Neue Umhüllungs-Technologie für Rasen-Langzeitdünger

Der Spezialdüngerhersteller ICL hat angekündigt, mit eqo.s® eine schneller biologisch abbaubare Umhüllung für Harnstoff-Stickstoff in Rasenlangzeitdünger auf dem Markt einführen zu wollen, ohne Abstriche bei der Produktleistung eingehen zu müssen.

Die Umhüllungstechnologie entspricht demnach bereits den EU-Düngemittelvorschriften, die Mitte des Jahres 2026 in Kraft treten sollen. Mit der patentierten eqo.s-Technologie übernimmt ICL nach eigener Aussage die Führungsrolle bei der Bereitstellung einer schneller biologisch abbaubaren Umhüllung von Harnstoff-Stickstoff. Eqo.s wird im Laufe dieses Jahres erst in den Rasendüngern der Premium-Marke Sierrablen mit einer Granulatgröße von zirka 2,0 bis 4,0 mm und Sierrablen Plus mit einer Granulatgröße von zirka 1,0 bis 2,0 mm eingeführt. Danach will man die Technologie schnellstmöglich in allen weiteren Produktreihen wie Sportsmaster CRF, ProTurf oder Landscaper Pro zur Verfügung stellen und dort die bisher genutzte Poly-S-Technologie vollständig ersetzen. Dies hat ICL Ende Januar auf der BTME in Harrogate, Großbritannien, offiziell verkündet. Die BTME ist die Messe der britischen und internationalen Greenkeeper-Vereinigung BIGGA für die Sportrasenindustrie.

Forschung und Entwicklung im Labor im ICL-Labor in Heerlen.
Forschung und Entwicklung im Labor im ICL-Labor in Heerlen. Bild: ICL

Dr. Andy Owen, International Technical Manager Turf & Landscape bei ICL, erklärt eqo.s: „Hierbei handelt es sich um ein umhülltes Stickstoffsystem, bei dem ein Harnstoff-Stickstoffgranulat mit einer Umhüllung versehen wird. Der Kern wird erst mit einer Zwischenschicht aus Schwefel überzogen, die durch eine weitere äußere Hülle umfasst wird. Diese äußere Schicht ist die entscheidende, weil sie die Feuchtigkeitsbewegung im Granulat reguliert und die Nährstoffe aus dem Granulat kontrolliert freisetzt. ICL ist auf die Entwicklung dieser Art Umhüllungen spezialisiert. Eqo.s bietet aktuell eine maximale Wirkungsdauer von 3-4 Monaten. Sobald alle Nährstoffe freigesetzt sind, zerfällt die Umhüllung schnell in inerte Materialien.“

Fachgespräch: Andy Owen mit Greenkeeper.
Fachgespräch: Andy Owen mit Greenkeeper. Bild: ICL

Laut Hersteller baut sich das Umhüllungsmaterial der eqo.s-Technologie in Kohlenstoff und Wasser ab, wie es durch Vorgaben der EU-Regulierungsbehörden gefordert wird, die Mitte 2026 in Kraft treten. Demnach ist das Hüllmaterial 48 Monate nach der Wirkungsdauer rückstandslos und voll biologisch abgebaut. „Unsere CRF-Produkte sind von höchstmöglicher Qualität, und die heute vorgestellte eqo.s-Technologie funktioniert ähnlich wie unsere bisherigen Freisetzungstechnologien, jedoch mit einigen wichtigen Verbesserungen“, ergänzt Andy Owen. „Aufwandmengen und die erzielte, hohe Rasenqualität bleiben erhalten. Auch das Aussehen des Produkts ist ähnlich. Das sind gute Nachrichten für Rasenmanager, die sich ohnehin für unsere CRF-Produkte entscheiden. Das Revolutionäre an eqo.s ist aber, dass die vollständig und schneller biologisch abbaubare eqo.s-Umhüllung künftige Düngemittelvorschriften vollständig erfüllt.“

Um die erwartete Marktnachfrage decken zu können, gibt der ICL-Konzern an, 20 Mio. Dollar in eine neue Produktionslinie im niederländischen Werk in Heerlen nahe Aachen investiert zu haben. Ein genaues Datum für die Warenverfügbarkeit auf dem deutschen Markt wurde noch nicht bekannt gegeben. Aktuell arbeitet ICL mit Hochdruck an weiteren biologisch abbaubaren Technologien für umhüllte Dauerdünger, die als solche bis voraussichtlich zum Jahr 2025 im gesamten Produktangebot zur Verfügung stehen und Teil einer nachhaltigen Lösung zur Erreichung der künftigen (EU-)Düngemittelziele sein sollen. (Stadionwelt, 21.02.2023)

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