationsplattform bietet.

Stadionwelt: Wie ist der aktuelle Stand? Was ist bis zur Fertigstellung noch zu tun?
Peschers: Wir sind im Endspurt. Die Außenanlagen sind weitestgehend fertiggestellt, der Ausbau der Haupttribüne im vollen Gange und die ersten Einbauten in die Küchen und Kioske haben begonnen. (Stadionwelt, 02.11.2020)

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