„Stadionbetreiber können Einnahmen steigern”

Das niederländische Unternehmen Sit & Heat stattet Fußballstadien in ganz Europa mit Sitzheizungen aus. In Deutschland ist der HSV der erste Club, der diese Heizlösung einsetzt. Jorg Rijkschroeff und Jeroen Diks, das Management-Team von Sit & Heat, erklären, wie Stadionbetreiber von höheren Einnahmen durch mehr Komfort, Energieeinsparungen und Imagegewinn durch Nachhaltigkeit profitieren können.

Jorg Rijkschroeff und Jeroen Diks von Sit & Heat auf Sitzen mit ihrem Heizsystem im Stadion von Paris Saint-Germain Bild: Sit & Heat

Stadionwelt: Ihr Unternehmen Sit & Heat hat energiesparende Sitzheizungen in rund 20 europäischen Fußballstadien installiert. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Heizlösungen, die Sie vor allem für die Außengastronomie vermarkten, auch Stadionbetreibern anzubieten?
Diks: In vielen Stadien sieht man Gasheizungen. Diese Heizungen sind an der Decke in 20 bis 30 Metern Höhe über den Zuschauern angebracht. Wenn es windig ist, entweicht die Wärme und außerdem sind diese Heizungen gefährlich. Jorg Rijkschroeff, der Gründer und Erfinder der Sit & Heat Sitzheizungen, sah eine Gelegenheit, die Heizung im Freien effizienter zu machen: Beheizung über die Sitze.

Stadionwelt: Für welche Bereiche sind Ihre Sitzheizungen geeignet? Welchen Nutzen haben die Stadionbetreiber, wenn sie diese installieren?
Rijkschroeff: Unser Heizsystem kann in gepolsterten Sitzen eingesetzt werden, also vor allem in den VIP-Bereichen, bei Business-Sitzen und Trainer- und Spielerbänken. Für die Stadionbetreiber bedeutet dies, dass sie ihre Einnahmen erhöhen können, indem sie in diesen Bereichen des Stadions mehr Komfort bieten. Auch Gasheizungen sind nicht mehr nötig. Herkömmliche Gasheizungen sind Energieverschwender, benötigen viel Wartung und stellen eine Brandgefahr im Stadion dar.

Stadionwelt: Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Wie wichtig ist die Möglichkeit, mit Sit & Heat Energie zu sparen, für Ihre Kunden? Gibt es andere Gründe, die wichtiger sind?
Rijkschroeff: Fußballvereine haben eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft. Sie nutzen ihre Position gerne, um Nachhaltigkeit zu fördern und dabei eine Vorreiterrolle zu spielen. Außerdem stellen wir oft fest, dass die Einsparung von Energie, insbesondere von Gas, ein wichtiger Grund für die Entscheidung für Sit & Heat ist. Darüber hinaus verschafft die Möglichkeit, den Gästen mehr Komfort zu bieten, dem Verein eine zusätzliche Einnahmemöglichkeit.

Stadionwelt: Welche Möglichkeiten haben die Stadionbetreiber mit Ihrer Sitzheizung?
Diks: Fußballvereine haben viele Möglichkeiten. Wir können Sit & Heat in bestehende VIP-Sitze einbauen. Zusammen mit unseren Partnern können wir neue Sitze für die VIP-Bereiche sowie Trainer- und Spielerbänke liefern. Wir bieten auch speziell angefertigte Bezüge für die Kunststoffsitze an. Damit können Stadionbetreiber einen Unterschied zwischen den normalen Kunststoffsitzen und einem luxuriöseren Bereich im Stadion machen. Durch die Beratung wird vieles möglich.

Bild: Sit & Heat

Stadionwelt: Welche Option wird am häufigsten gewählt, und warum ist das so? Was ist sonst noch beliebt?
Diks: Wir haben bereits viele VIP-Sitze mit Sit & Heat ausgestattet, sowohl bei neuen als auch bei bestehenden Sitzen. Immer mehr Stadien entscheiden sich für das nachhaltige Heizsystem von Sit & Heat für ihre VIP-Gäste. Auch die Spielerbank ist sehr beliebt. Die Clubs wollen ihre Spieler nicht in der Kälte sitzen lassen.

