Sportpark Eimsbüttel wird saniert

Eine der größten Sportanlagen in Hamburg wird umfassend saniert und fit für die Zukunft gemacht: Im „Sportpark Eimsbüttel“ an der Hagenbeckstraße (Stellingen) werden das Stadion samt Tribünen erneuert sowie die dort unmittelbar anschließenden drei weiteren Sportplätze modernisiert. Sportstaatsrat Christoph Holstein, Bezirksstaatsrat Alexander von Vogel und stellv. Bezirksamtsleiterin Sonja Böseler machten zum Start der Bauarbeiten den symbolischen Spatenstich.

Drei Großspielfelder und ein Stadion für 1.523 Zuschauer sollen im neuen Sportpark Eimsbüttel entstehen.
Drei Großspielfelder und ein Stadion für 1.523 Zuschauer sollen im neuen Sportpark Eimsbüttel entstehen. Bild: Ahner Landschaftsarchitektur

Die Sportanlage besteht insgesamt aus vier bezirklichen Großspielfeldern, der Kunsteis- und Radrennbahn sowie vereinseigenen Anlagen (Tennis, Squash, Curling). Damit gehört sie zu den größten Sportstätten in Hamburg. Die vom Bezirk Eimsbüttel verwalteten Spielfelder mit Stadion stammen aus den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts und sind mittlerweile stark sanierungsbedürftig. Rund zehn Vereine nutzen die Anlage, darunter die 2. Mannschaft des HSV und das Regionalligateam des Eimsbütteler TV.

Sportpark Eimsbüttel

Die Sportanlage an der Hagenbeckstraße im Hamburger Stadtteil Stellingen ist mit ihren bezirklichen Sportflächen (ein Stadion mit Naturrasen und Tribünen sowie drei weiteren Rasen- und Tennenplätzen), vereinseigenen Anlagen (Tennisplätze, Curling-Halle, Squash, Fitness) sowie der Kunsteis- und Radrennbahn die bedeutendste Breitensportanlage im Bezirk und gleichzeitig eine der größten in ganz Hamburg. Aktuell nutzen zehn Vereine die städtischen Plätze, darunter der HSV (2. Mannschaft Herren, Frauenmannschaft, Jugendmannschaften) und das Regionalligateam des Eimsbütteler TV.

Im Herbst 2022 wurde die ehemalige Wolfgang-Meyer-Sportanlage per Senatsbeschluss in Sportpark Eimsbüttel umbenannt. Recherchen hatten die Nähe Meyers zur nationalsozialistischen Ausrichtung der Schulpolitik in Hamburg dargelegt. Der neue Name wurde mit Hilfe einer Bürgerbeteiligung gefunden. Eine Jury aus Politik und auf der Sportanlage aktiven Vereinen sowie im Anschluss die Bezirksversammlung votierten schließlich für den neuen Namen Sportpark Eimsbüttel.

Die Arbeiten starten unter Regie des Bezirksamtes Eimsbüttel und dem Bezirklichen Sportstättenbau mit dem Umbau der drei Großspielfelder: Aus zwei Tennenplätzen („rote Asche“) und einem Naturrasenspielfeld werden nun drei moderne Spielfelder nach modernstem Standard entstehen, die alle mit recyclingfähigem Kunstrasen ausgestattet werden.

Das Naturrasenspielfeld im Stadion bleibt erhalten.
Das Naturrasenspielfeld im Stadion bleibt erhalten. Bild: Ahner Landschaftsarchitektur

Die Spielfelder werden vor allem für Fußball und Hockey genutzt. Im Mai kommenden Jahres, nach Ende des Saisonspielbetriebs, folgt dann der Umbau des Stadions, bei dem ebenfalls Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden. Die Zuschauertribünen sowohl für Heim- als auch für Gästefans werden neu errichtet und bieten künftig Platz für rund 1.500 Besucherinnen und Besucher. Das Naturrasenspielfeld im Stadion bleibt weiterhin bestehen. Alle Spielfelder werden mit Flutlichtanlagen mit moderner LED-Technik ausgestattet, so dass das ganze Jahr über ein Spiel- und Trainingsbetrieb gewährleistet werden kann.

