Stadionwelt | Special Smart Stadium

www.stadionwelt.de 11 SMART STADIUM nitiv positiv zu sehen, da den Fans oftmals noch die Kenntnis der Möglichkeiten und die Vorstellbarkeit für dieses Ziel fehlt. Wichtig sei es daher, „dass die Konzepte, die dahinterstehen, den Fans klar und einfach kommuniziert“ würden. So sind auch rund 75 % der Meinung, dass die Digitalisierung des Spor ts mit den Wer ten und Traditionen des deutschen Profispor ts vereinbar sei und dass sich diese Ideen nicht gegenseitig ausschließen. Einzig in der Fußball-Bundesliga sind die Befragten (55,2 % Ja- zu 44,8 % Nein-Stimmen) tendenziell uneins. Dies begründet Maximilian Madeja damit, dass die Fußball-Bundesliga schon sehr weit sei und viele digitale Instrumente nutze. Daher fehle den Fans die Vorstellbarkeit, wohin die digitale Evolution noch gehen könne. Auch hier sei der Schlüssel, die Fans an die Hand zu nehmen und neben der Kommunikation auch Instrumente wie Pre-Controlling zu nutzen, um durch ein „Soft-Landing“ die digitalen Lösungen im Markt zu implementieren. Clubs und Venues sollten, so legt es ein Ergebnis der Studie nahe, die Digitalisierung in Maßen vorantreiben und Fans nicht überfrachten. So bejahen im Durchschnitt 71,0 % die Frage, ob „zu viel Digitalisierung vom Spiel als eigentlicher Kern des Events“ ablenke. Die Sorge ist unter Fußball-Fans im Liga-Vergleich besonders stark ausgeprägt (80,9 % Zustimmung). Gut 67 % der Studien-Teilnehmenden finden außerdem, dass zu viel Digitalisierung dem Erlebnis am Spieltag nicht guttut und dieses eher reduziere. „Von daher ist es allen voran wichtig, den Fans die Ideen klar zu kommunizieren. Anschließend empfiehlt es sich eine Markt- und Zielgruppenanalyse durchzuführen. Unter ständiger Abfrage von Bereichen wie Vorstellbarkeit, Fitting und Akzeptanz, lassen sich die jeweiligen Implementierungen prüfen und gegebenenfalls anpassen“, so Madeja. WO SMARTE TECHNOLOGIEN SINNVOLL SIND Darüber hinaus zeigt die Studie, dass aufgrund der Digitalisierung nicht automatisch eine erhöhte Bindung der Fans an die Liga und die jeweilige Spor tar t zu erwar ten ist. Dies bestätigt nur jeder Zweite (50,9 %). Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für smar te Technologien im Stadion oder der Arena sehen die Befragten vor allem in den Bereichen Ticketing, Einlasskontrolle, Sicherheit und Payment. Darüber hinaus wurden folgende sinnvolle Bereiche genannt: Besucherinformation, Catering, Gebäudemanagement (etwa im Bereich Energieeffizienz) sowie Verkehrsführung bei der An- und Abreise. Die Befragten gaben an, dass großes Interesse bestünde, einzelne Spiele der Liga-Konferenz individuell zusammenzustellen. Auf der Skala von 1 (sehr groß) bis 5 (sehr gering) benoteten die Fans diese Option im Mittel mit 2,55. Außerdem würden Stadion-Besucher gerne die Kommunikation der Schiedsrichter mitverfolgen (2,66). Seit der Einführung des Video Assistant Referees (VAR) etwa im Fußball gibt es bekanntlich emotionale Diskussionen um Entscheidungen und das in der Kritik stehende Prozedere dahinter. Die Fans hätten gerne die Möglichkeit, „aus vielfältigeren Bildern und Perspektiven als bisher auswählen zu können“. Zudem wurde der Wunsch genannt, während der Übertragungen im TV mehr Daten und Grafiken in Echtzeit einblenden zu können. Die Idee, einen digitalen Zwilling des jeweiligen Stadions oder der Arena in einem virtuellen Raum zu schaffen, um überall auf der Welt (gegen Bezahlung) Zugang zum Spieltags-Erlebnis zu haben, erhält immerhin schon 17 % Zustimmung. Dies mag zwar wenig erscheinen, ist, laut Maximilian Madeja, allerdings ein positiver Wert mit sehr viel Potenzial, da sich im Moment noch niemand richtig etwas darunter vorstellen kann.  Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen im Hinblick auf eine Digitalisierung des Fan-Erlebnisses und des Sports? DFL HBL BBL DEL Mittelwert Die Vision aus der Fußball-Bundesliga die digitalste Fußball-Liga der Welt zu machen, finde ich gut. 24,4 % – – – – Digitalisierung und Beibehaltung der Werte und Traditionen im deutschen Profisport schließen sich nicht aus. 55,2 % 82,1 % 80,4 % 85,6 % 75,8 % Zu viel Digitalisierung lenkt vom Spiel als eigentlichen Kern des Events ab. 80,9 % 68,8 % 69,1 % 65,3 % 71,0 % Zu viel Digitalisierung reduziert eher das Spieltagserlebnis. 79,3 % 63,6 % 66,7 % 59,7 % 67,3 % Dadurch erhöht sich das Interesse der Fans an der Liga und an der Sportart an sich. 25,8 % 75,6 % 73,5 % 71,6 % 61,6 % Quelle: SLC Management

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