Der zweite Tag des eps ARENA SUMMIT 2021

Auch am zweiten Veranstaltungstags des eps ARENA SUMMIT 2021 im Frankfurter Deutsche Bank Park wurde den Besuchern in den Fachforen des Branchentreffs ein spannendes Programm geboten.

Start des zweiten Tages

Der zweite Tag begann in Raum 1 mit dem Forum „Nachhaltigkeit und Mobilität“, präsentiert von Netze BW. Jürgen Muth, Geschäftsführer der Allianz Arena, erklärte die Möglichkeiten und Grenzen der Nachhaltigkeit am Beispiel seines Stadions. Nachhaltigkeit sei in den vergangenen Jahren der klare Schwerpunkt der Allianz Arena gewesen, darauf wurde auch die Priorisierung bei Investitionsentscheidungen gelegt. „Nachhaltigkeit ist kein Thema, mit dem man Geld verdienen muss“, so Muth, der allerdings auch klarstellte, dass manche Partnerschaften des Stadions nur durch diese Fokussierung entstanden sind. „Unser Ziel ist, unsere Energieversorgung komplett selbst zu decken, ich blicke da auch nach Amsterdam, wo die Johan Cruijff ArenA das bereits umgesetzt hat“, erklärt Muth ein großes Ziel für die Zukunft. Allerdings gebe es auch Punkte, die herausfordernd sind. So ist zum Beispiel die Fananreise für die Allianz Arena schwierig, nachhaltig zu gestalten, da der durchschnittliche Anreiseweg der Fans bei Heimspielen des FC Bayern rund 260 km beträgt.

Bild: Gabriele Grießenböck

Durch die wachsende Elektromobilisierung steigt auch der Bedarf an Ladeinfrastruktur. Was müssen Stadionbetreiber und Eventveranstalter beachten? Das erklärte Axel Hausen, Leiter Sonderprojekte, eMob Großprojekte & Marketing von Forum-Presenter NetzeBW. Prof. Dr.-Ing. Natalie Essig, Professorin der Fakultät für Architektur der Hochschule München, beschloss das Forum mit einem Vortrag über „Circular Economy“ und beantwortete die Frage, ob der gesamte Lebenszyklus einer Sportstätte nachhaltig gestaltet werden kann.

EURO 2024: „Die heiße Phase beginnt!“

Die Auslosung der Gruppenphase des Qualifikationswettbewerbs zur UEFA EURO 2024 findet in der Messe Frankfurt statt. Dies verkündeten Andreas Schär und Markus Stenger, die Geschäftsführer der EURO 2024 GmbH, im Rahmen des eps ARENA SUMMIT. Am Sonntag, den 9. Oktober 2022, wird in der Festhalle ermittelt, in welcher Konstellation die 54 Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union (UEFA) um die Teilnahme an der Endrunde in Deutschland spielen.

Im Forum zur Euro 2024 beim eps ARENA SUMMIT informierten beide das Publikum heute dann über den Stand der Dinge und den weiteren Verlauf der Vorbereitungen. „Die heiße Phase beginnt!“, sagte Schär in seinem Vortrag. Nachdem in Berlin das Euro-Logo präsentiert wurde, stehen nun das Event in Frankfurt und dann im Dezember 2023 der Final Draw für das Turnier in der Hamburger Elbphilharmonie an

Bild: Gabriele Grießenböck

Die Organisation wird nun zentral von Frankfurt aus agieren, wo man die ehemalige DFB-Zentrale bezieht, wenn der Verband sein neues Gebäude bezogen hat. Zunächst werden es 25 Mitarbeiter sein – eine Zahl, die bis 2024 auf über 600 ansteigen wird.

Vertreter der Stadt Frankfurt und der Messe betonten auf dem Podium des Forums die Bedeutung der Euro für Deutschland, Frankfurt und alle Standorte in Sachen Tourismus und internationale Präsentationsfläche. Man möchte ein „Sommermärchen 2.0“ hinbekommen, weiß aber im gegenwärtigen Stadium der Corona-Krise, dass kein Selbstläufer zu erwarten ist.

Markus Stenger informierte das Forum über die nächsten organisatorischen Schritte. Er geht davon aus, bis Ende dieses Jahres funktionierende Strukturen aufbauen zu können. Eine interne Konferenz findet bereits heute im Frankfurt statt, man wird demnächst aber alle 10 Gastgeber-Städte besuchen, um die Konzepte für Stadien und Städte abzugleichen und gemeinsam das Bild des zweitgrößten Fußball-Ereignisses der Welt zu schaffen.

