Nachhaltigkeit

NACHHALTIGKEIT 14 www.stadionwelt.de Wir alle spüren die Auswirkungen der Klimakrise. Der aktuelle IPCC-Bericht hat erneut eindringlich unterstrichen: Die nächsten Jahre sind entscheidend, um schnellstmöglich Emissionen zu reduzieren und die schlimmsten Folgen der Klimakrise noch verhindern und die Erwärmung möglichst auf 1,5° begrenzen zu können. Zur Bewältigung dieser Krise brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens und gemeinsames Handeln über alle gesellschaftlichen Ebenen hinweg – von den politischen Rahmenbedingungen bis hin zur Verantwortung jedes Einzelnen. Der Sport ist dafür ein idealer Träger. Doch auch er ist unmittelbar von den Folgen der Klimakrise betroffen: Beispielsweise bei Wettkämpfen unter Extremtemperaturen, beim Wintersport ohne Naturschnee oder nicht nutzbaren Sportflächen aufgrund von Fluten und Dürre. Er trägt zugleich selbst zur Klimakrise bei: Die Anreise zu Wettkämpfen und Sportevents, der Energie- undWasserverbrauch sowie die Müllentstehung etwa wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Ist das vermeidbar? Ja und nein. Der Sport lebt von seinen Events. Er braucht Wettkampfstätten. Und um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, muss die Anreise zu Auswärtsspielen erfolgen. Wir müssen diese Aspekte aber neu denken und dabei versuchen, nachhaltige Alternativen zu finden, Emissionen zu vermeiden bzw. falls nicht möglich, sie zu reduzieren oder zu kompensieren. Es ist eine große Chance für den Sport, mit seiner Reichweite und der gesellschaftlichen Rolle eine Vorbildfunktion einzunehmen. Er kann Impulse geben für die großen Weichenstellungen, die Systemveränderungen und die Änderungen unserer eigenen Nutzenvorstellungen, die erfolgen müssen. Denn der Sport lebt von seiner Fähigkeit, Massen zu begeistern. Die Klimakrise ist ein zentrales Thema für viele, wodurch sich auch die Erwartungshaltung gegenüber wichtigen gesellschaftlichen Instanzen wie dem Sport verändert hat. Verschiedene Studien und Umfragen zeigen, dass 75 % und mehr der Befragten eine Auseinandersetzung des Sports mit gesellschaftlichen Herausforderungen erwarten. Dadurch steigt der Druck auf die Entscheidungsträger*innen im Sport. Immer mehr Akteure haben sich bereits auf den Weg gemacht: Nachhaltigkeits-Zertifizierungen, CSR-Berichte oder Fan-Umfragen zu Nachhaltigkeitsthemen sind die ersten Schritte der strategischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Entscheidend ist eine langfristig nachhaltige und fundierte Strategie, die auf validen, messbaren Werten basiert. Was auf den ersten Blick nach einer Belastung klingen mag – und natürlich werden dabei auch Ressourcen finanzieller und personeller Art beansprucht – wird zur Chance für Sportclubs und Sportstättenbetreiber*innen, wenn man sich die Möglichkeiten bewusst macht: • Der richtige Umgang mit der Klimakrise und klimaschützenden Maßnahmen schärft die Marke und Vom Fußabdruck zum Handabdruck Warum die Beschäftigung mit dem CO2-Fußabdruck eine Chance ist Ein Beitrag von Stefan Wagner, 1. Vorsitzender Sports for Future e.V., über die Notwendigkeit, sich mit dem eigenen CO2-Fußabdruck zu beschäftigen – und die daraus resultierenden Chancen für die Sport- und Venue-Branche. Bild: imago/Ralf Kuckuck

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