Fotos: Ein Streifzug durch die Karriere des „Kaisers“

Mit Franz Beckenbauer verstarb am 7. Januar 2024 eine deutsche Fußballgröße. Der „Kaiser“ gewann diverse Titel mit dem FC Bayern und wurde Weltmeister als Spieler und Trainer. Stadionwelt blickt auf die prägendsten Stadien der Karriere.

Am 11. September 1945 erblickte Franz Anton Beckenbauer in München das Licht der Welt. In der Folge seiner Fußballer-Karriere sollte er zu einem der größten – wenn nicht gar dem größten – deutschen Fußballer seit jeher werden. Gestartet ist seine Laufbahn beim Giesinger Club SC 1906 München, ehe später zum FC Bayern München wechselte.

Franz Beckenbauer: Einer der größten deutschen Fußballer seit Anbeginn der Zeit.
Franz Beckenbauer: Einer der größten deutschen Fußballer seit Anbeginn der Zeit. Bild: Stadionwelt

Mit 18 Jahren gab er am 6. Juli 1964 sein Debüt bei der ersten Mannschaft und siegte mit 4:0 über den FC St. Pauli. Als wäre das Profidebüt nicht schon genug, erzielte Beckenbauer auch das zwischenzeitliche 3:0 im Hamburger Volksparkstadion vor circa 26.000 Zuschauern. Rund 16 Jahre später kehrte der mittlerweile 35-jährige Beckenbauer zurück in die Hansestadt und schloss sich dem Hamburger SV an. Beim HSV beendete er auch letztlich seine Bundesliga-Karriere mit seinem insgesamt fünften Bundesligatitel als Spieler in der Saison 1981/82.

Im damals alten Hamburger Volksparkstadion begann und endete Beckenbauers Fußballkarriere in Deutschland. Heute entspricht die Heimat des Hamburger SV den Anforderungen an ein modernes Fußballstadion.
Im damals alten Hamburger Volksparkstadion begann und endete Beckenbauers Fußballkarriere in Deutschland. Heute entspricht die Heimat des Hamburger SV den Anforderungen an ein modernes Fußballstadion. Bild: Stadionwelt

Hier finden Sie weitere Fotos vom Volksparkstadion.

Die restlichen vier Meisterschaften gewann Beckenbauer allesamt mit dem FC Bayern München. Seine erste in der Saison 1968/69, damals noch im Städt. Stadion an der Grünwalder Straße. Die Meisterschaften zwei, drei und vier feierte Beckenbauer im neuen Olympiastadion. Während der FC Bayern in der Spielzeit 1971/72 zwar noch einen Großteil der Spiele in Untergiesing austrug, war das letzte Saison- und Heimspiel gleichbedeutend mit dem Umzug ins neue Olympiastadion. Somit wurde die Meisterschale 1972 bereits in der neuen sportlichen Heimat des FC Bayern überreicht.

Seine ersten Profijahre spielte der „Kaiser“ im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße.
Seine ersten Profijahre spielte der „Kaiser“ im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße. Bild: Stadionwelt

Hier finden Sie weitere Fotos vom Städt. Stadion an der Grünwalder Straße.

Aus den beiden folgenden Saisons sollte Franz Beckenbauer ebenfalls als Sieger hervorgehen. Sowohl 1972/73 als auch 1973/74 ging die deutsche Meisterschaft an den FC Bayern München. Es war das erste Mal in der Geschichte der Bundesliga, dass ein Club dreimal in Folge den Meistertitel gewann. Die Zeit Anfang der 1970er Jahre war für Beckenbauer ohnehin eine erfolgreiche.

Im Jahr 1972 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Fußball-Europameister im Brüsseler König-Baudouin-Stadion, das damals noch den Namen Heysel-Stadion trug. Kapitän Beckenbauer führte sein Team im Endspiel vor 43.066 Zuschauern zu einem 3:0-Erfolg über die Sowjetunion. An gleicher Stelle sollte Beckenbauer zwei Jahre später auch den Europapokal der Landesmeister – Vorgänger der heutigen UEFA Champions League – gewinnen. Nach einem 1:1-Unentschieden am 15. Mai gegen Atlético Madrid, kam es zwei Tage später zu einem Wiederholungsspiel, das die Münchener mit 4:0 für sich entschieden.

Im heutigen König-Baudouin-Stadion wurde Beckenbauer Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft.
Im heutigen König-Baudouin-Stadion wurde Beckenbauer Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft. Bild: Prosport Bruxelles-Brussel ASBL-VZW, Stadt Brüssel

Weitere Fotos vom König-Baudouin-Stadion finden Sie hier.