„Jetzt, nach der Wahl, werden wir uns verstärkt auch im Berlin orientieren, wenn die Zuständigkeit auf Bundesebene feststeht und die entsprechenden Prozesse in Gang gebracht werden“, sagte Stenger. Neben dem offiziellen Motto “United by Football. Vereint im Herzen Europas” geht es auch darum, die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit, die ins Gespräch gebracht werden, mit Leben zu füllen. Zum einen müssen wir die Euro 2024 in Deutschland keine Stadien neu gebaut werden – ein Novum. Allerdings ist der organisatorische Aufwand in den Städten und Stadien immens, soll aber eine starke „grüne“ Komponente haben. Frankfurts Sportdezernent Mike Josef regte eindringlich an, das Thema Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen zu sehen und mit der Euro als Triebfeder in mehreren Bereichen, etwa auch in der Stadtentwicklung, über Jahre Mehrwerte zu schaffen.

CS Networks: Alles über drahtlose Datenübermittlung

Im Forum zum Thema Digitalisierung, das CS Networks mit seinem Partner Commscope durchführte, wurden die Besucher über interessante Projekte informiert und erfuhren alles über WLAN-Technologien.

Stefan Klotzbücher, Senior Consultant Wireless Infrastructure bei der CS GmbH, stellte das Unternehmen vor und berichtete anhand des Beispiels der großen Outdoor-Messe Abenteuer Allrad über dessen Leistungsportfolio für High-Density-Projekte, wie sie auch für Stadien und Arenen aufgestellt sind.

Bild: Gabriele Grießenböck

Olivere Grachegg, System Engineer beim Partnerunternehmen Commscope, zu dem auch Ruckus gehört, ging anschließend in die technischen Details und stellte dar, wie man mit besonderer Expertise und der Technologie von Ruckus herausfordernde Wi-Fi-Projekte im Ultra-High-Density-Bereich (UHD) angeht. Er beschrieb die Zusammenhänge zwischen Access Points, Kanälen und Sendeleistung im Zusammenspiel der installierten Anlage mit den Clients. In diesem Zusammenhang beschrieb er die Besonderheiten der Beam-Flex-Technologie von Ruckus, mit der sich im High-Density-Umfeld und in wechselhaften Szenarios, wie sie für große Veranstaltungsstätten typisch sind, eine optimierte, effiziente Kommunikation zwischen Access Points und Clients herstellen lässt. Die Besucher erfuhren, was es mit der vertikalen und horizontalen Polarisierung von Funkwellen auf sich hat und wie Ruckus dies mit einer hoch spezialisierten Lösung ohne mechanisch gerichtete Antennen löst.

CS Networks lieferte mit Use Cases aus seiner Firmensparte des Sonderfahrzeugbaus Anschauungsmaterial für interessante Projekte der Digitalisierung des Sports. So wurde in Kooperation mit dem VfB Stuttgart das sogenannte CS Taktikmobil entwickelt – ein Elektrofahrzeug, das die Mannschaft auf die Trainingsanlage begleitet und dabei einerseits als rollendes Material-Depot dient und andererseits eine stets verfügbare Multimedia-Station inklusive Videowall bildet.

Kurz vor der Fertigstellung ist die CS Multimedia Zone, eine Installation, die die Trainerbank mit allen Daten versorgt, die den sportlichen Entscheidern im laufenden Spiel bereitgestellt werden können. So wird der Trainerstab in Stuttgart künftig per Bildschirmen mit integrierter Konnektivität jederzeit Zugriff auf die TV-Bilder haben und im Spiel an das Netzwerk angebunden sein, um auf alle gewünschten Daten zugreifen zu können. Eine Herausforderung hierbei war nicht allein die kabellose Datenübermittlung, sondern die Integration der Kommunikationstechnologie und Monitore in eine bauliche Lösung, die auf den Tribünenstufen am Spielfeldrand genehmigungsfähig ist.

Einblicke in Venues und Ligen

Im Forum „Clubs & Venues“ erfuhren die Besucher spannende Einsichten über eine Arena, ein großes Bauprojekt und eine Profiliga. Frank Lösche, Geschäftsführer der BallsportARENA Dresden, stellte die 2017 im Sportpark Ostra eröffnete Venue vor und zeigte die multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten auf. Ebenso verriet er, dass die Arena für den Einstieg eines Naming-Right-Partners offen sei.

Ronny Erfurt, CEO von phase10, präsentierte daraufhin eines der spannendsten Bauprojekte in Deutschland. Der Flakbunker hinter dem Millerntor-Stadion in Hamburg wird aktuell umgebaut und erweitert und soll zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen in der Hansestadt werden, gleichzeitig aber auch mit großflächiger Begrünung zum neuen Stadtpark werden.

