Nachhaltigkeit

NACHHALTIGKEIT 12 www.stadionwelt.de weiteren der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen. Viele unserer Clubs haben die Notwendigkeit, aber auch die vielfältigen Möglichkeiten erkannt. Welche konkreten Maßnahmen stehen derzeit und zukünftig auf Ihrer Agenda? Holz: Die BBL arbeitet aktuell an einer konkreten Nachhaltigkeitsstrategie, die eine Klammer bilden soll. Diese wird bereits bestehende, aber vor allem natürlich auch neue Maßnahmen umfassen – und wir werden zum Teil auch bestimmteMaßnahmen verpflichtend machen, ähnlich wie es aktuell die Deutsche Fußball Liga (DFL) angeht. Vor einem halben Jahr haben wir das Projekt gestartet und lassen uns diesbezüglich auch extern beraten. Wir haben einen strukturierten strategischen Prozess aufgesetzt und befinden uns mittendrin. Ein Stück des Weges ist gegangen – derzeit erarbeiten wir konkret messbare Indikatoren und legen verbindliche Messwerte, Kennzahlen und Standards fest. Das ist ein großer Schritt. Zunächst aber müssen wir erst einmal den Status quo erheben, denn wer Ziele definiert, muss wissen, wo er aktuell steht. Die Minimierung des CO2-Fußabdrucks wird sicherlich einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Wer sich ernsthaft des Themas Nachhaltigkeit annehmen will, muss sich in diesem Bereich zwingend mit Lösungen befassen. Wir wollen zudem einige Basketball-spezifische Ideen entwickeln und insbesondere auch attraktive Vermarktungsansätze finden. Zuletzt wird es dann um die Umsetzung und Schaffung verbindlicher Rahmenbedingungen gehen. Für mich ist klar, dass wir nachhaltiges Handeln ein Stück weit verbindlich für die Clubs machen müssen. Es wird aber noch zu diskutieren sein, wie dies konkret erfolgt. Wir beobachten in dem Zusammenhang auch das Vorgehen der DFL sehr genau. Tripcke: : Ich hatte das neue Konzept bereits kurz angesprochen. Ohne zu viel zu verraten: Die Themen Nachwuchs, Nähe sowie Umwelt- und Klimaschutz genießen Priorität. Wir hatten ja schon vor Corona mit ‚Teil des Spiels‘ erste Akzente gesetzt. Lücke: Wie erwähnt, haben wir Einiges auf den Weg gebracht, viel ist derzeit in der Entwicklung. Das Erreichte wird von uns immer wieder aufs Neue überprüft, angepasst und weiterentwickelt. Dies gilt zum Beispiel für unsere Nachwuchsarbeit. Auch Diversität in Sport und Gesellschaft ist ein Thema, für das sich der Handball seit langer Zeit stark macht, zum Beispiel durch Spieltagsaktionen in den Arenen oder durch Social Media-Kampagnen. Natürlich beschäftigt uns die Verantwortung des Sports bei Umwelt und Klima. Hier wollen und können wir mehr erreichen. In welcher Form verfolgen Sie in puncto interne Organisation nachhaltige Konzepte? Holz: Generell treiben wir als Liga das Thema zentral voran, wobei die Clubs letztlich entscheiden und natürlich eng in den Prozess involviert sind. So haben wir einen Arbeitskreis gegründet, der aus einem Querschnitt der Liga aus kleineren, mittleren und größeren Vereinen besteht, und in dem wir uns regelmäßig und eng austauschen. Sobald die Strategie steht, werden wir uns mit den Gremien abstimmen und alle Clubs ins Boot holen. Dann müssen auch konkrete Entscheidungen gefällt werden. Das wird voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst der Fall sein – und wir werden sicherlich eine Übergangszeit definieren. So ein Prozess braucht Zeit, denn er ist komplex. Vor allem wenn wir uns externen Standards unterwerfen wollen, ist das nicht trivial. Tripcke: Wir haben bei uns zwei leitende Personen, die sich federführend darum kümmern. Zudem trifft sich regelmäßig ein Team, in demauchMitarbeiter aus den Clubs sind, zu einemAustausch. In diesemRahmen habenwir auch das neue Konzept erarbeitet. „Ein Stück des Weges ist gegangen“ Dr. Stefan Holz „Wenn wir uns externen Standards unterwerfen, ist das nicht trivial“ Dr. Stefan Holz

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