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HOME OF SPORTS MÖGLICH- MACHER Eine Arena, ein Jahr, zwei Europameisterschaften

Viele weitere Inhalte, Ideen und Konzepte finden Sie in der Rubrik SMART STADIUM auf unserer Website. IMPRESSUM Stadionwelt Schloßstraße 23 50321 Brühl Deutschland Tel.: +49 2232 5772–20 Fax: +49 2232 5772–11 inside@stadionwelt.de www.stadionwelt.de Redaktion: Henri Backhaus Benedikt Hellmann Florian Jeschke Ingo Partecke Christopher Pauer Ganesh Pundt Titelbild: Stadionwelt Druck: Onlineprinters GmbH Layout: Ayman Almzayek Nicolas Quensell Yannick Rimkus Ramona Sprenger Marketing/Anzeigen: Carsten Ponsar Kiyan Richter René Simon Philipp Meyer Copyright © Stadionwelt 2022 Sämtliche Inhalte (Texte, Fotos, etc.) von Stadionwelt INSIDE sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernimmt Stadionwelt keinerlei Gewähr, noch leistet Stadionwelt Schadenersatz. Die Verantwortung für Anzeigeninhalte (auch Advertorials) liegt allein bei den jeweiligen Autoren/Firmen. 14 SOFI STADIUM: DIE HIGH-TECH-VENUE 26 INTERVIEW: NFT IM SPORTBUSINESS INHALTSVERZEICHNIS 6 INTERVIEW: KI IM STADIONBETRIEB 10 DIGITALISIERTE FAN-EXPERIENCE Wichtigkeit der Digitalisierung DFL HBL BBL DEL Mittelwert Wie wichtig sind Ihnen digitale Angebote und soziale Medien in der Sportart Ihres Lieblingsclubs? 3,28 2,40 2,42 2,50 2,65 Wie wichtig sind Ihnen digitale Angebote beim Spieltagsbesuch? 3,53 2,48 2,50 2,68 2,80 Wie wichtig sind Ihnen die Digitalisierung des Fan-Erlebnisses? 3,47 2,72 2,79 2,86 2,96

4 www.stadionwelt.de SMART STADIUM Die gestiegenen Energiekosten haben die ohnehin angespannte finanzielle Lage vieler Stadien und Arenen – sogenannter Venues – erneut verschär ft. Lagen die jährlichen Energiekosten eines Stadions vor dem Anstieg des Gaspreises noch bei rund 12 Euro pro Zuschauerplatz, rangieren sie nun zwischen 16 bis 18 Euro. Die Kosten für verbrauchte Energie sind jedoch nur eine Facette der Energiethematik, die die Stadionbetreiber derzeit beschäftigt. Hinzu kommen Energiesparziele: So empfiehlt die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihren Clubs diesen Winter eine Einsparung von 15 bis 20 Prozent. Ansatzpunkte bei Rasenheizung und Flutlicht werden derzeit kontrovers diskutier t. Ein Einsparpotenzial ist ohne Frage vorhanden: Je nach Größe und Kapazität verbraucht ein Fußballstadion während eines Spieltags zwischen 15.000 und 25.000 kWh Strom. Ein Großteil davon entfällt auf Beleuchtung, Heizen und Kühlen, Bildschirme und Displays. Zum Vergleich: Ein Vier-PersonenHaushalt in Deutschland verbraucht inklusive elektrischer Warmwasserbereitung bis zu 5.000 kWh Strom – pro Jahr. Gut drei Haushalte könnten also ein Jahr lang vom Stromverbrauch eines einzigen Spieltags zehren. Mit kurzfristigen Maßnahmen über den Winter zu kommen, ist allerdings keine langfristige Lösung, denn: Im Mai hat die DFL für die 1. und 2. Bundesliga analog zu sogenannten ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) die Einführung von Nachhaltigkeitskriterien beschlossen und diese in der Lizensierungsordnung verankert. Die schrittweise Einführung der Kriterien beginnt bereits in der Spielzeit 2023/24. Dann müssen Clubs unter anderem eine Nachhaltigkeits- und Umweltstrategie nachweisen. Zudem erfolgen eine jährliche Messung des Wasserverbrauchs, der Abwasserproduktion sowie des Energieverbrauchs. Ein weiterer Grund für Vereine und Betreiber langfristig auf geringere Verbräuche und eine höhere Effizienz ihrer Spielstätten zu achten. Im Bereich des Ticketing ist die Digitalisierung in vielen Stadien bereits fortgeschritten. Für den Fußballfan birgt dies ein verbessertes Nutzer- und Besuchererlebnis, zum Beispiel durch einen digitalen Check-in zum Spiel, zukünftig möglicherweise eine virtuelle Navigation zum Sitzplatz oder ein spontanes Ticket-Upgrade mit Tischreservierung in der Stadionlounge während des Spiels. Digitale Lösungen und Künstliche Intelligenz (KI) können jedoch auch im Hinblick auf den Energieverbrauch und den Gebäudebetrieb ein Mehrwert für Stadionbetreiber schaffen. Hier herrscht in vielen Arenen allerdings Nachholbedarf. ARENA MIT KÖPFCHEN: DIGITAL UND VERNETZT ZUM SMARTEN STADIONBETRIEB Gestiegene Energiekosten und Nachhaltigkeitskriterien der DFL stellen Stadionbetreiber vor die Herausforderung, ihre Arenen nachhaltiger und gleichzeitig wirtschaftlich zu betreiben. Großes Potenzial steckt in digitalen Lösungen und Künstlicher Intelligenz. Bild: Stadionwelt

www.stadionwelt.de 5 SMART STADIUM ENERGIEEINSPARUNG DANK INTELLIGENTER SYSTEME Auch wenn sie bei einer Implementierung im Bestand zunächst Kosten verursachen: Langfristig bergen digitale Lösungen für die Verbrauchsmessung und intelligente Steuerung der Gebäudetechnik in Kombination mit KI ein großes Potenzial zur Reduzierung des Energieverbrauchs – und damit der laufenden Kosten. Moderne Systeme vernetzen nicht nur die technischen Anlagen miteinander, sondern erheben auch eine Vielzahl von Daten. Die Erhebung alleine ist jedoch noch nicht zielführend: Erst wenn die gesammelten Daten zu Informationen weiterverarbeitet werden, entfaltet das System sein volles Potenzial. Customized Smart Venues sind Immobilien mit Köpfchen: Eine KI verknüpft alle technischen Anlagen, Sensoren sowie Planungs-, Betriebs- und Nutzerdaten miteinander. Als mitdenkendes Gebäude steuer t das smar te Stadion zum Beispiel selbst den Energieverbrauch. Es er fasst das Verhalten der Gebäudenutzer über Sensoren und passt sich bestmöglich an die stark variierenden Betriebszustände an. So orientier t sich die Leistung von Heizung, Klima- oder Lüftungsanlage am tatsächlichen Bedar f oder schaltet sich in Teilbereichen ganz ab. Auf diese Weise werden die in Stadien schlummernden wir tschaftlichen Einsparpotenziale optimal ausgeschöpft. Im Neubau wird entsprechende Technik idealerweise von Beginn an mitgedacht. Aber auch im Bestand lässt sich vieles nachrüsten. Ein sogenannter Digital Ready Check und Energy Independence Check legt die Voraussetzungen eines Gebäudes offen. Dabei prüfen Experten unter anderem die IT- und technische Infrastruktur, die Energieversorgung, die Konnektivität, die Vernetzungsfähigkeit und die Cyber Security des Stadions. Ob Neubau oder Bestand: Wichtig ist, dass Investoren und Bestandshalter digitale Einzellösungen vermeiden und stets den Mehrwert für Nutzer und Betreiber in den Fokus stellen. GEMEINSAMER DATEN-POOL FÜR SYNERGIEEFFEKTE Entscheidend ist auch, welche Daten ein Betreiber für den wirtschaftlichen Betrieb seines Stadions benötigt und erfassen will. Dazu werden im Vorfeld Kennzahlen definiert: neben Verbrauchsdaten von Heizenergie, Wasser und Strom beispielsweise Faktoren wie Außentemperatur, Luftqualität, Stadion-Auslastung, Parksituation sowie Daten zum An- und Abreiseverhalten der Besucher. Sind die Kennzahlen verschiedener Gebäude miteinander vergleichbar, kann in Zukunft eine KI durch Datenanalytik idealerweise Muster für ganze Immobilienportfolios ableiten – oder für Stadien in einem Interessensverbund wie der DFL oder der Vereinigung deutscher Stadionbetreiber, die ihre Daten miteinander teilen. Auf Basis einer umfangreichen Datengrundlage ließe sich beispielsweise der künftige Energieverbrauch einer Sportstätte für eine relativ große Zeitspanne vorhersagen. Auf europäische Ebene skalier t wäre damit folgendes Szenario denkbar: Die unter der UEFA vereinten europäischen Ligen und deren Clubs bringen die Betriebsdaten ihrer Stadien in einen gemeinsamen Datenpool ein – einen „European Data Lake“ von Venues – aus der eine KI lernen kann. Die daraus resultierenden Empfehlungen zum Stadionbetrieb könnten als Grundlage dienen, die Spieltage und Austragungsor te nach den geringsten Verbräuchen zu planen.  Ludwig-Erhard-Straße 1 D–20459 Hamburg Tel.: +49 4051 4944-0 E-Mail: sports@dreso.com Internet: www.dreso.com Drees & Sommer SE DIE AUTOREN: Klaus Dederichs Partner und Head of ICT bei der Drees & Sommer SE Arne Sebastian Fritz Associate Partner und Head of Sports and Entertainment bei der Drees & Sommer SE