Das sollte es allerdings für 1974 noch nicht gewesen sein, stand doch die Heim-WM in Deutschland vor der Tür. Nach zwei Siegen zum Auftakt über Chile und Australien unterlag die Westdeutsche Auswahl im letzten Gruppenspiel dem DDR-Team und zog als Gruppenzweiter in die nächste Runde ein. In Gruppe B warteten dann Jugoslawien, Schweden und Polen als Gegner, die von Kapitän Beckenbauer und Co. mit 2:0, 4:2 und 1:0 geschlagen wurden. Als Gruppensieger zog die deutsche Auswahl ins Finale ein und sicherte sich vor 78.200 Zuschauern im Olympiastadion München zum zweiten Mal in der Geschichte den Fußball-Weltmeistertitel.

Ob deutsche Meisterschaft oder Weltmeistertitel: In seinem „Wohnzimmer“ feierte der „Kaiser“ zahlreiche Titel.
Ob deutsche Meisterschaft oder Weltmeistertitel: In seinem „Wohnzimmer“ feierte der „Kaiser“ zahlreiche Titel. Bild: Olympiapark München GmbH

Weitere Fotos vom Olympiastadion München finden Sie hier.

Einen zweiten Weltmeistertitel sollte auch Franz Beckenbauer gewinnen. Allerdings nicht nochmal als Spieler, sondern 18 Jahre später als Trainer der deutschen Nationalmannschaft. 1984 übernahm der „Kaiser“ als Teamchef und kam 1986 bei der WM in Mexiko überraschend ins Finale. Kurz vor Ende des Spiels mussten die Deutschen gegen Argentinien allerdings den Gegentreffer zum 2:3-Endstand hinnehmen. Vier Jahre später sollte das Ende ein besseres werden. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erzielte Andreas Brehme den entscheidenden 1:0-Siegtreffer über erneut Argentinien und krönte Deutschland zum dritten Mal zum Weltmeister. In besonderer Erinnerung blieb die Szene, als Teamchef Franz Beckenbauer nach Ende des Spiels allein und in Gedanken verloren über den Platz des Stadio Olimpico in Rom wanderte.

Nach dem WM-Titel 1990 zog Beckenbauer einsam über den Rasen des Stadio Olimpico.
Nach dem WM-Titel 1990 zog Beckenbauer einsam über den Rasen des Stadio Olimpico. Bild: Gerhard Rudolf

Weitere Fotos vom Stadio Olimpico finden Sie hier.

Nach der Weltmeisterschaft 1990 in Italien trat Beckenbauer als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft zurück und startete seine Trainerkarriere im Clubbereich. Auf Olympique Marseille folgten zwei kurze Engagements beim FC Bayern München, mit dem er 1994 die deutsche Meisterschaft und 1996 den UEFA-Pokal gewann.

In der Zeit von 1994 bis 2009 war Beckenbauer zudem Präsident des Münchener Clubs und begleitete somit den Bau der Allianz Arena. In selbiger soll möglicherweise auch eine große Trauerfeier zu Ehren des „Kaisers“ und langjährigen Bayern-Spielers und -Funktionärs stattfinden. Die sportliche Heimat seines Herzensclubs war auch Schauplatz der FIFA-Weltmeisterschaft 2006, die Franz Beckenbauer als Leiter des Organisationskomitees nach Deutschland holte.

In der Allianz Arena soll eine große Trauerfeier zu Ehren von Franz Beckenbauer abgehalten werden.
In der Allianz Arena soll eine große Trauerfeier zu Ehren von Franz Beckenbauer abgehalten werden. Bild: Allianz Arena/B. Ducke

Weitere Fotos der Allianz Arena finden Sie hier.

Im Jahr 2015 veröffentlichte der Spiegel seine Recherchen zum „Sommermärchen 2006“. So wurde Franz Beckenbauer Korruption im Zuge der WM-Vergabe vorgeworfen. Bis heute konnte nicht eindeutig bewiesen werden, ob die Vorwürfe stimmen. Es war dabei nicht das erste Mal, dass Beckenbauer im Mittelpunkt der Medienlandschaft stand. Während seiner aktiven Karriere wurde er der Steuerhinterziehung bezichtigt, auch die Affäre mit seiner späteren Lebenspartnerin wurde publik. Damals „flüchtete“ Beckenbauer in die USA und heuerte bei New York Cosmos an, wo er von 1977 bis 1980 unter anderem an der Seite von Pelé spielte.

In New York spielte Beckenbauer gemeinsam mit Pelé im Vorgänger des heutigen MetLife Stadium.
In New York spielte Beckenbauer gemeinsam mit Pelé im Vorgänger des heutigen MetLife Stadium. Bild: Stadionwelt

Weitere Fotos vom MetLife Stadium finden Sie hier.

Wie auch sein damaliger brasilianischer Teamkollege, ist mit Franz Beckenbauer nun eine weitere Fußballlegende verstorben, die die Fans in vielen Stadien weltweit verzückte. Der „Kaiser“ verstarb am 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Familie in Salzburg. (Stadionwelt, 09.01.2024)

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