Niederlande: Weitere Stadien überprüfen Dachkonstruktion
Nachdem am Samstag ein Teil der Tribünenüberdachung des AFAS-Stadions in Alkmaar eingestürzt ist, werden nun zwei weitere Stadien einer umfassenden Prüfung unterzogen. Unterdessen zieht es Alkmaar nach Den Haag.
Die Stadt Utrecht hat bekanntgegeben, dass sie die Baukonstruktion des Stadion Galgenwaard auf Fehler prüfen wird. Sowohl das Fußballstadion in Utrecht als auch in Alkmaar waren vor 14 Jahren vom gleichen Bauunternehmen errichtet worden. Damit reagiert Utrecht auf das Unglück vom vergangenen Wochenende in Alkmaar. Dort war ein rund 20 Meter breites Teil der Tribünenüberdachung des AFAS-Stadions eingestürzt.
Auch der NAC Breda aus der Eerste Divisie wird zeitnah die Stahlkonstruktion des Daches im Rat-Verlegh-Stadion überprüfen. Die Untersuchung ist allerdings bereits seit längerer Zeit geplant und keine direkte Reaktion auf das Unglück in Alkmaar. Vielmehr möchte der Verein die Traglast überprüfen, da er die Installation von zwei Videobildschirmen am Dach plant.
Unterdessen hat der AZ Alkmaar einen Ersatzspielort für die kommenden Begegnungen gefunden. Wie bereits berichtet, werden die kommenden Heimspiele gegen den ukrainischen Klub FK Mariupol am Donnerstag (UEFA Euro League) und den FC Groningen am Sonntag (Eredivisie) im Car Jeans Stadion in Den Haag ausgetragen.
Auf der Homepage heißt es dazu: „Wir haben in den letzten Tagen viele Unterstützungsbekundungen von Fans und anderen Vereinen erhalten. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung von ADO Den Haag, dem KNVB, der UEFA und den lokalen Behörden. Es ist großartig, dass wir kurzfristig eine Lösung haben, um unsere Heimspiele auszutragen.“
Ein Sprecher der Stadt Den Haag erklärte, dass sich beide Clubs auf diese Lösung geeinigt hätten und auch die Polizei einverstanden wäre. Auch die UEFA stimmte der Verlegung zu.
Während die Stadionfrage vorerst geklärt ist, beschäftigt sich der Verein mit den Arbeiten im eigenen Stadion. Um die Ursache für den Dacheinsturz zu finden, hat AZ Alkmaar das Ingenieur- und Beratungsunternehmen Royal HaskoningDHV beauftragt, eine Untersuchung im Stadion durchzuführen.
Der Generaldirektor des holländischen Erstligisten erklärte: „Das hat uns alle überrascht. Wir sind sehr schockiert, aber vor allem glücklich, dass es kein menschliches Leid gab. In den nächsten Tagen werden wir eine Studie mit Experten auf diesem Gebiet durchführen. Erst wenn diese Untersuchung abgeschlossen ist, können wir mehr sagen. Im Stadion werden keine Spiele ausgetragen, bis die Situation wieder sicher ist.“ (Stadionwelt, 13.08.2019)