6 www.stadionwelt.de Laut UN-Bericht belegt Deutschland in Sachen Digitalisierung Rang 22. Wie bewerten Sie den Status quo in Bezug auf die Digitalisierung in Deutschland? Eickeler: Ohne Digitalisierung ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht möglich. Sie bildet die Grundlage unserer Arbeit. Deutschland kann eine leistungsfähige Wissenschafts- und Forschungslandschaft in diesem Bereich vorweisen: etwa mit der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und den auf KI-Forschung spezialisierten Universitäten. Ein wichtiges Element sind außerdem die nationalen KI-Kompetenzzentren, die als Teil der KI-Strategie der Bundesregierung seit Sommer dauerhaft gefördert werden: Wir haben kürzlich das LamarrInstitut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz feierlich eröffnet, an dem wir mit Fraunhofer beteiligt sind. Trotzdem sollten wir uns darauf nicht ausruhen, denn die Wettbewerbssituation ändert sich schnell. Neben den Internetriesen Amazon, Google und Facebook, die viel Geld in die entsprechende Forschung investieren, hat sich China vorgenommen, bis 2030 Weltmarktführer in allen Bereichen der Künstlichen Intelligenz zu sein. Das sollten wir ernst nehmen und schnell agieren, denn KI wird zukünftig jede Branche beeinflussen. Was sollten Betreiber von Sportstätten unbedingt über das Thema Künstliche Intelligenz wissen? Eickeler: KI im Stadion kann Arbeitsabläufe deutlich vereinfachen, etwa bei der Medienproduktion. Die Übertragung von Spielen ist dadurch auch mit einem kleineren Teammöglich. Mittlere und kleine Stadien erhalten durch KI also ebenso wie große Stadien die Möglichkeit, eine gute, sendefähige Produktion auf die Beine zu stellen. KI kann außerdem dazu genutzt werden, um Spiele zu analysieren und für die Zuschauer zu Hause durch eingeblendete Grafiken und Animationen spannender und verständlicher zu gestalten. Damit können sie die Hintergründe und Regeln besser verstehen, die sonst meist nur langjährige Fans nachvollziehen können. Für die eingeblendeten Grafiken gibt es unzählige Darstellungsmöglichkeiten, und sie können bei so ziemlich jeder Sportart eingesetzt werden. Das Ganze nennt man in der Fachsprache auch Augmented Reality, sprich, die normale, im Stadion sichtbare Realität wird durch eingeblendete Informationen auf Bildschirmen erweitert, entweder auf dem PC, TV oder in Zukunft vielleicht über spezielle Brillen direkt im Stadion. Und wie kann KI in den Bereichen Club Management und Stadionbetrieb unterstützen? Eickeler: Nehmen wir mal das Beispiel, dass Spieler eingekauft werden sollen. Dann kann die KI Daten zur Ver fügung stellen, die die Entscheidung erleichtern. Es gibt etwa die Möglichkeit, Sensoren an der Kleidung anzubringen. Bei Fußballern wäre das beispielsweise an den Schienbeinschonern. Die gesammelten Daten werden dann ausgewer tet und stellen objektiv und vergleichbar dar, wie leistungsfähig ein Spieler ist. Auch über die Auswertung von Kamerabildern ist ein Ranking durch KI möglich. Beim Standardtracking auf dem Spielfeld kann eine Künstliche Intelligenz beispielsweise analysieren, ob die Spielstellung optimal ist oder für bestimmte Sportler verändert werden sollte. Die KI analysiert dafür mehrere Spiele und bereitet die Daten für die Trainer so auf, dass diese leichter und schneller entscheiden kön- „DER MENSCH WIRD IMMER IM MITTELPUNKT STEHEN“ Stefan Eickeler ist Senior Research Engineer, Experte für Machine Learning sowie Image Processing am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. Im Interview erklärt Eickeler, welche Vorteile Künstliche Intelligenz heute und zukünftig beim Stadion-Betrieb ermöglichen wird. „KI wird zukünftig jede Branche beeinflussen.“ SMART STADIUM

www.stadionwelt.de 7 nen, welcher Spieler im Team an welcher Stelle am besten eingesetzt wird. Was beim Stadionbetrieb ebenfalls relevant ist: Viele Bereiche lassen sich durch eine KI, die ständig dazulernt und Vorschläge macht, optimieren. Das können Hinweise an die Zuschauer für eine optimale Anreise, Tipps zum Besucherfluss, der Anlieferung von Waren oder dem Catering sein. Die KI stimmt diese – und viele weitere Bereiche – automatisch optimal aufeinander ab. Dadurch minimiert sich der menschliche Aufwand, was Kosten spart. Auch eine insgesamt höhere Auslastung der Stadien ist hierdurch möglich, da die KI vorschlagen kann, in welchen zeitlichen Abständen – und mit welchem Aufwand – zwischen Spielen weitere Veranstaltungen möglich sind. In großen Stadien wird bereits heute aufwendige Technik bei der Rasenpflege eingesetzt, wo die Software z. B. Hinweise darauf gibt, wann und wo man punktgenau düngen und bewässern soll. Diese Expertise wird durch KI auf lange Sicht auch kleineren und mittleren Stadien zugänglich sein. Dabei kann die KI, genau abgestimmt auf die Art des Rasens, einschätzen, welche Pflege optimal ist. Überhaupt wird sich die Technik, die es jetzt schon in großen Stadien gibt, noch weiterentwickeln und immer mehr Menschen zur Verfügung stehen. Ob Spiele und Entscheidungen durch KI fairer werden? Nun, eine KI kann da durchaus unterstützen, indem sie für den Schiedsrichter optimale Bildausschnitte in Sekundenschnelle zur Verfügung stellt. Immerhin sind in Stadien bis zu 20 Kameras im Einsatz, aber nicht alle Einstellungen zeigen unbedingt die Szene, die vielleicht gerade beurteilt werden soll. Das kann aber eine KI leisten. Die Entscheidung über ein Foul selbst würde ich allerdings niemals einer Künstlichen Intelligenz überlassen. Ich bin sicher, dass die Fans das nicht akzeptieren würden. Schließlich geht es beim Sport, oder bei Konzerten in den Stadien um Menschen und Emotionen. Eine KI sollte da besser im Hintergrund bleiben.  ZUR PERSON Stefan Eickeler ist Senior Research Engineer, Experte für Machine Learning sowie Image Processing am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. Seit 2015 entwickelt und realisiert er virtuelle Bandenwerbung für Stadien. Die durch Fraunhofer patentierte Lösung ermöglicht es – neben der Einblendung individueller Werbeinhalte – zum Beispiel zukünftig auch, Erklärgrafiken während einer Live-Übertragung auf Bildschirmen anzuzeigen. Dadurch erhalten die Zuschauer zusätzliche Informationen und können dem Spielverlauf besser folgen. Stefan Eickeler Bild: imago/Sven Simon Bild: Fraunhofer IAIS SMART STADIUM

