Nur 13 NFL-Stadien verfügen über eine Rasenheizung

Da die NFL jedes Jahr zwischen September und Februar ausgetragen wird, finden gerade die späten Saisonspiele häufig bei winterlichem Wetter statt. Besonders die Teams im Norden der USA haben in den Wintermonaten mit niedrigen Temperaturen und teils heftigem Schneefall zu kämpfen.

In Week 14 der National Football League 2016 mussten gleich mehrere Begegnungen bei niedrigen Temperaturen, Schnee und Regen stattfinden. Neben den Spielern leiden auch die Spielflächen unter den Witterungsbedingungen. Da in der NFL Spiele nicht auf Grund von Witterungsbedingungen verlegt werden, müssen gerade die Greenkeeper in den nördlichen Stadien mit Rasenheizungen und anderen Hilfsmitteln gegen die niedrigen Temperaturen und den Niederschlag ankämpfen.

Das Lambeau Field in Green Bay
Das Lambeau Field in Green Bay Bild: Green Bay Packers/Jim Biever

Insgesamt 13 NFL-Stadien, die alle im Norden des Landes liegen, verfügen über eine Rasenheizung. Eine solche dient in erster Linie aber nicht der Bekämpfung von Niederschlag. Bei Naturrasen soll die Rasenheizung ein vegetationsfreundliches Temperaturniveau halten. Sowohl bei Kunst- als auch Naturrasen soll die Rasenheizung außerdem das Einfrieren der Spielfläche und das damit verbundene Verletzungsrisiko verhindern. Wenn die Temperatur allerdings stark unter den Nullpunkt fällt, können auch Rasenheizungen ein Einfrieren der Rasenfläche nicht verhindern. So war beim legendären Ice Bowl zwischen den Green Bay Packers und den Dallas Cowboys 1967 bereits eine Rasenheizung unter dem Kunstrasen im Lambeau Field installiert. Aufgrund der Außentemperatur von -25° konnte diese das Einfrieren der Spielfläche aber nicht verhindern.

Bei der Frage nach dem passenden Rasen scheiden sich die Meinungen in der NFL. Von Naturrasen über Hybrid-Rasen-System bis hin zu Kunstrasen sind alle Typen in der NFL vertreten. Insgesamt 17 Vereine und damit etwas mehr als die Hälfte, setzten auf Naturrasen. 13 Mannschaften tragen ihre Heimspiele auf Kunstrasen aus. Das Lambeau Field in Green Bay und das Lincoln Financial Field in Philadelphia sind die einzigen beiden Stadien mit Hybrid-Rasen.

Um den Rasen vor starkem Niederschlag, wie beispielsweise beim Spiel der Arizona Cardinals gegen die Miami Dolphins im Hard Rock Stadium zu schützen, sind Drainagen unter der Rasenschicht verbaut. Natürlich stoßen auch diese Systeme irgendwann an ihre Grenzen. Das simple schmelzen von Schnee durch möglichst starke Hitze aus der Rasenheizung würde daher für große Pfützen auf dem Spielfeld sorgen, da das Wasser nicht schnell genug ablaufen kann. Im Fall von starkem Regen- oder Schneefall werden in den meisten Stadien bis kurz vor dem Anpfiff Planen über dem Spielfeld ausgelegt, damit das Feld nicht schon vor dem Anpfiff durchnässt wird.

Beim Spiel der Pittsburgh Steelers in Buffalo wollten die Greenkeeper in der Halbzeit eine leichte Schneedecke vom Spielfeld räumen. Die Traktoren räumt allerdings nicht nur den Schnee, sondern auch das Gummigranulat, das für Stabilität im Rasen sorgen soll, vom Feld. Später gaben die Bills bekannt, dass die Traktoren falsch eingestellt waren.

Das U.S. Bank Stadium in Minneapolis
Das U.S. Bank Stadium in Minneapolis Bild: Minnesota Vikings

Das Lambeau Field in Green Bay hatte als erstes NFL-Stadion schon ab 1967 eine Rasenheizung. Bei starkem Schneefall lässt sich aber auch in Green Bay ein schneebedecktes Spielfeld nicht verhindern. Einige NFL-Teams, wie zum Beispiel die Minnesota Vikings, umgehen das Witterungsproblem durch ein geschlossenes Stadiondach. Das im Sommer 2016 eröffnete U.S. Bank Stadium in Minneapolis ist aus gutem Grund komplett geschlossen. Die Durchschnittstemperatur in Minneapolis liegt im Dezember bei -7,5° Celsius. Insgesamt gibt es vier komplett geschlossene Stadien in der NFL. Weitere vier Stadien verfügen über ein verschließbares Dach. (Stadionwelt, 13.12.2016)

 

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