Mehr Sitzplätze für mögliche EM 2024

Das Kölner RheinEnergieSTADION plant im Zuge der Bewerbung für die EM 2024 mit einer höheren Sitzplatzkapazität als bislang bei internationalen Spielen. Die Gesamtsitzplatzkapazität soll für das Turnier durch „sanfte Umbaumaßnahmen“ knapp 50.000 betragen.

Insgesamt 3.654 zusätzliche Sitzplätze werden für die EURO 2024 im RheinEnergieSTADION geschaffen, falls die Europameisterschaft in Deutschland stattfindet. Das bestätigte der städtische Eigentümer des Stadions, die Kölner Sportstätten GmbH (KSS), auf Anfrage von Stadionwelt. „Das ist korrekt, die Pläne für die zusätzlichen Sitze sind bereits von den Behörden genehmigt“, sagt KSS-Geschäftsführer Lutz Wingerath. Der größte Teil der neuen Sitze wird demnach im Oberrang hinter die letzte Reihe montiert. Dort soll eine komplett neue Reihe an Sitzplätzen entstehen. „Prinzipiell wird jede freie Stelle genutzt, um dort weitere Sitze zu montieren“, sagt Wingerath. So kommt das RheinEnergieSTADION in der offiziellen EM-Broschüre auf eine Kapazität von 49.827 Sitzplätzen. Bei internationalen Spielen weist das Stadion bislang 46.173 Sitzplätze aus.

Das RheinEnergieSTADION in Köln.
Das RheinEnergieSTADION in Köln. Bild: Kölner Sportstätten

Durch die höhere Anzahl an Sitzplätzen sollte die Chance auf eine erfolgreiche EM-Bewerbung gesteigert werden – mit Erfolg. In der Tat schaffte es das Kölner Stadion auf die Liste der EM-Standorte in der DFB-Bewerbung. Im Sommer 2018 entscheidet die UEFA, ob die EM 2024 in Deutschland oder der Türkei ausgetragen wird. „Die Intention war, so viele Sitzplätze wie möglich zu schaffen, bis zur Grenze von 50.000“, so Wingerath. Hintergrund ist, dass das Stadion eine Genehmigung für eine Kapazität von maximal 50.000 Zuschauern hat. Dies wurde bei der Planung des Stadions festgelegt. Eine Genehmigung für eine Kapazität jenseits dieser Marke wäre „sehr schwierig“, heißt es seitens der KSS. Vor allem Lärmschutz und Verkehr seien problematische Faktoren für eine neue Genehmigung von über 50.000 Zuschauern. „Die Erweiterung ist erst einmal nur eine Lösung für die EM 2024“, bekräftigt Wingerath. Für den 1. FC Köln spielen die neuen Plätze also offiziell erst einmal keine Rolle. Mit einer Ausnahme: Spielt der Club ab 2024 international, könnte die zusätzliche Kapazität bei diesen Spielen genutzt werden. Umgesetzt werden die sanften Umbauten allerdings erst kurz vor der EM 2024.

"Fußabdruck des Stadions wird nicht verändert"

Verantwortlich für den neuen Bestuhlungsplan für die mögliche EM 2024 ist das Münchner Unternehmen Companeer. Geschäftsführer Thomas Albinger bestätigt gegenüber Stadionwelt, dass Companeer die Pläne ausgearbeitet hat. „Bei einer Europameisterschaft sind Stehplätze nicht erlaubt, außerdem verliert jedes Stadion Plätze an die größeren Medientribünen und an zusätzliche Kamerapositionen. Unsere Zielsetzung war, das auszugleichen und damit Köln einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern zu verschaffen.“ Dabei kommen ausschließlich sanfte Umbaumaßnahmen zum Tragen. „Das bedeutet, dass der Fußabdruck des Stadions nicht verändert wird. Wir werden nichts an der tragenden Struktur verändern oder anbauen“, erklärt Albinger den Ansatz.

Die Vorgehensweise in Köln ist vergleichbar mit den Maßnahmen, die Companeer bereits in der Münchner Allianz Arena im Jahr 2014 umgesetzt hat. Damals wurde die Kapazität der Allianz Arena von 71.000 auf 75.000 Plätze erweitert. „Es gab Arbeiten im Stehplatzbereich, Verdichtungsmaßnahmen, und die Medientribüne wurde leicht zurückgebaut. Durch ein intelligentes Entfluchtungskonzept konnten im Oberrang ebenfalls weitere Plätze nutzbar gemacht werden. Es gab keine Veränderungen an der Struktur oder an tragenden Stellen des Stadions“, sagt Albinger.

Eine große Herausforderung bei solchen Erweiterungen ist, dass die erhöhte Anzahl von Stadionbesuchern auch weitere Folgen für das Stadionumfeld mit sich bringt, zum Beispiel mehr Verkehr, Parkplatzstellflächen oder Lärmbelästigung. In München habe dies vor allem den Punkt Verkehr betroffen, sagt Albinger. In Köln bleibt die Gesamtkapazität auf dem Niveau von Bundesligaspielen, wofür die gesamte Infrastruktur ums Stadion ausgelegt ist.

Companeer hat insgesamt drei EM-Bewerberstädte beraten. Neben dem Kölner RheinEnergieSTADION half das Unternehmen auch der VELTINS-Arena in Gelsenkirchen und der Stadt München bei der Erstellung der Unterlagen für die Euro 2024. Die Planungen zur Kapazitätserweiterung in Köln begannen im vergangenen Sommer, als die DFB-interne Stadion-Ausschreibung in die heiße Phase startete. Die Liste wurde damals von 14 auf 10 Stadien gekürzt. (Stadionwelt, 23.03.2018)

 

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