8 www.stadionwelt.de An welchen Projekten im Bereich KI forschen Sie aktuell? Welche Durchbrüche erwarten Sie in der Zukunft? Eickeler: Es gibt hier am Fraunhofer IAIS Anwendungen, die bei der Erkennung von Schäden in der Produktion von Bauteilen, der Erkennung von betrügerischen Kreditkartentransaktionen oder bei der Klassifikation von Schäden an Autos oder in Abwasserkanälen helfen. Unsere Sprachassistenztechnologien vereinfachen außerdem die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und sparen auf diese Weise wertvolle Zeit, die dann für andere Aufgaben genutzt werden kann. Ich selbst beschäftige mich seit 2015 am Fraunhofer IAIS intensiv mit der Bandenwerbung in Stadien. Wir haben ein System am Markt, das den Inhalt der LED-Banden virtuell im Fernsehbild durch andere Inhalte ersetzen kann. Dadurch wird die Werbefläche vergrößert. Ich nenne mal ein Beispiel: Es kannsein, dass ineinemStadionan der Bande Bierwerbung zu sehen ist, aber in einem Land, in dem das Spiel ausgestrahlt werden soll, Werbung für Alkohol verboten ist. Wir können diese Werbung durch unsere Technik virtuell ersetzen, so dass die Werbung im Stadion eine andere ist als in der TV-Ausstrahlung. Wobei wir hier sogar nicht nur länderspezifisch, sondern mittlerweile runtergebrochen auf Städte ausspielen können, was anWerbung gewünscht ist. Auf der LED-Bande blenden wir dazu einen kurzen Lichtimpuls ein, der für die Zuschauer nicht zu sehen ist. Wir gewinnen dadurch aber ein Fernsehbild, auf dem – wie auf einer leeren Leinwand – nur eine von uns ausgewählte Farbe gezeigt wird, die wir dann überblenden können. Diese Ar t der Technik wird auch in der Filmindustrie eingeset zt, etwa bei der Verwendung von Greenscreens. Die Künstliche Intelligenz und Algorithmen, die hinter dem System stecken, haben wir schon erfolgreich bei UEFASpielen eingesetzt. Egal ob bei Sonnenlicht, im Regen, bei starken Schatten oder Nebel, wir können die gewünschten Inhalte sauber ausspielen. Sogar, wenn sich in einer Pfütze hinter dem Tornetz die Bandenwerbung spiegeln sollte. Da wir Standard-LEDs verwenden, sparen wir zudem Energie, und die Banden entwickeln kaum Wärme. Das hat sich insbesondere in wärmeren Ländern als großer Vor teil erwiesen, weil es nicht zu befürchteten Überhitzungen kam. Außerdem benötigen wir keine speziellen Infrarotkameras, unser Technikaufwand ist also deutlich geringer, die Bildqualität zugleich besser als bei ähnlichen Angeboten ohne KI. „Unternehmen sollten keinen einzigen Monat mehr warten.“ Bild: imago/Passion2Press SMART STADIUM

www.stadionwelt.de 9 Welche Handlungsempfehlungen können Sie auf Grundlage der aktuellen Forschung geben? Eickeler: Unternehmen sollten keinen einzigen Monat mehr warten, um sich mit den Vorteilen der KI-Techniken vertraut zu machen. Zeit ist Geld. Natürlich gibt es Branchen, die sehr kompetitiv sind, während andere es nicht sind. Generell ist es aber mittlerweile so, dass Firmen, die angefangen haben, KI-Techniken zu nutzen, ihren Konkurrenten gegenüber deutliche Wettbewerbsvorteile haben. Überall dort, wo Prozesse langwierig oder fehleranfällig sind, wo es mehr Präzision oder Entscheidungsunterstützung braucht, kann eine KI effizient unterstützen. Es gibt viele Anbieter, die Unternehmen beim Einstieg helfen, und natürlich bietet auch Fraunhofer als neutrale Einrichtung Möglichkeiten der Beratung und Zusammenarbeit an. Wir unterstützen Unternehmen beispielsweise durch umfangreiche Schulungsprogramme beim Aufbau eigener Kompetenzen oder der Weiterentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und wir beschleunigen den Know-how-Aufbau, den es dabei zwingend braucht. Wie sieht Ihrer Ansicht nach das Stadion der Zukunft – beispielsweise in 5, 10 oder 50 Jahren – aus? Eickeler: Ich glaube, der Trend geht in den nächsten fünf Jahren zu stärker spezialisierten Stadien, etwa Multifunktionsstadien, die für unterschiedliche Sportarten und Konzerte genutzt werden können. Dadurch ist eine hohe Auslastung möglich. Die Medientechnik wird vermutlich bald in den meisten Fällen fest installiert sein, damit die Produktionen nicht mehr zusätzliche Kameras aufbauen müssen. Durch 8-KKameras und den Einsatz von KI muss nicht mehr aufwendig geschnitten werden, weil die KI aus einer Aufnahme bereits bestimmte Abschnitte ausschneiden und die Bilder direkt ausstrahlen kann, ohne dass sie statisch wirken. Von der Entwicklung profitieren auch die Regionalligen, die dann vielleicht in Fan-TV-Kanälen oder im Internet professionelle Ausstrahlungen anbieten können. Ich denke, in fünf Jahren wird die Medientechnik und die Unterstützung in der Spielanalyse und Aufbereitung für die Zuschauer durch den gezielten Einsatz von Künstlicher Intelligenz noch viel besser sein, als sie heute bereits ist. Vielleicht sitzen die Zuschauer in zehn Jahren bereits mit Augmented-Reality-Brillen im Stadion und bekommen darüber zusätzliche Inhalte angezeigt, die sie nach eigenen Vorlieben vorher ausgewählt haben. Oder kleinere Vereine erhalten ein Sponsoring durch lokale Geschäfte, die durch die KI ihre Werbung auf den Banden virtuell anzeigen lassen kann. Wie das Stadion der Zukunft in 50 Jahren aussehen wird? Die technischen Möglichkeiten entwickeln sich rasant, und vieles, was wir heute aus Filmen kennen, wird dann vermutlich Normalität sein. Bei einer Sache bin ich mir aber sicher: Egal, ob bei einem Konzert oder der Fußballweltmeisterschaft, Zuschauer kommen ins Stadion, um Emotionen zu erleben. KI kann zwar für effiziente Abläufe und spannendere Spiele durch eingeblendete Grafiken und Animationen sorgen. Aber letztlich dreht sich immer alles ums Gefühl, das die Menschen teilen, wenn sie vor dem Bildschirm das Geschehen verfolgen oder dafür gemeinsam im Stadion zusammenkommen. Der Mensch wird immer im Mittelpunkt stehen. „Zuschauer kommen ins Stadion, um Emotionen zu erleben.“ Bild: VfL Wolfsburg 