Für die Beleuchtung kommt nachhaltiges LED-Flutlicht zum Einsatz.
Für die Beleuchtung kommt nachhaltiges LED-Flutlicht zum Einsatz. Bild: Ahner Landschaftsarchitektur

Die Modernisierungsmaßnahme soll einen Beitrag zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der EU leisten. So wurde großer Wert auf den Baumerhalt auf der Anlage gelegt und der Eingriff in die Vegetationsflächen auf ein Minimum reduziert. Hochwertige Bausubstanz aus dem Bestand wird, soweit es möglich ist, wiederverwendet (Klinkerbelag, Ballfangzäune). Eine Innovation in der Hockeylandschaft ist der wasserlose Kunststoffrasen, der im Sportpark Eimsbüttel als einer der ersten in Deutschland verbaut wird und zu erheblichen Einsparungen im Wasserverbrauch führen wird.

Die Modernisierung des Sportparks wird rund 14 Mio. Euro kosten. Davon steuert der Bund 7 Mio. Euro bei.

Daten und Fakten

Größe der Anlage
Großspielfelder: 19,4 Hektar
Stadion mit Vorplatz: 12,4 Hektar
Gesamtfläche der Anlage: 45,5 Hektar

Baukosten
Großspielfelder: ca. 3,5 Mio. Euro (davon knapp 1,5 Mio. Euro Bundesförderung)
Stadion: ca. 10,5 Mio. Euro (davon 5,5 Mio. Euro Bundesförderung)

Bauzeit
Großspielfelder: ca. 9 Monate (bis Frühjahr 2024)
Stadion: Mai 2024 bis Herbst 2025

Kapazität
Stadion (gesamt): 1.523 Plätze
Stehplätze: 800
Sitzplätze: 723
Anzahl Tribünen: 2

Verantwortlich für den Entwurf und die Ausführungsplanung sind die (Landschafts-)Architekturbüros Stadt.Haus.Mensch – Klaus Zahn Architekt und Landschaftsarchitekt sowie Ahner Landschaftsarchitektur.

Christoph Holstein, Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport: „Klare Aussage: Auch in finanziell angespannten Zeiten investiert die Stadt in ihre Sportinfrastruktur. An der Hagenbeckstraße wird eine moderne Sportanlage entstehen, um die uns Gastvereine aus der gesamten Bundesrepublik beneiden werden. Bei der Realisierung spielen ökologische Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Der Sport übernimmt in herausfordernden Zeiten also einmal mehr Verantwortung nicht nur für sich, sondern für unsere gesamte Stadtgesellschaft.“

Der Sportpark Eimsbüttel liegt mitten im Stadtteil Stellingen.
Der Sportpark Eimsbüttel liegt mitten im Stadtteil Stellingen. Bild: Ahner Landschaftsarchitektur

Dr. Alexander von Vogel, Staatsrat der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke: „Der Sportpark Eimsbüttel ist von essentieller Bedeutung für Sportvereine, -verbände, Freizeit- und Schulsport. Mit der Sanierung entsteht an der Hagenbeckstraße ein hochmoderner Sportpark, von dem künftig noch mehr Sportlerinnen und Sportler profitieren. Als größte Breitensportanlage im Bezirk Eimsbüttel erweitern wir damit die Kapazitäten für die wachsenden Stadtteile Lokstedt und Stellingen. Wir fördern die Inklusionsarbeit der Vereine und leisten einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Die Sportanlage wird mit dieser Investition noch mehr Besuchende anziehen und damit ihre regionale und überregionale Sichtbarkeit erhöhen. Ich danke allen Beteiligten sehr herzlich für ihren Einsatz.“

Sonja Böseler, stellv. Bezirksamtsleiterin Eimsbüttel: „Mit der dringend notwendigen Modernisierung des Sportparks Eimsbüttel stellen wir die Weichen für eine zukunftsfitte Sportanlage und für gute Bedingungen für die Vereine, die hier Breitensport und Leistungssport betreiben. Sport ist und bleibt auch im Bezirk Eimsbüttel ein wichtiger Knotenpunkt, um Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jedes sozialen Milieus zusammenzuführen. Ich freue mich, dass die unterschiedlichen Behörden und Akteure hier Hand in Hand zusammenarbeiten und Wege gefunden haben, diese bedeutende Investition zu stemmen und das mit Innovationen und nachhaltigen Maßnahmen gespickte Projekt in die Tat umsetzen. Ich bin sicher, die Vereine und alle Sporttreibenden werden begeistert sein.“ (Sportplatzwelt, 05.10.2023)

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