„Die Zukunft ist grün“

Die Sportboden-Branche befindet sich in einem ständigen Wandel. Auch auf den Vertrieb kommen neue Herausforderungen zu. Dessen sind sich auch die beiden Vertriebschefs der Polytan GmbH, Fred van Wijk (EMEA) und Peter Herbig (DACH), bewusst, wie sie im Interview erläutern.

Die beiden Polytan-Vertriebschefs Fred van Wijk und Peter Herbig (v. l.).
Die beiden Polytan-Vertriebschefs Fred van Wijk und Peter Herbig (v. l.). Bild: Polytan GmbH

Stadionwelt: Wie sieht die Zukunft des Kunststoff-Sportbodens aus?
Herbig: Die Zukunft ist grün. Nachhaltigkeit wird auch in unserer Branche eine immer größere Rolle spielen. Wir müssen dem Rechnung tragen.
van Wijk: Umweltschutz ist ein großes Thema, aber wir dürfen bei der Entwicklung unserer Produkte nicht den Sportler vergessen.

Stadionwelt: Wie wollen Sie das erreichen?
Herbig: Wir sind auf einem guten Weg. Mit unserem LigaTurf GTzero haben wir den ersten CO2-neutralen Kunstrasen im Angebot. Mit unserer Green Technology Kampagne zeigen wir, dass wir das Thema gesamtheitlich angehen.
van Wijk: Wir beherrschen die komplette Wertschöpfungskette. Wir forschen und entwickeln unsere Produkte selbst, wir produzieren sie und wir bauen sie ein. Wir übernehmen auf Wunsch die Pflege der Anlage und das Recycling.

Stadionwelt: Das Granulat als Komponente in Kunstrasensystemen ist in der Diskussion. Momentan untersucht die europäische Chemikalien-Agentur, ob man künstlich eingebrachtes Mikroplastik verbieten sollte. Darunter fällt auch das Gummigranulat auf Kunstrasenplätzen. Wie ist Ihre Meinung?
van Wijk: Die Diskussion wird in dieser Heftigkeit nur in Deutschland geführt. Dabei ist Deutschland mit seiner Bauweise Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Geringe Rasenhöhe, damit deutlich weniger Einfüllgranulat: das könnte ein Vorbild für andere Länder sein.
Herbig: In Deutschland hat die Diskussion, die hauptsächlich von einer nicht nachvollziehbaren Studie des Fraunhofer-Instituts befeuert wurde, dazu geführt, dass Plätze mit Gummigranulat als Infill nicht mehr gefördert werden. Aber wir bieten ja Alternativen wie Sand und Kork. Die Kunden akzeptieren das.
van Wijk: 95 Prozent der Kunden sind Kommunen und Städte. Sie finanzieren die Anlagen. Hier entscheiden Politiker letztendlich über den Bau eines Kunstrasenplatzes. Für sie spielt ökologische Verantwortung eine wichtige Rolle. In den Ausschreibungen werden immer mehr Ansprüche in Richtung Umwelt gestellt. Polytan ist eine deutsche Firma mit hoher Akzeptanz in ganz Europa. Wir bieten mit unserer Kompetenz bei der Beratung unseren Kunden einen Mehrwert.

Stadionwelt: Gerade in Deutschland mehrten sich in den letzten Monaten die Stimmen, die sich gegen den Kunstrasenplatz und für den Naturrasen ausgesprochen haben. Ihre Meinung?
Herbig: Gerade in Ballungsräumen kann nur so der Spielbetrieb aufrechterhalten werden. Ein Kunstrasen ist ganzjährig bespielbar, auch im Winter oder bei großer Trockenheit im Sommer. Allen Beteiligten ist klar, dass die geforderten Spielstunden gerade in Ballungsräumen nur mit Kunstrasenplätzen darstellbar sind.
van Wijk: Dazu kommt noch, dass eine Spielstunde auf dem Kunstrasenplatz günstiger ist als auf Naturrasen.

Stadionwelt: Nachhaltigkeit ist der eine große Trend bei Sportböden. Gibt es weitere?
van Wijk: Ja, der Sport geht in die Städte. Flächen sind rar, deshalb braucht man robuste Böden, auf denen Sport getrieben werden kann. Die Teams werden kleiner, Sport wird spontaner. Five-a-side Football, Hockey five, das es jetzt sogar als Demonstrationswettbewerb zur Olympiade nach Tokio geschafft hat, und andere Multifunktionsanlagen: das sind für mich ganz klare Trendsetter.
Herbig: In Deutschland heißt der große Trend Nachhaltigkeit. Das betrifft alle Sportarten und damit alle Produkte, die wir anbieten. Bei den Produkten sehe ich bei den Minispielfeldern großes Potenzial. Auch überdachte, zur Seite offene Kleinfelder wie die McArenen, die wir mit einem Partner bauen, liegen im Trend. (Stadionwelt, 02.09.2020)

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