10 www.stadionwelt.de SMART STADIUM Digitalisierung – zweifelsohne eines der drängendsten und vielseitigsten Themen unserer Zeit und ein absolutes Buzz Word der Stunde. Smarte Technologien verändern und vereinfachen die Welt. Nicht nur in Bezug auf das Privatleben, sondern auch im Sport. Auch die Sportligen kommen also nicht drum herum, so ist die Aufgabe längst weit oben auf der Agenda der Verantwortlichen. Die Individualisierung des Fan-Erlebnisses wird bei vielen Clubs ligaübergreifend intensiv diskutiert. SLC Management, in Nürnberg ansässig und Data-Intelligence-Partner von Stadionwelt, ist ein Unternehmen für datenbasierte Managementberatung auf strategischer sowie operative Ebene. Über 30 Jahre Erfahrung prägen die Expertise in den Märkten Sport, Freizeit und Kultur. SLC hat bereits zahlreiche Konzepte und Strategien für Profi-Clubs entwickelt und umgesetzt. Unter dem Forschungstitel „Zurück in die Zukunft – wie digital und innovativ darf das Fan-Erlebnis sein?“ hat SLC Management gemeinsammit Stadionwelt die (digitale) Fan Experience der Zukunft ins Visier genommen. DIGITALE ANGEBOTE BEIM STADION-BESUCH SIND WICHTIG Im Rahmen einer Online-Befragung befragte SLC Management im Zeitraum zwischen dem 9. und 23. September 2022 insgesamt mehr als 10.000 Fans der beziehungsweise Interessierte an den Profi-Ligen um ihre Einschätzungen gebeten. Unter den Befragten waren 5.562 Bundesliga-Fans, 1.568 Handball-Fans, 1.284 Basketball- sowie 1.630 Eishockey-Interessierte. Die Ergebnisse der exklusiven Studie wurden im Rahmen des eps ARENA SUMMIT den rund 700 Kongress-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern präsentiert. Veranstaltet wurde der Kongress von Stadionwelt, dem ESB Marketing Netzwerk sowie dem Frankfurter Deutsche Bank Park am 27. und 28. September 2022. Ein Kernergebnis der Erhebung: Fans legen großen Wert auf digitale Angebote beim Besuch des Stadions oder der Arena. Im Mittel liegt die Bewertung auf der Wichtigkeitsskala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (unwichtig) bei 2,80. Auffällig: Die Bewertung der Fans der Indoor-Ligen unterscheidet sich nur marginal. Der Liga-Vergleich zeigt bei der Bundesliga eine Bewertung von 3,53 – die Fans im Indoor-Sport messen den digitalen Angeboten eine etwas höhere Wichtigkeit bei (2,48/LIQUI MOLY HBL; 2,50/easyCredit BBL; 2,68/PENNY DEL). Die Wichtigkeit der Digitalisierung des Fan-Erlebnisses wurde im Mittel mit 2,96 bewertet. „DIGITALSTE FUSSBALL-LIGA DER WELT“ – EINE VISION MIT POTENZIAL Die Teilnehmenden wurden auch zu ihrer persönlichen Einstellung zur Digitalisierung befragt. So hatte die DFL in Person von Donata Hopfen, Vorsitzende der Geschäftsführung, das Ziel ausgerufen, die DFL zur „digitalsten Fußball-Liga der Welt“ machen zu wollen. Diese Vision finden gut 24,4% der Befragten gut, wie die exklusive Erhebung zeigt. Dieser Wert ist laut Maximilian Madeja, Geschäftsführer von SLC Management, defiWIE DIGITAL DARF DAS FAN-ERLEBNIS SEIN? Die Digitalisierung macht auch vor dem Profisport nicht Halt. Aber wie innovativ darf und soll das Fan-Erlebnis eigentlich sein? Dieser Frage ist Stadionwelt gemeinsam mit dem Data-Intelligence-Partner SLC Management nachgegangen. Wichtigkeit der Digitalisierung 1) DFL HBL BBL DEL Mittelwert Wie wichtig sind Ihnen digitale Angebote und soziale Medien in der Sportart Ihres Lieblingsclubs? 3,28 2,40 2,42 2,50 2,65 Wie wichtig sind Ihnen digitale Angebote beim Spieltagsbesuch? 3,53 2,48 2,50 2,68 2,80 Wie wichtig sind Ihnen die Digitalisierung des Fan-Erlebnisses? 3,47 2,72 2,79 2,86 2,96 1) Wichtigkeitsskala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (unwichtig). Quelle: SLC Management

www.stadionwelt.de 11 SMART STADIUM nitiv positiv zu sehen, da den Fans oftmals noch die Kenntnis der Möglichkeiten und die Vorstellbarkeit für dieses Ziel fehlt. Wichtig sei es daher, „dass die Konzepte, die dahinterstehen, den Fans klar und einfach kommuniziert“ würden. So sind auch rund 75 % der Meinung, dass die Digitalisierung des Spor ts mit den Wer ten und Traditionen des deutschen Profispor ts vereinbar sei und dass sich diese Ideen nicht gegenseitig ausschließen. Einzig in der Fußball-Bundesliga sind die Befragten (55,2 % Ja- zu 44,8 % Nein-Stimmen) tendenziell uneins. Dies begründet Maximilian Madeja damit, dass die Fußball-Bundesliga schon sehr weit sei und viele digitale Instrumente nutze. Daher fehle den Fans die Vorstellbarkeit, wohin die digitale Evolution noch gehen könne. Auch hier sei der Schlüssel, die Fans an die Hand zu nehmen und neben der Kommunikation auch Instrumente wie Pre-Controlling zu nutzen, um durch ein „Soft-Landing“ die digitalen Lösungen im Markt zu implementieren. Clubs und Venues sollten, so legt es ein Ergebnis der Studie nahe, die Digitalisierung in Maßen vorantreiben und Fans nicht überfrachten. So bejahen im Durchschnitt 71,0 % die Frage, ob „zu viel Digitalisierung vom Spiel als eigentlicher Kern des Events“ ablenke. Die Sorge ist unter Fußball-Fans im Liga-Vergleich besonders stark ausgeprägt (80,9 % Zustimmung). Gut 67 % der Studien-Teilnehmenden finden außerdem, dass zu viel Digitalisierung dem Erlebnis am Spieltag nicht guttut und dieses eher reduziere. „Von daher ist es allen voran wichtig, den Fans die Ideen klar zu kommunizieren. Anschließend empfiehlt es sich eine Markt- und Zielgruppenanalyse durchzuführen. Unter ständiger Abfrage von Bereichen wie Vorstellbarkeit, Fitting und Akzeptanz, lassen sich die jeweiligen Implementierungen prüfen und gegebenenfalls anpassen“, so Madeja. WO SMARTE TECHNOLOGIEN SINNVOLL SIND Darüber hinaus zeigt die Studie, dass aufgrund der Digitalisierung nicht automatisch eine erhöhte Bindung der Fans an die Liga und die jeweilige Spor tar t zu erwar ten ist. Dies bestätigt nur jeder Zweite (50,9 %). Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für smar te Technologien im Stadion oder der Arena sehen die Befragten vor allem in den Bereichen Ticketing, Einlasskontrolle, Sicherheit und Payment. Darüber hinaus wurden folgende sinnvolle Bereiche genannt: Besucherinformation, Catering, Gebäudemanagement (etwa im Bereich Energieeffizienz) sowie Verkehrsführung bei der An- und Abreise. Die Befragten gaben an, dass großes Interesse bestünde, einzelne Spiele der Liga-Konferenz individuell zusammenzustellen. Auf der Skala von 1 (sehr groß) bis 5 (sehr gering) benoteten die Fans diese Option im Mittel mit 2,55. Außerdem würden Stadion-Besucher gerne die Kommunikation der Schiedsrichter mitverfolgen (2,66). Seit der Einführung des Video Assistant Referees (VAR) etwa im Fußball gibt es bekanntlich emotionale Diskussionen um Entscheidungen und das in der Kritik stehende Prozedere dahinter. Die Fans hätten gerne die Möglichkeit, „aus vielfältigeren Bildern und Perspektiven als bisher auswählen zu können“. Zudem wurde der Wunsch genannt, während der Übertragungen im TV mehr Daten und Grafiken in Echtzeit einblenden zu können. Die Idee, einen digitalen Zwilling des jeweiligen Stadions oder der Arena in einem virtuellen Raum zu schaffen, um überall auf der Welt (gegen Bezahlung) Zugang zum Spieltags-Erlebnis zu haben, erhält immerhin schon 17 % Zustimmung. Dies mag zwar wenig erscheinen, ist, laut Maximilian Madeja, allerdings ein positiver Wert mit sehr viel Potenzial, da sich im Moment noch niemand richtig etwas darunter vorstellen kann.  Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen im Hinblick auf eine Digitalisierung des Fan-Erlebnisses und des Sports? DFL HBL BBL DEL Mittelwert Die Vision aus der Fußball-Bundesliga die digitalste Fußball-Liga der Welt zu machen, finde ich gut. 24,4 % – – – – Digitalisierung und Beibehaltung der Werte und Traditionen im deutschen Profisport schließen sich nicht aus. 55,2 % 82,1 % 80,4 % 85,6 % 75,8 % Zu viel Digitalisierung lenkt vom Spiel als eigentlichen Kern des Events ab. 80,9 % 68,8 % 69,1 % 65,3 % 71,0 % Zu viel Digitalisierung reduziert eher das Spieltagserlebnis. 79,3 % 63,6 % 66,7 % 59,7 % 67,3 % Dadurch erhöht sich das Interesse der Fans an der Liga und an der Sportart an sich. 25,8 % 75,6 % 73,5 % 71,6 % 61,6 % Quelle: SLC Management

