„Haben die Chance, uns neues Vertrauen zu erarbeiten“
Anfang 2019 löste die Volkswagen AG Mercedes-Benz als Mobilitätspartner des DFB ab. Patrick Kisko, Abteilungsleiter Partnermanagement der DFB GmbH, erklärt die Gründe und die Zielsetzung der neuen Kooperation.
Stadionwelt: Mehr als 40 Jahre war der Daimler-Konzern Partner des Deutschen Fußball-Bundes – seit den 1990er Jahren mit Generalsponsorenvertrag. Wie bewerten Sie die gemeinsame Zeit – was hat die Kooperation ausgezeichnet?
Kisko: Die gemeinsame Zeit war vor allem eine sportlich sehr erfolgreiche. In die Zeit des Generalsponsors Mercedes-Benz fallen zwei Welt- und ein Europameistertitel der deutschen Nationalmannschaft. Auch den Titelgewinn 1974 im eigenen Land haben wir bereits zusammen gefeiert. Hinzu kommen zwei gewonnene Welt- und acht Europameisterschaften mit den DFB-Frauen, sowie 2016 der Olympiasieg. Das sind einzigartige Erfolge und für alle Fans emotional sehr aufgeladene Erinnerungen. Daneben haben wir gemeinsam mit Mercedes-Benz viele erfolgreiche Projekte umgesetzt, unter anderem mehr als zehn Jahre lang den Integrationspreis, mit dem tolle Initiativen in Deutschland gefördert wurden. Wir haben stets vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammengearbeitet – das ist über so einen langen Zeitraum hinweg schon etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches und macht uns stolz und dankbar.
Stadionwelt: Mit Mercedes-Benz und Volkswagen präsentierten zwei Unternehmen ihre Konzepte. Was sprach für die jeweiligen Bewerber – und womit konnte sich Volkswagen durchsetzen?
Kisko: Volkswagen und Mercedes-Benz haben ihre Ideen und Konzepte für eine Partnerschaft mit dem DFB vor dem Präsidium präsentiert und in zwei Bieterrunden ihre Gebote abgegeben. Die Entscheidung fiel dann einstimmig auf Grundlage einer detaillierten wirtschaftlichen und inhaltlichen Analyse. Volkswagen konnte unter anderem damit überzeugen, Partner des gesamten deutschen Fußballs werden zu wollen und mehr als die Nationalmannschaft im Blick zu haben. So hat VW mittlerweile zur Förderung des Amateurfußballs auch Verträge mit den 21 Landesverbänden des DFB abgeschlossen.
Stadionwelt: Erstmalig wurde die Mobilitätspartnerschaft beim DFB im Rahmen einer formalen Ausschreibung vergeben. Was hat dies für Hintergründe? Und gab es neben Volkswagen und Mercedes-Benz weitere Interessenten?
Kisko: Nach einer ausführlichen Analyse des Marktes sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen aufgrund der angestrebten Dauer der Vertragslaufzeit von fünfeinhalb Jahren, entschied sich das DFB-Präsidium, die Automobil-Partnerschaft erstmalig im Rahmen einer formalen Ausschreibung zu vergeben, um angesichts der Attraktivität des Rechtepakets in Verbindung mit der zu erwartenden hohen Nachfrage allen interessierten Marktteilnehmern die Chance zur Teilnahme am Verfahren zu ermöglichen.
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