Stadionwelt | Special Smart Stadium

www.stadionwelt.de 5 SMART STADIUM ENERGIEEINSPARUNG DANK INTELLIGENTER SYSTEME Auch wenn sie bei einer Implementierung im Bestand zunächst Kosten verursachen: Langfristig bergen digitale Lösungen für die Verbrauchsmessung und intelligente Steuerung der Gebäudetechnik in Kombination mit KI ein großes Potenzial zur Reduzierung des Energieverbrauchs – und damit der laufenden Kosten. Moderne Systeme vernetzen nicht nur die technischen Anlagen miteinander, sondern erheben auch eine Vielzahl von Daten. Die Erhebung alleine ist jedoch noch nicht zielführend: Erst wenn die gesammelten Daten zu Informationen weiterverarbeitet werden, entfaltet das System sein volles Potenzial. Customized Smart Venues sind Immobilien mit Köpfchen: Eine KI verknüpft alle technischen Anlagen, Sensoren sowie Planungs-, Betriebs- und Nutzerdaten miteinander. Als mitdenkendes Gebäude steuer t das smar te Stadion zum Beispiel selbst den Energieverbrauch. Es er fasst das Verhalten der Gebäudenutzer über Sensoren und passt sich bestmöglich an die stark variierenden Betriebszustände an. So orientier t sich die Leistung von Heizung, Klima- oder Lüftungsanlage am tatsächlichen Bedar f oder schaltet sich in Teilbereichen ganz ab. Auf diese Weise werden die in Stadien schlummernden wir tschaftlichen Einsparpotenziale optimal ausgeschöpft. Im Neubau wird entsprechende Technik idealerweise von Beginn an mitgedacht. Aber auch im Bestand lässt sich vieles nachrüsten. Ein sogenannter Digital Ready Check und Energy Independence Check legt die Voraussetzungen eines Gebäudes offen. Dabei prüfen Experten unter anderem die IT- und technische Infrastruktur, die Energieversorgung, die Konnektivität, die Vernetzungsfähigkeit und die Cyber Security des Stadions. Ob Neubau oder Bestand: Wichtig ist, dass Investoren und Bestandshalter digitale Einzellösungen vermeiden und stets den Mehrwert für Nutzer und Betreiber in den Fokus stellen. GEMEINSAMER DATEN-POOL FÜR SYNERGIEEFFEKTE Entscheidend ist auch, welche Daten ein Betreiber für den wirtschaftlichen Betrieb seines Stadions benötigt und erfassen will. Dazu werden im Vorfeld Kennzahlen definiert: neben Verbrauchsdaten von Heizenergie, Wasser und Strom beispielsweise Faktoren wie Außentemperatur, Luftqualität, Stadion-Auslastung, Parksituation sowie Daten zum An- und Abreiseverhalten der Besucher. Sind die Kennzahlen verschiedener Gebäude miteinander vergleichbar, kann in Zukunft eine KI durch Datenanalytik idealerweise Muster für ganze Immobilienportfolios ableiten – oder für Stadien in einem Interessensverbund wie der DFL oder der Vereinigung deutscher Stadionbetreiber, die ihre Daten miteinander teilen. Auf Basis einer umfangreichen Datengrundlage ließe sich beispielsweise der künftige Energieverbrauch einer Sportstätte für eine relativ große Zeitspanne vorhersagen. Auf europäische Ebene skalier t wäre damit folgendes Szenario denkbar: Die unter der UEFA vereinten europäischen Ligen und deren Clubs bringen die Betriebsdaten ihrer Stadien in einen gemeinsamen Datenpool ein – einen „European Data Lake“ von Venues – aus der eine KI lernen kann. Die daraus resultierenden Empfehlungen zum Stadionbetrieb könnten als Grundlage dienen, die Spieltage und Austragungsor te nach den geringsten Verbräuchen zu planen.  Ludwig-Erhard-Straße 1 D–20459 Hamburg Tel.: +49 4051 4944-0 E-Mail: sports@dreso.com Internet: www.dreso.com Drees & Sommer SE DIE AUTOREN: Klaus Dederichs Partner und Head of ICT bei der Drees & Sommer SE Arne Sebastian Fritz Associate Partner und Head of Sports and Entertainment bei der Drees & Sommer SE

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