SMART STADIUM Die oben genannten Daten sind nur ein kleiner Auszug aus einem riesigen Datensatz zum Thema Digitalisierung, den SLC Management für die Ligen und deren Clubs erhoben hat. Sollten Sie weitere Daten und Erkenntnisse rund um das Thema interessieren, melden Sie sich gerne bei der SLC Management GmbH. INDIVIDUELLE BETRACHTUNG WIRD EMPFOHLEN Die Studie belegt die Relevanz der Digitalisierung auch im Profisport. Die Verantwortlichen von Clubs und Venues sollten sich der Aufgabe weiter annehmen, ganzheitliche Strategien vorantreiben und sinnvoll investieren. Vielerorts nimmt das Thema bereits einen – zurecht – hohen Stellenwert ein, gleichzeitig sollten Fans auch nicht überfrachtet werden. Dies hätte im schlechtesten Fall eine kontraproduktive Wirkung. Maximilian Madeja, Geschäftsführer SLC Management, rät Verantwortlichen daher, „Lösungen dynamisch und zielgruppenbasiert zu entwickeln. Stichwort: Pre-Controlling – man muss nicht raten, welche Investitionen am Ende tatsächlich Früchte gleich welcher Form tragen werden.“ Madeja erklär t darüber hinaus: „Durch die Gesamtbetrachtung der Ergebnisse erhält man zwar eine wichtige Orientierung zur Einschätzung der generellen Lage, allerdings empfiehlt es sich, eine individuelle Betrachtungsweise vorzunehmen. Je nach Region, Stadion und Verein, gehen die Sichtweisen der Zielgruppen und ihre Bedür fnisse vor Or t selbstverständlich auseinander. Diese Detailergebnisse liegen uns vor, da sie Grundlage der Untersuchung sind.“ In welchen Bereichen sehen Sie besonders sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für smarte Technologie im Stadion/ in der Arena? (Mehrfachnennungen möglich) DFL HBL BBL DEL Mittelwert Ticketing 66,5 % 68,6 % 65,5 % 74,3 % 68,8 % Einlasskontrolle 57,5 % 51,0 % 48,3 % 59,0 % 54,0 % Sicherheit 70,7 % 36,3 % 37,1 % 38,3 % 45,6 % Payment 40,3 % 39,2 % 41,4 % 45,5 % 41,6 % Besucherinformation 38,5 % 41,2 % 43,1 % 41,4 % 41,1 % Catering 35,7 % 37,3 % 36,2 % 39,6 % 37,2 % Quelle: SLC Management ÜBER SLC MANAGEMENT SLC Management steht für datenbasierte Managementberatung und vereint seit über 30 Jahren wirtschaftliches Denken mit wissenschaftlicher Methodik sowie den Emotionen und der Leidenschaft der Wachstumsmärkte Sport, Freizeit und Kultur. Als Branchenführer für Management-Informations-Systeme im Sportmarkt unterstützt SLC Management mit Deutschlands größtem repräsentativen Sportpanel die Marktteilnehmer mit Beratungs- und Marktforschungsleistungen. Die Daten bilden die Grundlage für lösungsorientierte Konzepte sowie erfolgsorientierte (Investitions-)Entscheidungen in Strategie und Operative. Nachdem SLC Management weltweit zahlreiche Konzepte und Strategien entwickelt und umgesetzt hat, glauben die Experten umso mehr an die Kraft relevanter Daten und zielorientierter Lösungen für eine nachhaltige Professionalisierung und Profitabilität der Kunden. Bild: Stadionwelt 

www.stadionwelt.de 13 SMART STADIUM „KEIN STRESS MEHR“ Die Senstower UG hat sich auf Lösungen rund um das Thema Bluetooth und Bluetooth Mesh spezialisiert. Im Interview spricht Geschäftsführer Norbert Witt über die Lösungen von Senstower und seine Idee des smarten Stadions. Herr Witt, welche Geschäftsidee steckt hinter der Senstower? Witt: Die Senstower ist ein junges Unternehmen, das sich große Gedanken zur Prozessverbesserung durch Einsat z von smar ter Technik macht. Hier für haben wir einen BluetoothRepeater entwickelt, der sich den Strombedar f von der installier ten Beleuchtung holt und sich mit anderen zu einem Maschen-Net zwerk – Mesh – verbindet. Zusammen mit Sensorik in den Repeatern sowie selbstentwickelten sogenannten Beacons, die Objekte wie Betten im Krankenhaus oder mobile Imbissstände in Stadien sichtbar machen, können wir viel Transparenz für die Besucher*innen und eine Menge Arbeitseinsparung bei den Mitarbeiter*innen bringen. Natürlich soll mit unserer Anwendung auch der Umsat z in der Venue nennenswer t gesteiger t werden. Gehen Sie denn derzeit persönlich gern auf große Veranstaltungen? Witt: Ich muss offen gestehen, dass ich dies auf Grund der unzureichenden Organisation nicht gern tue. Wo finde ich in der Pause eine freie Toilette? Schaffe ich es dann auch noch, etwas Warmes zu essen zu besorgen? Wo finde ich den Behinderteneingang oder wo bleiben die Ordner, wenn man sie einmal braucht? Und wie wollen Sie diese Probleme lösen? Witt: Wir haben neben unserer schon genannten Innovation eine technische Möglichkeit gefunden, um die Anzahl und die Bewegung von Menschen in einer 3D-Karte der Venue sichtbar zu machen. Gleichzeitig können die Besucher*innen über eine Wegfindung zum Wunschort gebracht werden und vorher erkennen, wo es sich lohnt anzustellen. Bisher unsichtbare Geräte wie Zapfanlagen etc. können durch unsere Beacons eine Statusmeldung von sich geben. Somit gibt es also keinen Stress mehr. Das würde die Zufriedenheit der Besucher*innen enorm steigern und – was aus unserer Sicht auch sehr wichtig ist – die der Mitarbeiter*innen. Durch die entstehende Transparenz würden viele Wege und Anrufe wegfallen und somit kostbare Zeit eingespart werden.  Kapellenweg 6D D–13159 Berlin Tel.: +49 30 62 93 94 26-1 E-Mail: nwitt@senstower.de Internet: www.senstower.de Senstower UG Norbert Witt Das ungekürzte Interview inklusive einer umfangreicheren Produktbeschreibung finden Sie online. „Das würde die Zufriedenheit enorm steigern“ ADVERTORIAL