Stadionwelt: Die meisten Stadien, die Sie mit Sit & Heat-Heizlösungen ausgestattet haben, befinden sich in den Niederlanden. Liegt das daran, dass Ihr Unternehmen dort ansässig ist oder gibt es vielleicht auch besondere Bedingungen in den Stadien, so dass die Nachfrage dort besonders hoch ist?
Rijkschroeff: Wir haben viele Stadien in den Niederlanden mit dem Sit & Heat-System ausgestattet. Das Wetter in den Niederlanden sorgt dafür, dass es auf den Tribünen oder auf dem Spielfeld zu vielen Zeiten des Jahres sehr kalt ist. In den Niederlanden liebt man es, Fußball in einer angenehmen Umgebung zu sehen. Darüber hinaus haben wir bereits 800 Restaurants und Bars in den Niederlanden mit Sit & Heat ausgestattet. Die Gäste haben sich an diese komfortable und nachhaltige Art des Heizens gewöhnt.

Stadionwelt: Sie haben auch Fußballstadien in Deutschland, Frankreich, Rumänien und der Slowakei mit Ihren Heizlösungen ausgestattet. Welche Unterschiede gibt es in Bezug auf die Stadien, die Ausstattung und die Heizung?
Rijkschroeff: Ja, die Sit & Heat-Systeme sind bereits in vielen Ländern installiert worden und die Reaktionen sind fantastisch. In den verschiedenen Ländern herrschen unterschiedliche Wetterbedingungen. Auch die Art und Weise, wie sie ein Spiel erleben, ist unterschiedlich. Nachhaltigkeit ist in allen Ländern ein wichtiges Thema. Außerdem sind alle Vereine auf der Suche nach zusätzlichen Einnahmen.

Stadionwelt: In Deutschland ist der HSV der Vorreiter. Der Fußballverein hat 34 neue Sitzplätze der Spielerbank im Hamburger Stadion ausgestattet. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Diks: Wir freuen uns sehr, dass sich der HSV für das nachhaltige Heizsystem von Sit & Heat für seine Spielerbank entschieden hat. Dies ist durch eine sehr gute Zusammenarbeit mit einem sehr geschätzten Stuhllieferanten zustande gekommen. In Zusammenarbeit mit dem Verein und dem Stuhllieferanten und Sit & Heat haben wir überlegt, wie wir unser nachhaltiges System perfekt auf die Wünsche des Vereins abstimmen können. Wir freuen uns und sind bereit für die nächsten Vereine in Deutschland.

Stadionwelt: Waren es bisher ausschließlich Fußballstadien oder beheizt Sit & Heat auch Sitze in anderen Outdoor-Stadien? Für welche Stadien sind Ihre Heizlösungen geeignet
Rijkschroeff: Im Moment sind es hauptsächlich Fußballstadien. Unser nachhaltiges Heizsystem eignet sich aber für alle Stadien, in denen die Besucher ein Spiel bequem verfolgen wollen. Eishockey-Stadien scheinen uns perfekt geeignet zu sein.

Stadionwelt: Welche Voraussetzungen müssen in einem Stadion gegeben sein, damit Ihre Heizlösungen installiert werden können?
Diks: Sit & Heat kann problemlos im Stadion installiert werden. Gemeinsam mit dem Verein erstellen wir einen Anschlussplan und zeigen auf, was auf der Tribüne benötigt wird. Wenn es auf der Tribüne einen Stromanschluss gibt, kann Sit & Heat durch eine Verkabelung angeschlossen werden. Wenn es keinen Strom gibt, können wir mit einem Akku-Pack pro Sitzplatz arbeiten.

Stadionwelt: Kurz und bündig: Warum sind Sit & Heat-Sitzplatzheizungen für deutsche Stadionbetreiber sinnvoll?
Rijkschroeff: Sit & Heat bietet ein nachhaltiges Stadionheizsystem, das dem Verein Energie spart, eine Vorbildfunktion in der Energiewende einnimmt und mehr Einnahmen in den Geschäftsbereichen generiert. Mit unserer Heizung auf der Spielerbank sorgen Fußballclubs dafür, dass ihre Reservespieler es warm und bequem haben.

Als Vertriebspartner mit Sitz in Bayern berät die Moonich GmbH zu den Heizungslösungen von Sit & Heat und liefert maßgeschneiderte Systeme.

(Stadionwelt, 03.08.2022)