Namenspartner von Lyon kritisiert Clubführung
Der Vertrag zwischen Olympique Lyon und Groupama, Namensgeber des Stadions, läuft im Sommer 2020 aus. Die Verhandlungen zu einer Verlängerung werden schwierig, der CEO von Groupama kritisierte Clubführung scharf.
Francis Thomine, CEO der Groupama Rhône-Alpes Auvergne, hat in einem Interview seine Bedingungen deutlich gemacht. Man werde keinen zusätzlichen Euro ausgeben. Dem Verein stünde es frei, die Partnerschaft zu beenden und das Angebot von einem anderen Interessenten anzunehmen. Er verweist darauf, dass man sogenannte Imageklauseln, die zu Entschädigungszahlungen des Vereins geführt hätten, niemals aktiviert habe.
Durch immer wieder rassistische und homophobe Äußerungen im Stadion hätte Groupama die Möglichkeit gehabt, Entschädigungen zu verlangen, da durch die Berichterstattung auch der Name des Unternehmens negativ behaftet gewesen sei. Dies sei auch so im Vertrag festgelegt. Darauf verzichtete man jedoch.
Zwar sei es nicht die Absicht des CEO, die Partnerschaft aufzugeben, man werde aber auch nicht zu allem bereit sein, um eine Einigung zu erzielen. Thomine sagt, dass er dem Club ein nicht verhandelbares Angebot unterbreiten werde.
Aktuell soll Groupama, eine der größten Versicherungsfirmen der Welt, zwischen 5und 7Mio. Euro pro Jahr an Olympique Lyon für das Naming Right des 2016 eröffneten Stadions zahlen. Thomine kritisierte ebenfalls die Entwicklung des Profifußballs und die hohen Gehälter für Spieler. Einige seien bloß „Söldner unter der Führung gieriger Agenten“.
Die Versicherung hat auch das Namensrecht am Stadion von Ferencváros Budapest. Der Vertrag läuft bis 2021, beinhaltet aber eine Option auf eine Verlängerung über drei weitere Jahre. (Stadionwelt, 10.01.2020)