14 www.stadionwelt.de SMART STADIUM Das SoFi Stadium ist ein gigantisches Gebäude, das auf dem weltweiten Stadionmarkt Maßstäbe gesetzt hat. Für diejenigen, die noch mehr darüber wissen wollen: Bitte stellen Sie die größten Highlights aus Ihrer Sicht vor. Sampson: Das SoFi Stadium – ein Open-AirStadion – ist das erste Indoor- und OutdoorStadion der NFL und mit rund 280.000 m2 das größte Stadion der NFL. Es hat eine Kapazität von etwa 70.000 Sitzplätzen und ist auf bis zu 100.000 Plätze erweiterbar. Das Stadion verfügt über 260 Luxussuiten und mehr als 13.000 Premium-Sitzplätze. Die Veranstaltungsebene des Stadions befindet sich gut 30 Meter unter dem Bodenniveau. Um dies zu erreichen, wurden allein in der Stadionschüssel über sieben Millionen Kubikmeter Erde ausgehoben und auf dem Gelände verteilt. Fast 100.000 Tonnen Stahl und Kabel wurden installiert und 144.000 Kubikmeter Beton wurden für den Bau des SoFi Stadiums verwendet. Darüber hinaus ist das Videoboard des SoFi Stadiums, der Infinity Screen von Samsung, das größte und einzige 360° 4K-Videoboard im Spor t. Das Stadion ist komplett digital und damit die per fekte Heimat für zwei NFL-Teams, den Super-Bowl-Sieger Los Angeles Rams und die Los Angeles Chargers. Welche Rolle spielt das SoFi Stadium in der US-amerikanischen Sportstättenbranche? Und weltweit? Sampson: Der Hollywood Park in Inglewood, Kalifornien, ist ein Sport- und Unterhaltungszentrum von Weltrang, das von E. Stanley Kroenke, dem Eigentümer und Vorsitzenden der Los Angeles Rams, gebaut wurde. In den Bereichen Bau, Konstruktion, Design und Technologie gibt es viele Innovationen. Der hochmoderne Veranstaltungsort ist das Herzstück des fast 300 Hektar großen, gemischt genutzten Hollywood Parks und beherbergt das ganze Jahr über eine Vielzahl von internationalen Sport- und EntertainmentEvents. Zu den vergangenen und kommenden Veranstaltungen gehören: der Super Bowl LVI im Februar 2022, das College-Football National-Championship-Game im Jahr 2023, WrestleMania im Jahr 2023, die Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2026 und die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2028. Welche Rekorde hat das Stadion gebrochen? Sampson: Das SoFi Stadium ist ein komplett digitaler Veranstaltungsor t und ver fügt über die größte Videowall im Spor t, den Infinity Screen von Samsung. Der Infinity Screen im SoFi Stadium ist der erste seiner Ar t, es ist ein völlig einzigar tiges Design. Das Stadion selbst ist das erste, das als Indoor- und Outdoor-Stadion gebaut wurde, und außerdem – wie eingangs erwähnt – das größte Stadion der Liga. Die Venue hat im September 2020 die Pforten geöffnet. Wie waren die ersten Jahre des Betriebs rückblickend? Sampson: Das SoFi Stadium wurde 2021 für die Fans geöffnet, und das erste Konzer t war „Vax Live“ im Mai. Vax Live war eine Feier der Hoffnung, die die COVID-19-Impfstoffe, die um diese Zeit erstmals eingeführ t wurden, Familien und Gemeinden auf der ganzen Welt gaben. Kurz „EIN REIN DIGITALES STADION“ Im Interview spricht Travis Sampson, Senior Vice President und Chief Technology Officer SoFi Stadium und Hollywood Park, über das teuerste Stadion der Welt, digitale Highlights – und die ersten Jahre des Venue-Betriebs. „Sport- und Unterhaltungszentrum von Weltrang“ Travis Sampson

www.stadionwelt.de 15 SMART STADIUM darauf fand unsere erste Veranstaltung mit dem DJ Kaskade statt. Ich bin erst seit Juli dieses Jahres Mitglied des Teams und kann Ihnen sagen, dass es erstaunlich ist, zu beobachten, wie die Gäste das Gebäude bei jeder Veranstaltung nutzen. Das SoFi Stadium hat im November 2021 seinen millionsten Fan erreicht, nur sechs Monate nach der ersten Veranstaltung mit Fans – und wir begrüßen weiterhin mehr Fans mit einem abwechslungsreichen Konzer t- und NFL-Programm. Sie haben die Corona-Pandemie bereits angesprochen. Inwieweit haben Sie in der Krise gelitten, da die erste Saison aufgrund der Covid-Maßnahmen ohne Zuschauer stattfand? Sampson: Von der COVID-19-Pandemie waren alle betroffen. Da das Stadion im Jahr 2020 für die Fans geschlossen war, war die NFL-Saison 2021 für das Stadion umso einschneidender. Die Fans freuten sich nicht nur auf die Rückkehr zu Live-Veranstaltungen, sondern auch darauf, ihre Lieblingsteams in einem neuen, hochmodernen Stadion in ihrer Heimatstadt zu sehen. Und wie ist der aktuelle Stand? Sampson: Wir folgen weiterhin den Richtlinien des LA County Department of Health. Das Stadion ist eine bargeldlose Venue – und es verwendet auch digitales Ticketing und digitales Parken für alle seine Veranstaltungen. Es ist jetzt erst die zweite NFL-Saison mit Fans im Gebäude. Wir haben auch schon Konzerte unter anderemmit Grupo Firme, Kenny Chesney, den Red Hot Chili Peppers, Motley Crue und Def Leppard veranstaltet. Natürlich ist ein Gebäude wie das SoFi Stadium vollständig digital und vernetzt. Bitte erzählen Sie uns etwas über Ihre Technologie-Strategie. Sampson: Das SoFi Stadium und der Hollywood Park setzen einen Standard in Sachen Technologie, und da ich erst kürzlich zum Team gestoßen bin, freue ich mich darauf, das Technologieerlebnis für die Gäste zu verbessern. Wir möchten, dass die Fans, die das Stadion besuchen, um ein NFL-Spiel in einem neuen Stadion zu erleben, von der Technologie begeistert sind und sich noch lange nach ihrer Abreise daran erinnern. Die Rams teilen sich das Stadion mit den LA Chargers. Wie funktioniert das in der Praxis? Sampson: Das SoFi Stadiumwurde von Anfang an als Heimspielstätte für zwei NFL-Teams konzipiert. Es ist ein komplett digitaler Veranstaltungsort und es gibt keine statische Beschilderung für eines der beiden Teams. Da wir ein rein digitales Stadion sind, können wir mit einem Knopfdruck von einem Spiel der Rams zu einem der Chargers wechseln.  Bild: SoFi Stadium