Bild: Gabriele Grießenböck

Zum Abschluss war DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch als Talk-Gast auf der Bühne und sprach über seine Liga. Vor allem das Thema Streaming wurde besprochen, die Liga hat dafür gesorgt, dass mittlerweile alle Standorte HD-Livestreams anbieten können. Mit der generellen Arena-Infrastruktur ist Rudorisch zufrieden, an Standorten mit veralteten Venues werde um eine Verbesserung gekämpft. Die DEL2 zeigt sich für einen Namensgeber, wie ihn andere Indoor-Ligen in Deutschland bereits haben, offen.

LED-Displays: Gesamtlösungen von LG

Am Ende des zweiten Tages beim eps ARENA SUMMIT gehörte die Außenbühne LG Business Electronics. Hiermit befanden sich die beiden Experten vom Business Development Team, Florian Sohn und Florian Amannt, auch gleich mitten in der der Demonstration einer hoch aktuellen Case Study. Denn aus einem Sponsoring bei Eintracht Frankfurt ist mittlerweile eine Technologie-Partnerschaft mit zahlreichen Projekten geworden.

In Frankfurt wurde vergangenes Jahr als besonders prominentes Projekt der neue Videowürfel von LG installiert. Aber LG kann im Deutsche Bank Park sein Portfolio bei zahlreichen weiteren Installationen einbringen. So wird derzeit an den Vorderkanten der beiden Oberränge ein Ribbon Board mit insgesamt 850 m² Bildfläche installiert.

Florian Amannt erklärte den Gästen im Auditorium technische Spezifikationen und Besonderheiten der jeweiligen Anlagen und legte Wert darauf, zu betonen, dass man sich bei LG nicht als reiner Produktlieferant nach Katalog sieht. „Wir stellen für solche Projekte immer ein Team mit den jeweils besten Fachleuten zusammen. Dann geht es um ein Gesamtkonzept und ein Design, das in die Umgebung passt, Sinn macht und die Bedürfnisse des Kunden erfüllt.“

Beispielsweise ging es in Frankfurt auch um die Sponsoren- und Medienwand des Presseraums. Hier hatte man ursprünglich ein gecurvedes OLED-Display im Sinn. Allerdings zeigte sich bei Tests, dass die Reflexionen auf der Oberfläche bei unvorhersehbaren Kamera-Standorten unvorteilhaft und ein LED-Produkt mit hoher Auflösung in diesem Fall besser geeignet sein würde.

In Frankfurt werden außerdem weitere Bereiche mit Signage-Produkten bestückt, unter anderem die Kioske und Logen. Und die LG-Repräsentanten präsentierten weitere Beispiele für Installationen des Unternehmens in internationalen Stadien und Arenen. Beispielsweise wurde für den Neubau des Schweizer Eishockey-Teams Ambri Piotta ein Videowürfel konzipiert, der sich perfekt in das architektonische Konzept einfügt. Aber auch Stadion-Projekte wie die in Wembley und Manchester stehen in der Referenzliste von LG. Angesichts des Digital-Display-Booms ist mit weiteren Projekten zu rechnen.

Glasböden, Payment und Top-Sport

Auch in den letzten Foren des eps ARENA SUMMIT 2021 waren noch hochkarätige Speakter vertreten. Christof Babinsky, Geschäftsführer von ASB GlassFloor, erklärte die Produktpalette seines Unternehmens und die Nutzungsmöglichkeiten für Venues, Vereine und Unternehmen. Rudolf Linsenbarth schilderte daraufhin die aktuelle Situation im Payment im Profifußball und zeigte die Verfahren bargeldloser Zahlung auf. Beschlossen wurde der Branchentreff mit einer Talkrunde mit Dr. Stefan Holz, Geschäftsführer easycredit Basketball-Bundesliga und Gernot Tripcke, Geschäftsführer PENNY Deutsche Eishockey-Liga.

Die beiden Geschäftsführer der Indoor-Ligen schilderten dort auch die Umsatzeinbrüche durch die Corona-Pandemie. 2020/21 verzeichneten die BBL-Clubs einen Umsatz von 80 Mio. Euro und waren damit auf dem Stand von vor 10 Jahren. Diese Saison planen die Clubs mit 105 Mio. Euro, ohne Pandemie würde mit 140 Mio. Euro geplant werden. Die DEL ist 2020/21 auf 70 Mio. Euro heruntergefgangen und damit im Vergleich zur letzten Saison vor der Pandemie ungefähr halbiert.

Auch im kommenden Jahr wird es einen ARENA SUMMIT geben. Der genaue Termin wird zeitnah bekanntgegeben, er wird wieder im Herbst stattfinden.

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