16 www.stadionwelt.de SMART STADIUM Sechs Millionen Leuchtdioden auf 276 Quadratmetern – fast die doppelte Auflösung des etwas größeren und älteren Pendants in Gelsenkirchen – und ein randloses Bild: Europas modernster Videowürfel bleibt als Aushängeschild der Partnerschaft zwischen LG Electronics und Eintracht Frankfurt fast immer im Blick der Stadionbesucher. Denn er schwebt an Stahlseilen mitten über dem Anstoßkreis und hat sich längst als „Stammspieler“ etabliert. Der Würfel besteht aus Kabinetten der LBE Standard Series mit einem Pixel-Pitch von 6,94 Millimetern. Die vertikale Auflösung liegt bei 865 Pixeln, horizontal löst der Bildschirm rundum mit 6.628 Pixeln auf. Der neue Würfel zeigt ein kontrastreiches, farbtreues und gestochen scharfes Bild; sein bei der Installation im Jahr 2005 noch hochmoderner Vorgänger musste bei halber Fläche noch mit einem Zehntel der Bildpunkte auskommen. Dank 97-prozentiger Helligkeitskonformität wirkt das Bild nahtlos, die einzelnen Kabinette sind von den Tribünen nicht zu unterscheiden. Die 6,8 Zentimeter tiefen Kabinette sind so leicht, dass der gesamte Würfel „nur“ 6,9 Tonnen wiegt – weniger als ein Fünftel des Vorgängers. Die Vorderseiten der Displays sind IP65-zertifiziert und damit vor Berührungen, Staub und Strahlwasser aus jedem Winkel geschützt, die innenliegenden Rückseiten sind IP54-zertifiziert. Wind und Wetter sind damit ebenso wenig ein Problem wie ein – technisch anspruchsvoller – Treffer mit dem Ball. Dank einfach abzunehmender Strom- und Steuerungseinheiten an jedem Panel lässt der Würfel sich unkompliziert warten. Wie der Vorgänger dient er außerdem als „Garage“ für das 9.000 Quadratmeter große Cabrio-Dach, das bei Bedarf durch 32 Zugschlitten ausgebreitet wird. 863 METER LED-GÜRTEL Die Ribbon Boards, die in zwei Reihen zwischen den Rängen rund ums Spielfeld laufen, sind aus 863 quadratischen, je einen Quadratmeter großen LED-Kabinetten mit einem Kontrast von 10.000:1 und einer Helligkeit von bis zu 5.000 Nits zusammengesetzt. Die Auflösung liegt bei jeweils 96 mal 96 Pixeln bei einem Pixel-Pitch von 10,41 Millimetern. Der horizontale Blickwinkel beträgt 160 Grad, damit sind die Inhalte – wie Werbung und Animationen – von jedem Platz im Stadion aus gut zu erkennen. Dank der gleichmäßigen Helligkeits- und Farbdarstellung sind die einzelnen Kabinette kaum zu unterscheiden. Die Vor- und Rückseite sind jeweils IP65-zertifiziert und damit vor Staub, Berührungen und Strahlwasser aus jedem Winkel geschützt. Zwei redundante LED-Controller sorgen für Ausfallsicherheit, durch die beidseitige Anspielung jedes Kabinettes ist von Datenübertragungsfehlern je höchstens ein Kabinett betroffen. Weil die Kabinette mit je 19 Kilogramm sehr leicht sind, belasten sie die Statik nicht unnötig. WEITERE LED- UND IPS-TECHNIK Schon am Empfangstresen fällt Besuchern außerdem die LED-Wand ins Auge. Sie besteht aus 63 LED-Displays der Ultra Slim Series (Modell: LSCB025) mit einem PixelPitch von 2,5 Millimetern. Weitere Bildschirme zur Anzeige von Informationen vervollständigen die Welcome Zone. Auch die übrigen Bereiche des Stadions wurden aufgerüstet: In den Cateringbereichen präsentieren fast 300 IPS-Displays mit Bilddiagonalen von 43 und 55 Zoll SCHARFER VIDEOWÜRFEL UND FARBENFROHE BANDEN Bereits in seiner dritten Saison beeindruckt der Würfel am Stadionhimmel der Eintracht noch immer. Im Deutsche Bank Park ist LG-Technik installiert, wohin man schaut: LED-Ribbon-Boards zwischen den Rängen, eine riesige LED-Wand in der Welcome Zone und hunderte weitere Displays. ADVERTORIAL Sehen Sie mehr über die LG-Technik im Heimstadion von Eintracht Frankfurt.

www.stadionwelt.de 17 SMART STADIUM Speisen und Getränke. Im Presseraum stehen mehrere Dutzend LG LED Blocs als Hintergrund für Interviews und für die Namensanzeige zur Verfügung, zusätzlich kommen 75-Zoll-IPS-Displays (Modell: 75UH5F-H) zum Einsatz. Die Business-Lounges sind mit rund 100 IPS-Displays und Commercial-TVs mit Bilddiagonalen zwischen 43 und 55 Zoll ausgestattet. In den Konferenzräumen und Büros des „Proficamps“ direkt neben dem Deutsche Bank Park kommen mehr als 100 IPS-Displays mit Bilddiagonalen zwischen 43 und 98 Zoll zum Einsatz. STARKE PARTNERSCHAFT SEIT 2019 Die Eintracht ist bis 2035 Hauptmieter des Stadions im Frankfurter Stadtwald, das mehr als 50.000 Besucher fasst. LG Electronics unterstützt Hessens größten Sportverein seit 2019 als offizieller Partner. In den kommenden Jahren sollen weitere LCD-, LED- und OLED-Produkte aus dem Digital-Signage-Portfolio von LGangebracht werden. AuchandereStadien stattet LGaus: Beim FC Lausanne-Sport und bei Servette FC in Genf installierte LG kürzlich etwa einen eigens entwickelten 250Meter langen, UEFAzertifizierten LED-Perimeter rund um das Grün. Hinzukommen je zwei 40m² große LED-Anzeigetafeln sowie zahlreiche LCDSignage-Bildschirme im In- und Outdoorbereich. Beim Schweizer Traditions-Eishockeyverein HC Ambrì-Piotta (HCAP) hängen ein 108 Quadratmeter großer Videowürfel, ein ein Meter hohes LEDRibbon-Board mit 220 Quadratmetern Gesamtfläche und 95 Monitore in Hospitality-Zonen undMeeting-Räumen. Die passende Steuerung zum Smart Stadium erhalten Sie übrigens auch von LG. Mit der hauseigenen Lösung Super Sign kontrollieren Sie alle Displays zentral und unkompliziert.  ADVERTORIAL Alfred-Herrhausen-Allee 3–5 D–65760 Eschborn Tel.: +49 (0)6196 5821100 E-Mail: florian.sohn@lge.com Internet: www.lg.com/de LG Electronics Deutschland GmbH Bild: LG

18 www.stadionwelt.de Das Bereitstellen einer Internetverbindung ist inzwischen für Betreiber von Stadien und Arenen zur Pflicht geworden. Ein öffentliches zugängliches WLAN-Netz dient aber nicht nur der Unterhaltung der Fans; es ist damit auch ein finanzielles Kalkül verbunden. Es geht schließlich um die Fan Experience – und auch um die Reputation einer Veranstaltungsstätte. Aktuell wird in Deutschland viel über den neuen Mobilfunkstandard 5G diskutiert. Der Nachfolger von 4G bzw. LTE ermöglicht noch schnellere Übertragungsraten beinahe in Echtzeit, was zum Beispiel Augmented-Reality-Anwendungen ermöglicht. In Deutschland war die Wolfsburger Volkswagen Arena 2019 nach Angaben der Liga das „erste Bundesliga-Stadion mit 5G-Technologie“. Der FC Bayern folgte mit seinem Telekommunikations-Partner, der Deutschen Telekom, 2020. WLAN ODER 5G? Der Ausbau der 5G-Technologie wird hierzulande zwar durchaus vorangetrieben, noch steht die Option aber nicht überall zur Verfügung. Mit dem Netzaufbau sind hohe Kosten und mitunter lange Genehmigungsverfahren verbunden. Aber worin liegen eigentlich die Unterschiede zwischen einem WLAN und dem 5G-Mobilfunknetz? Eine stabile Datenübertragung mit hoher Kapazität lässt sich nur mit dem – lokalen – WLAN in Eigenregie gewährleisten, während man beim Mobilfunk externe Signale empfängt und damit keinen Einfluss auf Störungen und Fehlerquellen hat. 5G ist per se nicht als Alternative zu einem WLAN-Netzwerk zu verstehen. Die Technologien sollen sich vielmehr ergänzen und haben beide eine Daseinsberechtigung, heißt es vonseiten der Experten – es kommt eben auf den Anwendungsfall FAN EXPERIENCE: KONNEKTIVITÄT ALS SCHLÜSSEL Konnektivität ist ein relevanter Faktor, wenn es um die Fan Experience in Stadien und Arenen geht. WLAN oder 5G? Die beiden Optionen schließen sich keinesfalls gegenseitig aus. Ein Überblick über die Technik. LI-FI: KURZ ERKLÄRT Bei Light-fidelity (kurz: Li-Fi) handelt es sich um eine Technologie zur drahtlosen Datenübertragung mittels Licht. Ein Modulator am Sender schaltet eine Leuchtdiode, kurz LED, sehr schnell ein und aus, sodass es das menschliche Auge nicht wahrnimmt. Eine Fotodiode am Empfänger nimmt das Licht auf und wandelt es in elektrische Impulse um. Voraussetzung dafür ist der direkte Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger. Im Vergleich zu anderen drahtlosen Kommunikationsstandards bietet Li-Fi deutliche Vorteile, wie etwa eine schnelle, drahtlose Datenübertragung, eine echtzeitfähige Kommunikation sowie eine hohe Datensicherheit aufgrund nötiger Sichtverbindung. SMART STADIUM

SMART STADIUM www.stadionwelt.de 19 an. Je nach Venue-Typ, individuellen Vorstellungen und Anforderungen kann es gegebenenfalls Sinn machen, beides miteinander zu kombinieren. Es gilt zu beachten: Da die 5GVerbindung nicht vom Hausherrn bereitgestellt wird, er kein Netzbetreiber ist, nicht die Hoheit über das System hat und die Daten nicht durch sein Netz laufen, lässt sich auch keine Wertschöpfungskette nach eigenen Wünschen gestalten und wie beim WLAN abbilden. ÜBERTRAGUNG PER LICHT Eine weitere Möglichkeit der Datenübertragung ist Light-fidelity (kurz: Li-Fi) – dabei handelt es sich um eine Technologie zur drahtlosen Datenübertragung mittels Licht. Ein Modulator am Sender schaltet eine Leuchtdiode, kurz LED, sehr schnell ein und aus, sodass es das menschliche Auge nicht wahrnimmt. Eine Fotodiode am Empfänger nimmt das Licht auf und wandelt es in elektrische Impulse um. Voraussetzung dafür ist der direkte Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger. Im Vergleich zu anderen drahtlosen Kommunikationsstandards bietet Li-Fi deutliche Vorteile, wie etwa eine schnelle, drahtlose Datenübertragung, eine echtzeitfähige Kommunikation sowie eine hohe Datensicherheit aufgrund nötiger Sichtverbindung. Unter anderem stellte der Hamburger SV das System 2019 im Pressebereich vor. Daniel Nolte, Bereichsleiter Organisation & Infrastruktur der HSV Fußball AG, begründet den Schritt gegenüber Stadionwelt folgendermaßen: „Insbesondere im Vollbetrieb an Spieltagen befinden sich unsere Technologien am Rande der Überlastung, sodass alternative Datenübertragungswege in der Luft für uns eine spannende Option waren und sind.“ Die Implementierung im Stadion hat laut Nolte nur eine Woche Arbeitszeit in Anspruch genommen. „In dieser Zeit wurde die Technik in unsere Gebäudeleittechnik eingebunden sowie die Lampen und Verkabelung in den entsprechenden Bereichen ausgetauscht.“ Die Journalisten erhalten durch die Installation der LiFi-Technologie „eine weitere, stabile Quelle für Konnektivität im Pressekonferenzraum“. Alle Medienvertreter können die WLAN-Netze auch weiterhin nutzen. Der Vorteil der LiFi-Technologie? „LiFi arbeitet im Vergleich zum WLAN in einem anderen Frequenzspektrum, das bei einem vollen Stadion nicht überlastet ist und zudem höhere Bandbreiten erzielen kann“, erklärt Nolte.  Exklusive Übersichten zum Thema WLAN im Profisport finden Sie online bei Stadionwelt+ Grafik: Jcomp – Freepik.com Bild: Stadionwelt

20 www.stadionwelt.de Wenn unser Netzwerk nicht in der Lage ist, ein höchst zuverlässiges, nahtloses Erlebnis während des Spiels zu bieten, bleiben die Fans zu Hause. Manch einer wird das für eine steile These und für zu einseitig betrachtet halten. Aber früher oder später ist es im Grunde genommen genau so einfach, wie es sich anhört. Denn: Die Welt, in der wir leben, ist digital, hypervernetzt und datengetrieben. Unser Alltag wird bestimmt von Technologie, Software-Lösungen, Apps und Online-Präsenz. Und das uneingeschränkt in fast allen Lebensbereichen. Insbesondere das Freizeitverhalten ist geprägt vom Bestreben, jederzeit gut unterhalten und top aktuell informiert zu sein. Eine der wichtigsten Grundlagen dafür ist ein zuverlässiges, modernes und hochverfügbares Netzwerk. TRAUM-DUO 5G & WI-FI 6 Wieso sollten Veranstaltungsbesucher und -besucherinnen darauf verzichten? Die Erfahrung aus der 3G- und 4G-Technologie hat uns gelehrt, dass mit steigender Durchdringung dieser Technologie auf den End-User-Devices sukzessive Überlastungssituationen in High-Density-Umgebungen erzeugt werden. Mit Etablierung der neuen 5G-Technologie wird hier in der Momentaufnahme sicherlich eine Verbesserung erfolgen, mit stärkerer Verbreitung dieser Technologie werden die oben beschriebenen Szenarien dennoch wieder eintreten. Dies liegt nicht an der Leistungsfähigkeit der 5G-Technlogie, die zweifelsohne neue Benchmarks setzt, sondern vielmehr an der konzeptionellen Planung der Mobilfunk-Abdeckung in den Stadien. Dies sind gute Gründe für Betreiber von Veranstaltungsorten, sich nicht allein darauf zu verlassen. Die Lösung: Eine Kombination mit modernster Netzwerktechnologie für Wi-Fi- Konnektivität und damit verbundener Analytics. Denn 5G und Wi-Fi 6 lassen sich ergänzend einsetzen – und das nahtlos und mit größtem User-Komfort. Im Hinblick auf die EURO 2024, die in Deutschland stattfinden wird, sind besonders die Stadien gefordert, sich sehr schnell in Sachen Technologie auf den neuesten Stand zu bringen. Auch wenn man als „echter“ Fan schnell geneigt ist, zu erklären „Ich bin für das Spiel da und wer nur auf dem Handy herumtippt, kann gleich zu Haus bleiben!“ Früher oder später muss man es sich eingestehen: Konnektivität ist ausschlaggebend für das Besuchserlebnis – und das nicht nur, weil es freien WLAN-Zugang gibt. DAS NETZWERK: MANAGER ABSEITS DES PLATZES Modern ausgestattete Stadien nutzen ihre Netzwerkinfrastruktur sinnvoll an verschiedensten Stellen. Von Mobile Ticketing bis zum kontaktlosen Zahlen an Verpflegungsständen und im Fanshop profitieren Besucher von einer zuverlässigen und leistungsfähigen Netzwerkinfrastruktur. Ein einfaches Management und zahlreiche Analysefunktionen SMART STADIUM DAS SMARTE STADION: MIT ZUKUNFTSFÄHIGER TECHNOLOGIE ZUM OPTIMALEN BESUCHERERLEBNIS Egal ob Fußball, Football oder andere Sportarten; ob Super Bowl, Fußball-Weltmeisterschaft oder weitere Großveranstaltungen: Das Netzwerk ist der Schlüssel zum innovativen Besuchererlebnis. ADVERTORIAL Bild: Extreme Networks

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